Enttäuschung! – so eine mächtige Empfindung, die so manches Mal allein(be)herrschend ist und Körper, Geist und Seele vereinnahmen kann.
Aber: Nein! Enttäuscht wurde ich nicht. Enttäuscht kann ich nur werden, wenn ich einem Roman ungeduldig entgegenfiebere, kaum den Erscheinungstermin abwarten kann und in der Nacht zuvor vor lauter Vorfreude nicht in den Schlaf komme. So einen Roman gab es in diesem Jahr (leider!) für mich nicht!
Es gab Neuerscheinungen, die haben meine in ihnen gesetzten Erwartungen nicht nur erfüllt sondern sogar übertroffen: Zum einen wäre hier die gar wunderbare, warmherzige Familiengeschichte Rückwärtswalzer von Vea Kaiser zu nennen. Auch das Krimi-Debüt von Stuart Turton Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle hat mich vor Spannung über Stunden ans Sofa „gefesselt“.
Dafür gab es so einige Überraschungen, die mir so manches Mal eher unvermittelt begegnet sind: Der zarte Roman Agathe von Anne Cathrine Bomann hat mich ebenso sehr berührt wie die äußerst persönliche Geschichte von Rainer Moritz Mein Vater, die Dinge und der Tod.
Natürlich gab es auch Romane von denen ich mir im Vorfeld (aufgrund der Vorschusslorbeeren für den Autor, vollmundiger Verlagsankündigungen oder eines verlockenden Plots etc.) mehr erwartet hätte: Bei Susanne Scholls Die Damen des Hauses hatte ich das Gefühl, dass hier Chancen vertan wurden. Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich von Friedrich Christian Delius war mir schlicht und ergreifend „zu hoch“! Aber haben mich diese beiden Bücher nun enttäuscht? Im Sinne der oben genannten Definition: Nein!
Dafür gab es von mir nun schon Anfang November einen kleinen, feinen Rückblick auf mein Lese-Jahr: Ohje! Was schreibe ich nur, sollte Antonia am Ende des Jahres die offizielle Frage zu diesem Thema stellen???
…und über welche Enttäuschungen musstet Ihr hinwegkommen?
Huhu Andreas,
offenbar bin ich leichter zu enttäuschen als du. Den ganzen Vorlauf, den du beschreibst, braucht es bei mir nicht, es reicht schon, dass ich mich einfach auf ein Buch gefreut habe und fest überzeugt war, dass es mir gefallen wird. Ist das dann nicht der Fall, spüre ich durchaus das nicht zu ignorierende Zwicken der Enttäuschung.
Bezüglich Neuerscheinungen bin ich da allerdings recht immun, weil sie mich grundsätzlich ziemlich kalt lassen. Ich habe irgendwann Geduld gelernt und kaufe nur sehr selten direkt zum Erscheinungsdatum. Da die meisten Bücher ohnehin erst eine Ehrenrunde auf meinem SuB drehen, kann ich genauso gut warten, bis sie günstig gebraucht zu haben sind.
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Liebe Grüße,
Elli
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Eine weise Entscheidung: Zudem ich in der „gebrauchten“ Version auch mutiger bin, mich an etwas bisher Unbekanntes zu wagen!
Gruß
Andreas
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Sei gegrüßt Andreas!
Ich musste zum Glück im Bereich Neuerscheinungen über keine Enttäuschung hinwegkommen. Allerdings hatte ich mich auch nur auf zwei Bücher schon vor erscheinen gefreut. Beides Reihenfortsetzungen und beide haben mir (wieder) gefallen.
Über „Agathe“ habe ich schon viel Gutes gehört. Werde mir gleich mal deine Rezi genauer anschauen.
Montagsfrage: Enttäuschende Neuerscheinung? || Mein Senf für die Welt
Liebe Grüße
Marina
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Moin Marina!
Ja, „Agathe“ lohnt sich: eine kleine, ganz unaufgeregte Geschichte aber sehr schön…!
Gruß
Andreas
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Hallo Andreas,
ganz so viel Vorfreude braucht es bei mir auch nicht, um von einem Buch enttäuscht zu sein. Um es mal „floskelisch“ auszudrücken, reicht ein mit „Spannung erwarteter Titel“ reicht 😉
Viele Grüße
Frank
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…und wieder fällt ein „Heiermann“ in die Floskel-Kiste.
Ach nee, das heißt ja Phrasen-Schwein! 😄
Gruß
Andreas
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Also mein favorisiertes Genre (Horror- und Psychothriller) scheinen mehr Enttäuschungen zu beinhalten, auch wenn ich dieses Jahr noch nicht groß enttäuscht wurde, da ich recht wenig zum lesen gekommen bin…
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Lieber Bruder im Geiste,
ebentuell hast du Antonia wirklich die Antwort auf die letzte Montagsfrage des Jahre vorweg genommen, wer weiß 🙂
Schön, dass du das Wort „Enttäuschung“ auch als starkes Wort interpretierst. Mir geht es ähnlich wie dir.
Liebe Grüße
Tina
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Ach! Ich bin mir sicher, dass Antonia uns zum Jahresende mit einer Frage überrascht, mit der wir so ganz und gar nicht gerechnet haben,…
…so wie: Welche Bücher eignen sich besonders zum Schrott-Wichteln? Welche Bücher sollten als deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl dem Chef zu Weihnachten geschenkt werden? Welche Bücher braucht es, um die liebste Feindin im Pool zu versenken?
Nicht jedes Buch ist gleichermaßen für alle Lebenslagen geeignet. Nehmen wir mal „Fifty Shades of Grey“: Es eignet sich hervorragend bei Fragen 1 und 3. Bei Frage 2 würde ich bei meinem Chef für Verwirrung und Panik sorgen.
😎
Bösartige Grüße
Andreas
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