MONTAGSFRAGE #129: Hat sich Dein Stil beim Verfassen von Blogbeiträgen/Rezensionen über die Jahre verändert?

Na, ich hoffe doch sehr,…

…denn, wenn nicht, würde es doch bedeuten, dass ich nicht das nötige Potential vorweisen könnte, um mich weiterzuentwickeln. Und eine ständige Weiterentwicklung gehört für mich zum Menschsein einfach dazu!

Zufälligerweise habe ich mich gerade am letzten Wochenende mit „Entwicklung“ beschäftigt: Eine junge Frau hatte vor einigen Wochen über die Buchhandlung meines Vertrauens Kontakt zu mir aufgenommen. Sie hegte den Wunsch, einen eigenen Buch-Blog ins Leben zu rufen, war allerdings unsicher, welche Formalien eingehalten werden müssen, und hatte somit noch so einige Fragen. Wir telefonierten ausgiebig, und ich hoffe, dass ich sowohl ihre Fragen ausreichend beantworten als auch ihr die Unsicherheit nehmen konnte. Sie bat mich, einen kritischen Blick auf ihre erste Rezension zu werfen, die am letzten Donnerstag per Mail bei mir eintrudelte. Ich las ihre Rezension, und vieles kam mir daran äußerst bekannt vor.

Ein Schlüsselsatz meines Feedbacks war „Es ist noch kein*e Meister*in vom Himmel gefallen.“ Eine gute Rezension zu schreiben, bedarf Übung. Meine ersten Rezensionen waren weit davon entfernt, sich mit dem Prädikat „meisterlich“ zu schmücken. Meine ersten Rezensionen lassen sich eher mit „weniger ist weniger“ beschreiben: Meine „Kritiken“ waren nicht nur recht knapp ausgefallen, aus heutiger Sicht wirken sie auf mich oberflächlich, beinah nichtssagend. Warum sollte ich großartig rumschwafeln? Damals dachte ich, wenn ich schreibe, dass dieses Buch unbedingt gelesen werden muss, dann sollte es doch genügen. Nein, es genügt(e) nicht! Heute weiß ich, dass der Leser einer Rezension mehr erfahren möchte – vom literarischen Werk aber auch vom Buch-Blogger.

Dabei wäre es so einfach gewesen, hätte ich nur das, was mich bei anderen Bloggern anspricht, auch selbst beim Formulieren einer Rezension berücksichtigt. Als Leser möchte ich hinter dem Blog auch die Persönlichkeit des Bloggers erkennen. Ja, natürlich geht es in erster Linie um das zu besprechende Buch. Doch Lesen geht nicht ohne Emotionen – zumindest nicht bei mir. Bestenfalls macht die Lektüre etwas mit mir bzw. löst etwas aus, weckt Erinnerungen, bringt mich zum Weinen, langweilt, verärgert oder unterhält mich. Zudem möchte ich ergründen, welche Atmosphäre ein literarisches Werk für mich bereithält, wenn ich den Buchdeckel aufschlage und mit der Lektüre beginne. Trifft mich sein melancholischer Ton mitten ins Herz oder eher der intelligente Witz direkt in mein Humorzentrum? All das möchte ich als Leser von (m)einem Buch-Blogger erfahren. Im Umkehrschluss vermute ich, dass meine Follower eben genau dies auch von mir erfahren möchten. Und so kam es, dass ich „learning by doing“ meinen ur-eigenen Stil entwickelte, der durchaus seine Fans gefunden hat und hoffentlich auch weiterhin findet.

Am Samstag fand ich endlich die nötige Zeit für eine ausführliche Rückmeldung: Ich hoffe, meine junge Kollegin hat sich von meinen kritischen aber wohlwollenden Anmerkungen nicht entmutigen lassen, sondern diese eher als Ansporn gesehen,…

…und ich bat sie, mich über den Start ihres Blogs zu informieren, damit ich ihr erster Follower werde.

Stil: Mut zur Veränderung oder treu bleiben auf immer und ewig? Was meint Ihr…???


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.

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