MONTAGSFRAGE #136: Liest Du eigentlich schon immer gern oder bist Du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

Ja, ich habe immer schon gerne gelesen. Ich kann mich an keinen Zeitraum in meinem Leben erinnern, an dem ich nicht gelesen habe (von kurzfristigen Leseflauten mal abgesehen – aber die zählen für mich nicht). Schon recht früh wurde meine Liebe zum Wort geweckt, bzw. sie musste erst gar nicht geweckt werden, denn sie war einfach da…!

Seit meinem 5. Lebensjahr lese ich. Angefangen hat alles damit, dass ich es als kleiner Pöks wahnsinnig spannend fand, wenn mein 7 Jahre älterer Bruder morgens schon zur Schule durfte. Ich musste leider zuhause bleiben, dabei hätte es mich sehr interessiert, was mein Bruder in der Schule so alles erlebt (Mein Bruder hätte mit Freude und äußerst bereitwillig mit mir getauscht!).

 So nötigte ich unsere Mutter, mit mir „Schule“ zu spielen. Bei dieser Gelegenheit kam die erste Schul-Fibel von meinem Bruder wieder zum Einsatz und zu neuen Ehren. Ich war fasziniert von den vielen bunten Bildern, wollte aber auch unbedingt die komischen Zeichen neben den Bildern verstehen. Unsere Mutter erklärte mir zwischen Staubsaugen, Abwasch und Mittag kochen (Bitte beachten: Wir befinden uns im Jahr 1974!) die einzelnen Buchstaben, und schon bald konnte ich aus den einzelnen Hieroglyphen erst ganze Worte und dann vollständige Sätze formen, um den Abenteuern von Peter, Ursula, Flocki, Muschi und Igel selbständig zu folgen.

 Mit Beginn der Schule ebnete meine LESELUST ein wenig ab und pendelte sich auf Normal-Null ein: Schließlich gab es jetzt mit den Klassenkameraden und Schulfreunden so viel anderes Neues zu entdecken. Bis zum 8. November 1977 – meinem 8. Geburtstag,…

 …an diesem „denkwürdigen“ Tag schenkte mir mein Großvater mein erstes „richtiges“ Buch: 5 Freunde im alten Turm. Meine Gedanken damals waren „Wie blöd, das ist ja nichts zum Spielen!“. Aber ich bedankte mich brav, und das Buch landete erstmal unbeachtet auf einem Regal in meinem Kinderzimmer. Beinah täglich fragte Opa „Und? Gefällt Dir das Buch?“, bis meiner Mutter der Kragen platzte, und sie mich anranzte „Nun ließ das Buch, damit Opa endlich Ruhe gibt!“.

 Und so lass ich widerwillig die ersten Seiten, tauchte ein in eine Welt voller Abenteuer, und mein Widerwille schwand mit jeder gelesenen Seite. Seitdem verspüre ich diese LESELUST,…

 …und sie wurde auch in den Jahren darauf geschürt, da direkt in meiner Grundschule die Gemeindebücherei einzog – anfangs nur in einem ehemaligen Klassenraum beheimatete, später auf zwei Klassenräume ausgeweitet. Es waren wahrlich paradiesische Verhältnisse für mich: In den Pausen oder nach dem Unterricht stromerte ich durch die Regale auf der Suche nach spannenden Abenteuern. Auch nach einem Wechsel der Schule blieb ich meiner kleinen Bücherei treu.

Auch die div. pubertärer Verirrungen führten nie dazu, dass meine Liebe zum Lesen einschlief. Ganz im Gegenteil: Dank meiner Bücher überstand ich halbwegs schadlos diese besagten pubertären Verirrungen, denn sie waren und sind mir Sorgenstiller, Freudenspender und Seelenstreichler. Meine Rubrik Die Bücher meines Lebens verdeutlicht sehr anschaulich, dass es immer Bücher gab, die mir in wichtige, prägende und herausfordernde Phasen meines Lebens beistanden, und es wird sie auch weiterhin geben.

Vielleicht fragt Ihr Euch nun, was mich da so sicher sein lässt? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht, aber ich bin es: Bücher werden mir immer treue Begleiter sein!

…???


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.

2 Kommentare zu „MONTAGSFRAGE #136: Liest Du eigentlich schon immer gern oder bist Du erst später im Leben zum Lesen gekommen?

  1. So eine schöne Schilderung von dir! Ich lese auch seitdem ich lesen kann und habe es von meiner Familie beigebracht bekommen, doch auch sofort geliebt. Es waren die Erzählwelten und die Magie der Sprache(n), die mich sofort verzaubert haben – und es bis heute tun!
    Lieben Gruß 🙂
    Sandra

    Gefällt 1 Person

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