[Rezension] Benjamin Chaud – BÜHNE FREI FÜR PAPA BÄR!

🎭 Heute ist WELTTHEATERTAG! 🎭

Und anstatt – wie in den vergangenen Jahren – markige Zitate div. Theatergrößen zu bemühen, habe ich mich diesmal entschieden, euch stattdessen ein ganz und gar charmantes Bilderbuch zu präsentieren. Ich werde nie müde zu betonen, dass ich Bilderbücher, die den Kids das Theater und die Musik auf so wunderbarer Weise näher bringen, sehr liebe.

Und manchmal fällt mir so ein Kleinod völlig überraschend und somit unvorbereitet in die Hände. In diesem Fall wurde ich in einem öffentlichen Bücherschrank fündig. Ein Hoch auf diese Erfindung: Meine Freude war groß! Somit handelt es sich bei meinem Fund zwar nicht um eine Neu-Erscheinung, doch auch hier gilt der viel zitierte Spruch „Oldies but Goldies!“.

Der Herbst ist da, die Tage sind schon kühl. Es ist ruhig geworden in der Bärenhöhle im Wald. Papa Bär schnarcht bereits, da summt plötzlich eine verspätete Biene an der Höhle vorbei. Wo eine Biene ist, ist auch Honig! Das weiß der kleine Bär und rennt hinterher. Papa Bär wacht auf und macht sich sofort auf die Suche. Er schaut überall nach, aber im Wald ist der kleine Bär nirgends zu finden. Schließlich gelangt er an einen lauten und belebten Ort. Er sieht das Hinterteil des kleinen Bären gerade noch in einem prächtigen Bau verschwinden…

(Inhaltsangabe dem Klappentext dieses Buches entnommen!)


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Benjamin Chaud ist in diesem Fall Texter und Illustrator in Personalunion. Wobei den Texten eher eine erklärend-unterstützende Aufgabe zukommt. Hauptaugenmerk liegt auf den tollen Illustrationen, die eine Menge Dynamik ausstrahlen und mit vielen witzigen Details amüsieren. Dabei weisen sie eine wunderbare Ähnlichkeit mit den beliebten Wimmelbüchern auf: Beim Betrachten verlor ich mich in dem jeweiligen Bild und entdeckte selbst beim wiederholten Anschauen viele skurril-humorige Einzelheiten.

So folgte ich Papa Bär auf seiner Suche nach dem kleinen Bär durch Wald und Stadt, hinein ins Opernhaus und durch das Foyer hinter die Bühne. Plötzlich steht er selbst im Rampenlicht auf der Bühne, blinzelt erstaunt ins helle Licht der Scheinwerfer und versucht, den kleinen Bär im Publikum zu erkennen. Sein vorgetragenes Bären-Lied kommt beim Publikum allerdings nicht gut an und sorgt dort leider eher für Panik. Der einzige, der bei dieser Darbietung ruhig auf seinem Platz sitzen bleibt und Applaus spendet, ist natürlich der kleine Bär.

Auf dem Weg dorthin staunte ich über die Phantasie des Zeichners, die sich Bild für Bild offenbarte: Allein im Stadtbild wird hinter jedem Fenster eine eigene kleine Geschichte erzählt. Oder auch der Blick hinter die Bühne gibt einen wundervollen Einblick über die vielen Werkstätten und Abteilungen, die Anteil an einer Bühnenproduktion haben. Unvermittelt im Bild entdeckte Details lösten bei mir ein spontanes Lachen aus und steigerte meine Freude, dieses entzückende Bilderbuch entdeckt zu haben. Absolut bezaubernd…!

Übrigens: Die alles auslösende Biene finden unsere beiden pelzigen Freunde auf dem Dach des Opernhauses, das dort drei Bienenkörbe beheimatet.


erschienen bei Gerstenberg / ISBN: 978-3836954327 / in der Übersetzung von Anja Malich

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