Eine neue Woche, eine neue MONTAGSFRAGE: Auch in dieser Woche erscheint meine Antwort erst am Dienstag, und dies wird wahrscheinlich auch in Zukunft des Öfteren passieren. Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich bin montags nach der Arbeit immer so „platt“, dass mein Sofa eine unwiderstehliche Anziehungskraft (Stichwort: Magnetismus) besitzt.
Zur aktuellen Frage erlaubt mir bitte, dass ich hier und jetzt eine These aufstelle, die ich nicht beweisen kann und will. Ich werde jetzt einfach mal in der Kiste meiner Vorurteile kramen, und eine haltlose Unterstellung formulieren.
Ich unterstelle mal, dass Ghostwriter vornehmlich beim Erstellen von Biografien zum Einsatz kommen, wenn der Mensch, der im Mittelpunkt dieser Biografie steht, nicht über das nötige schriftstellerische Knowhow verfügt. Diesen Umstand fände ich auch überhaupt nicht verwerflich, wenn die Person der öffentlichen Begierde zu dieser Tatsache stehen würde. Es ist absolut nicht verwerflich, sich für eine Tätigkeit, die nicht selbst beherrscht wird, einen entsprechenden Fachmann (oder: eine Fachfrau) zur Hilfe zu holen. Von amüsiert bis genervt reagiere ich allerdings, wenn der sogenannte Promi dann verschämt behauptet, er hätte „eigentlich“ alles selbst geschrieben, und der Ghostwriter hätte „nur“ Korrektur gelesen. Wenn dem so wäre, dann wäre jede*r Lektor*in ein*e Ghostwriter*in, oder?
Im Großen und Ganzen stehen Biografien und ich allerdings „auf Kriegsfuß“: Es war, wurde und wird nie mein bevorzugtest Genre. Und da ich kaum bis gar keine Biografien lese, ist es mir auch „sowas von schnuppe“, ob dieses Werk dank eines Ghostwriters entstanden ist. So fällt mein heutiger Beitrag wahrlich nicht übermäßig originell aus. Doch dafür drängt sich mir der Verdacht auf, dass dies wohl die kürzeste Antwort aller meiner Antworten zur MONTAGSFRAGE zu sein scheint. Aber auch diese These will ich nicht beweisen (müssen)…!
…???
Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!
In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.
Deiner These, dass Ghostwriter vornehmlich beim Erstellen von Biographien zum Einsatz kommen, muss ich widersprechen.
Im Bereich Biographien wird es nur eher offener kommuniziert, dass Jemand Anderes die Memoiren verständlich für Leser verfasst hat.
Wie und in welcher Form dies geschehen ist, erfährt Mensch auch hier relativ selten.
Ob es Notizen gab, die der Ghostwriter bekam oder über Gespräche zwischen den Beiden oder oder oder.
Im breiten Feld der Unterhaltungsliteratur wird jedoch sowas von geschwiegen.
Da wird dann auch sehr gerne mal der Denkmantel von intensivem Lektorat, Korrektorat etc. darüber geworfen, um das Thema Ghostwriting nicht aufkommen zu lassen.
Wenn denn doch mal von langjährigen, aufmerksamen und kritischeren Lesern ein Hinterfragen an Stil, Thematik etc.pp. aufkommt, ist die Erklärung „wollte mal was Anderes ausprobieren..“ „Das Nächste ist wie gewohnt,…“ schnell bei der Hand.
Ein böser Schelm ist, dem da der Gedanke Ghostwriting in den Sinn kommt…zwinker…
Das gab es schon vor über 20 Jahren und wird es immer geben.
Wer in der Maschinerie mal gesteckt hat (…ich war jung und brauchte das Geld..lach..), liest Autoren, die viele und sehr regelmäßige Veröffentlichungen vorweisen, eh mit anderen Augen.
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Ja ja, die Vielschreiber! Sie sind mir auch immer etwas suspekt…! 😉
Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Liebe Grüße
Andreas
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