In den letzten Wochen hatte „mein“ Stadttheater Bremerhaven so einiges zu wuppen: Seit Montag, den 24. Januar galt in Bremerhaven Warnstufe 4. Demnach waren zu öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur noch 250 Personen zugelassen. Eingerechnet wurden nicht nur die Zuschauer*innen, sondern auch die Mitarbeiter*innen, die in Kontakt zum Publikum standen. Somit durfte der Zuschauersaal im Großen Haus nur mit max. 180 Personen (bei ursprünglich 685 Plätze) belegt werden. Dumm nur, dass im Vorverkauf für div. Vorstellungen schon viel mehr Karten verkauft wurden. Somit hieß es „Umbuchen“, d.h. die bisherigen Karten verloren ihre Gültigkeit und jeder Karteninhaber musste sich mit der Theaterkasse in Verbindung setzen, um entweder Ersatzkarten zu erhalten oder – sollte dies nicht mehr möglich sein – einen Ausweichtermin zu wählen bzw. die Karten stornieren zu lassen.
WAS FÜR EIN AUFWAND!!!
Trotzdem war/bin ich sehr gerne bereit, mich diesem zu stellen. Alles ist besser, als eine Schließung der kulturellen Einrichtungen, zumal für mich als Einzelner der Aufwand eher überschaubar war. Was könnte mir schlimmstenfalls passieren? Ich erhalte für eine bestimmte Vorstellung keine Karten: Ja, das ist enttäuschend, aber – Hey! – ich bin gesund, mir geht es gut, und beim nächsten Mal habe ich mehr Glück. Ich habe es in der Hand…!
Wie ich den Kommentaren auf den s.g. Sozialen Medien entnehmen durfte, konnte nicht jede*r das nötige Verständnis aufbringen. Da wurde die kurzfristige Benachrichtigung (via div. Medien) über die neue Regelung bemängelt (Ja, klar, dem Theater waren diese Informationen bestimmt schon seit Wochen bekannt und hat sie bösartig zurückgehalten!). Da wurde erwartet, dass jeder Karteninhaber eine persönliche Nachricht erhält (Hm, ja, nee, is klar!). Da wurde das unflexible Verhalten der Damen an der Kasse kritisiert, da sie anscheinend nicht die gewünschten Tauschkarten für die präferierten Plätze anbieten konnten (Die Damen stellen sich aber auch immer an!). Da wurde gedroht, die Presse über diese haltlosen und unzumutbaren Zustände zu informieren (Überschrift: Skandal im Speerbezirk!). Da wurden Äpfel mit Birnen (beides Obst und doch nicht gleich) verglichen, denn schließlich würde es an anderen Theatern in anderen Bundesländern mit einer anderen Warnstufe viiiiiiiiiiel besser klappen.
Neben dem zusätzlichen personellen wie organisatorischen Aufwand (von den finanziellen Einbußen mal abgesehen), den das Theater nun bewältigen musste, könnte es doch wenigstens jeden einzelnen Kunden persönlich, mundgerecht und leicht bekömmlich sein alternatives Theater-Häppchen servieren, damit dieser möglichst wenig behelligt wird. Denn schließlich hatte ich eine Eintrittskarte käuflich erworben, und somit war für mich alles erledigt, da ich damit die Verantwortung aus der Hand gegeben habe.
Nein, so ist es eben nicht! Gerade in diesen unsicheren Zeiten ist es meiner Meinung nach das Mindeste, dass ich mich regelmäßig über die aktuellen, für mich gültigen Corona-Maßnahmen informiere. ICH möchte ins Theater gehen, somit informiere ICH mich über die geforderten Voraussetzungen – insbesondere, wenn ich von weiter anreisen sollte und dadurch das Bundesland wechsle.
Es ist ärgerlich, aber die Situation ist nun mal so, wie sie ist. Jede*r von uns würde sich von Herzen freuen, wenn es anders wäre. Also lasst uns das Beste daraus machen und uns mit Respekt und Freundlichkeit begegnen! 💖
AUSSTELLUNG
- 27. März – Vernissage Plastiken von M. Huhs / Fotografien von H. Ziegler-Gräbel und W. Gräbel / Kunstverein Osterholz
BALLETT
- 12. März – Premiere Petruschka/ Le sacre du printemps von Alba Castillo & Sergei Vanaev / Stadttheater Bremerhaven
COMEDY / KABARETT
- 5. März – Jörg Knör / TiF: Theater im Fischereihafen in Bremerhaven
- 29. März – NightWash Live / Kulturzentrum Schlachthof in Bremen
KOMÖDIE / LUSTSPIEL
- 6. März – Tratsch op de Trepp von Jens Exler / Gastspiel des Ohnsorg Theaters Hamburg / Stadthalle Osterholz-Scharmbeck
- 12. März – Premiere Shirley Valentine oder: Die Heilige Johanna der Einbauküche von Willy Russell /
- 18. März – Premiere Hier bist du richtig von Marc Camoletti / Weyher Theater
- 2. April – Premiere Zeit der Kannibalen von Johannes Naber / Stadttheater Bremerhaven
KONZERT / GALA
- 17. März – Naturally 7 / Die Glocke. Das Bremer Konzerthaus
- 28. März – Marco Linke singt Kein Schwein ruft mich an / Weyher Theater
LESUNG, LITERATUR & ARTVERWANDTES
- 15. März – Hubertus Meyer-Burckhardt liest Diese ganze Scheiße mit der Zeit / Theater Kleines Haus in Delmenhorst
OPER
- 19. März – Premiere Cavalleria Rusticana/ Pagliacci von Pietro Mascagni/ Ruggero Leoncavallo / Staatstheater Oldenburg
- 23. April – Premiere Oceane von Detlev Glanert / Stadttheater Bremerhaven
SCHAUSPIEL
- 2. April – Wiederaufnahme Master Class von Terrence McNally / Staatstheater Oldenburg