„Alles Lyrische muß im Ganzen sehr vernünftig, im Einzelnen ein bißchen unvernünftig sein.“ Johann Wolfgang von Goethe
Ihr Lieben! Ich kann natürlich nicht für den Rest der Menschheit sprechen, sondern nur für mich, den unbedeutenden Buch-Blogger: Bei mir blüht die Lyrik seit einiger Zeit auf – zwar erst nur mit feinen Knospen und einem zarten Grün, aber sie wächst stetig!
Lange Zeit habe ich einen großen Bogen um die Lyrik gemacht: zu elitär, zu abgehoben, zu verkopft – lautete meine feste Meinung, die aber nicht auf Tatsachen sondern lediglich auf Vorurteile beruhte.
Dabei lag die „Schuld“ nicht bei der Lyrik: Ich war zu dem Zeitpunkt einfach zu jung, zu dumm, zu festgefahren, zu intolerant…!
Erst mit zunehmenden Alter, zunehmender Gelassenheit und der daraus resultierenden Toleranz wurde ich „reif für die Insel“ namens Lyrik. Hilfreich war/ ist natürlich auch meine Tätigkeit als Vor-Leser: Hier setzte ich mich sehr bewusst mit dem gesprochenen Wort auseinander, prüfe die Satzmelodie und horche dem Klang,…
„Das lyrische Gedicht ist der musikalische Ausdruck von Gemütsbewegungen durch die Sprache.“ August Wilhelm von Schlegel
…und da sind Gedichte wunderbare Übungen: Wo beginnt eine Aussage, und wo endet sie? Wie erhalte ich die Satzspannung über den Vers hinaus? Wo muss ich die Stimme anheben, um die Aufmerksam des Zuhörers nicht zu verlieren?
Dabei durfte ich so einige Könner ihres Fachs kennenlernen, die mit ihren Worten Bilder malen, mit Verse Melodien kreierten und mit Sprache einen Rhythmus erschaffen.
Heute sind Gedichte gerne Teil meiner Lesungen! Das Pflänzchen ist noch klein, aber hat gute Bedingungen, um ein starker Baum zu werden!
…und habt Ihr die Lyrik auch für Euch entdeckt oder eher versteckt? (Reim dich oder ich fress dich!)
Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!
In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.
Ich hab auf der Buchmesse in Frankfurt einen georgischen Lyriker gesehen und gehört. Ich hab kein Wort verstanden, aber ich hatte total die Gänsehaut, weil die Sprachmelodie ganz unglaublich war!
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…wie schön!!! 🌺🌷💐
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Hallo Andreas,
schön, dass du die Lyrik für dich entdeckt hast. Ich hab viel zu lange keine Gedichte mehr gelesen. Sollte ich mal wieder tun.
Das mit dem Vorlesen ist ja interessant. Habe das bisher nur von Autoren gehört, dass sie das machen, aber ich wusste nicht, dass auch Nicht-Autoren Lesungen halten. Finde ich aber toll.
Liebste Grüße
Emma
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Liebe Emma!
…das ist meine kleine Leidenschaft!!!
Apropos Autoren: Hin und wieder bekomme ich zu hören, ich sollte doch selbst schreiben.
Ich finde allerdings, dazu müsste man einen inneren Drang/ ein Bedürfnis verspüren. Das alles spüre ich nicht. Darum bin ich „nur“ Interpret!
Lieben Gruß
Andreas
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