MONTAGSFRAGE #88: Warst/bist du in einem Buchclub (oder könntest du es dir vorstellen)?

Bevor ich zur Beantwortung der heutigen Montagsfrage komme, musste ich den Begriff „Buchclub“ für mich genau definieren. Nachdem ich die Frage erstmals gelesen hatte, tollten in meinem Kopf ganz andere Assoziationen, als die von Antonia Leise beschriebenen, herum.

Für mich ist/ war ein Buchclub ein Geschäftsmodel, wo ich aktuelle Bücher in besondere/ eigener Ausstattung ein wenig günstiger erhalte. Dafür werde ich Mitglied in diesem Club und verpflichte mich, einmal pro Quartal dort ein Buch (oder ein anderes Medium) zu erwerben. Sollte ich zu einem festgelegten Termin noch nichts aus dem Sortiment gewählt haben, wird mir automatisch der Vorschlagsband zum Vorzugspreis zugeschickt.

Ja, vor einiger Zeit war ich für ein paar Jahre Mitglied im Bertelsmann Buchclub. Noch heute stehen viele der dort gekauften Bücher in meinem Bücherregal, z. Bsp. „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende, „Die Erben Kains“ von John Jakes und „Ein Stück Himmel“ von Janina David. Praktischerweise gab es hier in Osterholz-Scharmbeck die (Partner-)Buchhandlung Postmeyer, die das Buchclub-Sortiment in einem eigenen Ladenbereich präsentierte und mir zudem nicht Vorrätiges ohne zusätzliche Portokosten bestellten. Im Laufe der Jahre veränderten sich allerdings meine Lese-Vorlieben, und ich fand im dortigen Sortiment immer weniger, was mir zusagte. Auch wirkte auf mich irgendwann diese Form, Literatur unter das Volk zu bringen, eher bieder und angestaubt, und so trennten wir uns wieder. Weder der Bertelsmann Buchclub noch die Buchhandlung Postmeyer existieren noch. In der Zwischenzeit erleben einige Buchclubs eine kleine Renaissance und erfreuen ihre Mitglieder mit Werken in moderner, außergewöhnlich schöner und bibliophiler Aufmachung (z. Bsp. Büchergilde Gutenberg).

Antonia Leise verbindet mit einem Buchclub ein regelmäßiges Treffen von Literaturbegeisterten, die sich über einen gewissen Zeitraum mit ein und demselben Buch beschäftigen, sich darüber austauschen und diskutieren. Ich kenne dies eher als Lesekreis oder -zirkel. Aber unabhängig davon, wie wir „das Kind“ nennen, war ich an einer solchen Runde noch nie beteiligt, aber es würde mich sehr interessieren. Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt, hier in meiner Heimatstadt entsprechendes zu initiieren. Jetzt werdet Ihr Euch sicherlich fragen, warum dies bisher noch nicht erfolgt ist. Die Antwort (vielleicht ist es auch schlicht und ergreifend nur eine Ausrede) lautet: zu wenig Zeit, zu viele Ideen! Ich habe so viele Ideen, was ich hier in meiner Heimatstadt zum Thema „Lesen“ alles anstellen könnte, dass mich die Fülle anscheinend eher ausbremst. Vielleicht sollte ich aus dieser Vielzahl an Ideen eine Prioritäten-Liste erstellen und die Projekte Punkt für Punkte langsam abarbeiten. Uuups, falsche Formulierung: Nach Arbeit sollten sich solche Projekte nun wahrlich nicht anfühlen. Lesen bedeutet Spaß!

Sobald eine meiner Ideen Realität wird, werde ich selbstverständlich hier darüber berichten. Bis dahin: Habt bitte Geduld mit mir! 😉

…und welche Erfahrungen habt Ihr mit einem Buchclub gemacht???


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.

3 Kommentare zu „MONTAGSFRAGE #88: Warst/bist du in einem Buchclub (oder könntest du es dir vorstellen)?

  1. Ich habe auch erst mal an Bertelsmann gedacht 🙃

    Ich bin seit 13 Jahren in einem Bücherforum aktiv und das kommt meiner Vorstellung eines Buchclubs am nächsten. Vielleicht möchtest du mal vorbei gucken? (www.buechereule.de)
    Zweimal im Jahr trifft sich der harte Kern, daher kennt man sich auch persönlich. Mehrmals monatlich lesen bestimmte Gruppen miteinander Bücher.
    Ich lese beispielsweise Ende des Monats mit den Querbeet-Eulen “Hard-boíled Wonderland” von Murakami.

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  2. Lieber Andreas,

    schon bei deinen ersten einleitenden Worten dachte ich an den Bertelsmann-Club und lag sogar richtig.
    Ich erinnere mich daran, dass es in leipzig sogar mal einen Buchladen von Bertelsmann gab. Als Kind bzw. Jugendliche habe ich mich das ein oder andere Mal hinein gewagt, allerdings empfand ich das Ambiente zu gehoben. Vielleicht lag diese Einschätzung an meinem damaligen Alter. Naja, wie du selbst schon sagst, den Club gibt es nicht mehr.

    Tatsächlich habe ich Antonias Defintion genauso aufgenommen und nicht an ein Abo-System gedacht. Ich bin aber auch kein Mitglied einer solchen Gemeinschaft mit Treffen außerhalb des www.
    Schade eigentlich.

    Liebe Grüße
    Tina

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