MONTAGSFRAGE #48: Erfahrungen mit self-publishing Autoren?

Ein sehr häufig (Vorsicht: Subjektivität!) auftretendes Phänomen unter Buch-Blogger*innen scheint zu sein, dass viele auch das Verlangen in sich verspüren, einen eigenen Roman zu verfassen und greifen zur Verwirklichung dieses Traums zur Möglichkeit der „Selbstveröffentlichung“ – so weit so gut…!

Ein sehr guter Freund veröffentlicht seine Fachbücher zum Thema „Seenotrettung“ in Eigenregie: Ihm war durchaus bewusst, dass renommierte Verlage dieses Thema nicht unbedingt zu ihrem „Favourite“ küren würden. Dafür hat er sich im Laufe der Jahre mit Publizierung auf entsprechenden Foren eine kleine aber feine Anhängerschaft erarbeitet. Und genau das ist es für Self-Publisher: Arbeit! Es gibt keinen renommierten Verlag im Hintergrund, der die Finanzierung, das Lektorat, die Gestaltung des Covers, die Werbung und all die weiteren kleinen Aufgaben übernimmt. Hier ist der Self-Publisher als „Hans Dampf in allen Gassen“ für ALLES selbst verantwortlich! Hochachtung!

Meine persönlichen Erfahrungen mit self-publishing Autoren sind eher überschaubar: Über lovelybooks habe ich an zwei Leserunden, bei denen die Autoren ihre neusten, in Eigenregie publizierten Werke zur Verfügung stellten, teilgenommen.

Im ersten Fall handelte es sich um einen Friesen-Krimi: Der Krimi war flott geschrieben, gefiel mit einer gut durchdachten Handlung und bot überraschende Wendungen. Nur leider empfand ich einige Szenen wie auch Charaktere als wenig ausgearbeitet und mir fehlte etwas mehr »Flair« des Handlungsortes. Der Funke wollte einfach bei mir nicht überspringen! Dies habe ich dem Autor respektvoll mitgeteilt und ihn gebeten, auf eine Rezension von mir freundlichst zu verzichten.

Beim zweiten Mal handelte es sich um eine Anthologie mit Geschichten schwuler Thematik: Diesmal habe ich eine Rezension veröffentlicht und meine Meinung kundgetan. Ich erhielt daraufhin vom Autor eine sowohl nette wie ausführliche Mail in der er mir sehr explizite Fragen stellte, die ich ihm ebenso nett und ausführlich aber auch respektvoll-ehrlich beantwortet habe. Eine weitere Antwort vom Autor blieb aus…!

Ebenso wurde ich durchaus schon direkt – sei es über lovelybooks oder per Mail-Adresse meines Buch-Blogs – von Autoren angesprochen, ob ich Interesse hätte, ihr Werk zu lesen, um es danach selbstverständlich auch zu rezensieren. Ich habe höfflich abgelehnt, da die Themen der Werke nicht meinen Interessengebieten entsprachen. Apropos Interessengebiete: Ich habe manchmal den Eindruck (Vorsicht: Subjektivität!), dass besonders self-publishing Autoren ein wirres Themen-Allerlei in ihren Werken verwursten, getreu dem Motto „Alles, was ich selbst gerne lese, packe ich in einen (!) Roman!“. Da ist dann von einem „young-adult-dark-fantasy-gothic-crime-thriller“ die Rede, und allein das Lesen dieser Bezeichnung überfordert mich schon kolossal…!!!

Prinzipiell ist Self-Publishing ein guter Weg, seinen Traum von einem eigenen Buch zu erfüllen – wenn die Qualität stimmt. Aber da gelten dieselben Regeln wie bei den Verlagsprodukten: Gekauft wird, was gefällt! Ähnliches gilt auch für meinen Blog: Rezensiert wird, was mir gefällt!

Jede/r Buchblogger*in, die/der Interesse an self-publishing Autoren hat, findet Kontakte auf den entsprechenden Internet-Foren, wie z. Bsp. „Buchblogger gesucht!“ auf facebook.

Ich wünsche Euch sowohl „Viel Erfolg!“ als auch „Viel Spaß!“

…und welche Erfahrungen habt Ihr schon mit self-publishing Autoren gemacht?


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.

3 Kommentare zu „MONTAGSFRAGE #48: Erfahrungen mit self-publishing Autoren?

  1. Lieber Andreas,

    du triffst es mit dem Genre-Mix so gut. Wenn ich Anfragen bekomme und die Anpreisung dazu lese, denke ich oft „Wow, das ist ja mal ein Ding“. Vielleicht versucht man auch etwas ganz Neues zu erschaffen, um herauszustechen, wer weiß. Funktioniert ja meistens nicht so.

    Liebe Grüße
    Tina

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