„Ha! Das ist ja einfach!“, dachte ich und haute meine Antworten in die Tastatur:
Nein! und Nein!
Fertig!
Aber dann öffneten sich an meiner Erinnerungs-Kommode wieder einige Schubladen und schütteten ihre Inhalte wieder hemmungs- sowie wahllos und vorallem rücksichtslos über mich aus!
Ja! – es ist richtig, dass ich – Nein! – nichts beruflich mit Büchern mache! Ja! – es ist richtig, dass ich – Nein! – mir das nicht irgendwann einmal vorstellen könnte!
Aber es gab eine Zeit, da hätte ich es mir vorstellen können: Knapp 16-jährig musste ich mir die ersten Gedanken bzgl. meiner Berufswahl machen. Da dachte ich, dass ich mich am besten mit Dingen umgebe, die ich am meisten liebe und wollte Bücher in einer Buchhandlung verkaufe. Dabei sollte es nicht irgendeine Buchhandlung sein – Nein! – es musste die Buchhandlung Weise in meinem Heimatort sein, die zu diesem Zeitpunkt der schönste Ort auf der Welt für mich war (Der zweit-schönste Ort auf der Welt war für mich unsere Gemeinde-Bücherei!).
Von meinen Eltern erntete ich eher Unverständnis und Spott: Ich solle etwas „vernünftiges“ machen! Eine ähnliche Reaktion erntete ich von meinen Erzeugern ein paar Jahre später, als ich mich ernsthaft für Schauspiel und Gesang interessierte: Da sollte ich doch lieber etwas „anständiges“ machen.
Leider hat sich mir bis heute nicht erschlossen, was an beiden Berufen nun un-vernünftig und un-anständig ist, aber als folgsamer Sohn, der ich damals noch war, habe ich mich gefügt und bin stattdessen zuerst Industriekaufmann und dann Krankenpfleger geworden. Und somit musste die Welt auf einen großartigen Buchhändler oder einen begnadeten Schauspieler verzichten.
Beides kombiniere ich nun in meinen Hobbies: Auf meinem Blog versuche ich gute Bücher unter die Menschheit zu bringen, und bei meinen Lesungen tobe ich mich darstellerisch aus.
Meine Eltern konnten meine spätere „Karriere“ nicht mehr verfolgen. Ich bin deswegen nicht traurig, hegen ihnen gegenüber aber auch keinen Groll mehr.
Eine Traurigkeit (gepaart mit Dankbarkeit) überkommt mich, wenn ich an meinen Großvater denke: Er hat mich und meine Talente immer unterstützt, war die Konstante in unserem unsteten Leben und hat mir viele Werte auf meinen Lebensweg mitgegeben, die auch heute noch Gültigkeit für mich besitzen. Gerne hätte ich ihn noch ein wenig länger an meiner Seite gehabt.
Diedrich Heinrich Friedrich Müller: Du konntest meinen Werdegang leider nicht mehr miterleben, aber ich bin mir sehr sicher, Du wärst auf mich stolz!!! 💖
…???
Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!
In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.
Hey 🙂
Das muss damals sicher schwer gewesen sein (ich bin immer wieder sehr froh darüber, Eltern zu haben, die mich in dem unterstützen, was ich tue [auch wenn meine Mama nicht immer überzeugt von den Berufschancen ist])
Aber es ist toll zu hören, dass du deinen Weg gefunden hast und, dass Bücher einen wichtigen Stellenwert in deinem Leben behalten haben!
Liebe Grüße
~Tilly
LikeGefällt 2 Personen
Moin Tilly,
vielen Dank für Deine lieben Worte!
Ja, es ist alles gut! 😄
Viele Grüße
Andreas
LikeGefällt 1 Person