[Anekdoten-Archiv] Wie Mr. Walker mich in Panik versetzte…

Lesung mit Martin Walker „Femme Fatale“ im Rathaussaal in Osterholz-Scharmbeck/ Buchhandlung „die schatulle“


Beginnen möchte ich meine neue Kategorie Anekdoten-Archiv… mit einem Erlebnis, das sozusagen als Beginn meiner „Karriere“ als Vor-Leser stehen könnte:

10. September 2013: Nun saß ich also neben einem Bestseller-Autoren und wartete auf meinen Einsatz: Er lass das 1. Kapitel im englischen Original, ich war dann für 3 weitere (vom Verlag vorgegebene) Stellen aus dem Roman auf Deutsch vorgesehen…

Wochenlang hatte ich mich vorbereitet, die Textstellen immer wieder gelesen, an der Betonung und meiner französischen Aussprache gefeilt: Gerade diese französische Aussprache bereitete mir als Fremdsprachen-Legastheniker immense Kopfschmerzen. Jedes französische Wort wurde mit Unterstützung meines Mannes zuerst korrekt ausgesprochen und dann in Lautschrift im Text notiert.

Nun saß ich hier – schweißgebadet und mit meiner Konfirmanden-Blase gestraft. Meine Nerven lagen nicht unbedingt gänzlich blank, aber ein Teil der Isolierung war im Laufe des Abends schon abgeschabt worden.

Einerseits dank Mr. Walker, der mit selbstbewusster Arroganz die glorreiche Idee hatte, die Letzte, der von mir vorbereiteten Textstellen, zu streichen und mich dafür mit einer anderen Passage zu „belohnen“ (Dies löste spontan „Kreislauf“ und „Schnappatmung“ bei mir aus!).

Andererseits wurde die Lesung aufgrund der großen Nachfrage von der gemütlichen Buchhandlung „die schatulle“ der Schwestern Ute & Sabine Gartmann in den weitaus größeren Rathaussaal verlegt: Mir gegenüber saßen nun (geschätzt) 300 Zuhörer und starrten mich erwartungsfroh an,…

…und dabei hatte ich 1 ½ Jahre zuvor vorerst nur 3 klitze-klitze-klitze-kleine Lesungen gemacht.

Martin Walker und ich!!! 2.jpg

Dieser Auftakt meiner „Karriere“ als Vor-Leser war somit eine echte Herausforderung,…

…und ich schien diese Herausforderung gut gemeistert zu haben: Als Lohn für meine Mühe erhielt ich – neben einem jovialen Schulterklopfen von Mr. Walker –  viel positives Feed-Back der Zuhörer und eine originale Gartmann-Kuh, wie sie sonst nur die Autoren als Dank für ihre Lesung erhalten.

DSCI3786.JPG

Mr. Walker hatte seine Kuh im Hotelzimmer „versehentlich“ „vergessen“! Meine Kuh wird gehegt und gepflegt und hat in der Zwischenzeit Gesellschaft von einer Schwester bekommen.

Mr. Walker wurde seitdem nicht wieder zu einer Lesung eingeladen. Ich habe in der Zwischenzeit schon einige tolle Projekte gemeinsam mit den Gartmann-Schwestern realisieren dürfen.

„Böse ist, wer schlechtes dabei denkt!“ 😈

5 Kommentare zu „[Anekdoten-Archiv] Wie Mr. Walker mich in Panik versetzte…

    1. Naja, so richtig privat ist bei einer Lesung kein Autor. Aber es war schon anzumerken, dass er auf internationalem Niveau spielt (im Gegensatz zu mir 🤣): sehr souverän mit einem leichten Hang zur Arroganz – aber nicht unbedingt unangenehm! Mir war aber schon klar, dass wir in unterschiedlichen Ligen spielen.
      Heute – 5 Jahre und etliche Lesungen später – würde ich in einer solchen Situation auch gelassener reagieren.

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      1. …auf Anfrage der Buchhändlerinnen von „die schatulle“, die wussten, dass ich schon (kleine) Lesungen gemacht habe. Naja, und danach hat es sich verselbständigt: Erst habe ich auf Anfragen gewartet, die dann auch so peu à peu gekommen sind. Nun setze ich eigene Ideen für Lesungen in die Tat um und spreche mögliche Partner an. Alles im kleinen, überschaubaren Rahmen: Glücklicherweise muss ich damit nicht mein Geld verdienen, sondern der Spaß steht für mich im Vordergrund.
        Wenn es Dich interessiert, was ich bisher so „verzapft“ habe, dann schaue gerne hier mal nach:

        Was bisher geschah…

        Gefällt 1 Person

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