Fotoshooting für das Stadttheater Bremerhaven: „Ich habe heute leider kein Foto für dich!“

„Mir doch egal, ich habe eigene!“

Wie es dazu kam, möchtet ihr nun erfahren? Das kann ich euch gerne verraten! Anfang Mai des vergangenen Jahres traf via Mail folgende Nachricht bei mir ein…

Lieber Herr Kück,

wie Sie wissen, sind wir sehr dankbar für Ihr Engagement und Ihre Treue zum Stadttheater. Deswegen dachten wir bei der Planung unserer neuen Außenwerbung auch als Erstes an Sie: Für unsere neue Abokampagne wollen wir unsere Zuschauer:innen bei uns im Saal zeigen, mit einem kleinen humorvollen Bruch im Bild. Eines der Motive soll eine berufstätige Person sein, die im Stadttheater Inspiration findet und den Alltag hinter sich lässt.

Dabei dachten wir an Sie! Haben Sie Lust sich dafür im Stadttheater professionell fotografieren zu lassen? Die Kampagne wird an Plakatwänden in der Stadt und online zu sehen sein.

Wir freuen uns sehr von Ihnen zu hören.
Liebe Grüße aus dem Stadttheater

Na, selbstverständlich hatte ich Lust: So machte ich mich – nachdem einige weitere Mails hin und her gegangen waren und bei einem erhellenden Telefonat auch meine letzten Fragen beantwortet wurden – am 1. Juni auf den Weg nach Bremerhaven zum dortigen Stadttheater – im Gepäck verschiedene Oberteile (Mantel, Sakko, Hemd) und div. Utensilien, die meinen Beruf symbolisieren sollten. Freundlich begrüßt wurde ich am vereinbarten Treffpunkt bei der Theaterkasse von Evelyn Walton, Referentin Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, die mich in den Zuschauersaal des Großen Hauses führte. Dort erwarteten mich schon Kristin Niemann, die Leiterin der Abteilung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, und die Fotografin Manja Herrmann, deren Arbeit ich schon mehrfach zu div. Inszenierungen an diesem Haus bewundern durfte.

Und da stand ich nun ziemlich dumm da – mitten im Zuschauersaal mit Blick auf die leere Bühne. Während die Damen handfest anpackten und tatkräftig das nächste Setting einrichteten, wurde ich zur Maske geführt, wo mir die Stellen meines Gesichts abgepudert wurden, die glänzten und somit beim Shooting für unschöne Reflektionen hätten sorgen können – will sagen: Mein Gesicht wurde komplett eingepudert!

Danach quetschte ich mich in eine Glitzerweste und schnürte mir einen Rüschenkragen um den Hals – beides von Frau Walton dem Kostümfundus entliehen. Hinter diesem Aufzug verbarg sich folgende Idee: „Mit einem Besuch im Theater dem Alltag entfliehen und neue Welten entdecken!“. So gewandet nahm ich im Zuschauersaal neben einer üppigen Gips-Putte Platz, während passenderweise hinter meinem Rücken ein Kulissenteil im Rokoko-Stil ins Bild geschoben wurde. Um Verwechslungen zu vermeiden: Ich bin auf den Fotos die linke Putte!

Und nachdem das Licht eingerichtet und die Kamera überprüft worden war, ertönten aus drei Kehlen gleichzeitig die Anweisungen, was ich nun zu tun hätte: Kopf höher/ tiefer/ nach links/ nach rechts, Mund schließen, Augen offen lassen, linken/ rechten Arm anheben, Sakko glätten, Armbanduhr entfernen, wahlweise interessiert/ gespannt/ überrascht gucken und bitte dabei gaaanz natürlich wirken. Und nach dem Wechsel der Garderobe begann das Spiel von Vorne!

Glücklicherweise hatte ich dank meiner früheren Tätigkeit bei der Scharmbecker Speeldeel schon etwas Erfahrung bzgl. Posen vor der Kamera. Und so regte sich in mir die alte Rampensau und buddelte sich aus mir heraus an die Oberfläche, um sich hier und jetzt ein wenig auszutoben.

Erstaunlich: Es wurden so viele Fotos in unterschiedlichen Klamotten, Posen und Settings gemacht, in der Hoffnung, dass das Foto dann darunter ist. Eine kleine Auswahl unserer gemeinsamen Bemühungen seht ihr hier:


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Am 17. Januar ist die Kampagne nun angelaufen: Die Groß-Plakate hängen quer über Bremerhaven verteilt an öffentlichen Plätzen, schmücken div. Plakatwände und werben so für die Abonnements des Stadttheaters Bremerhaven.

Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass es so etwas Ähnliches wie einen BRAVO-Starschnitt geben soll: In den Programmheften des Premieren-Abos wird jeweils ein Teil von mir – sozusagen als Gimmick – beigelegt. Wer jede Premiere besucht und alle Programmhefte sammelt, kann die Teile dann zusammenkleben und mich in Lebensgröße ins Schlafzimmer, aufs Gäste-Klo oder sonst wo hinhängen. Dann könnte ich endlich mit Stolz geschwellter Brust aller Welt verkünden

„Ich bin ein Star, hängt mich hier auf!“
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Anmerkung zum krönenden Abschluss: Vielleicht habe ich oben ein klitze-klein wenig dick aufgetragen und meinen Bericht etwas ironisch überhöht bzw. (dem Ort angemessen) theatralisch überspitzt. Doch Scherz beiseite und bahr jeglicher Ironie: Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, und ich danke dem Stadttheater Bremerhaven, insbesondere Kristin Niemann und Evelyn Walton, von Herzen, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Mein Dank gilt selbstverständlich auch Manja Herrmann für die sensationellen Fotos. ❤

Ich habe es sehr gerne getan,…

…und ich würde es immer wieder tun!!!

…auch ohne Starschnitt. 😉