Dänisches Design erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. Doch was macht diese Faszination aus. Die Ausstellung im Wilhelm-Wagenfeld-Haus geht diesem Phänomen auf die Spur und blickt zurück auf 70 Jahre dänischer Design-Geschichte.
„Niemals so avantgardistisch, dass man nicht ordentlich sitzen könnte!“
Bezieht sich diese Aussage ursprünglich auf die vielfältigen Sitzgelegenheiten, könnte dieses Credo auch für alle gezeigten Design-Stücke gelten: Zweckmäßig sollte es sein aber auch ansprechend und formschön. Erschwinglich sollte es sein aber auch gutverarbeitet und von hoher Qualität. So machten die dänischen Designer aus der sprichwörtlichen Not eine Tugend, arbeitete mit den Materialien, die sie vor Ort vorfanden und schufen somit schon ab den 40er Jahren Gegenstände für den täglichen Gebrauch, die weiterhin eine erstaunliche Modernität ausstrahlen.

So findet die Stelton-Isolierkanne von Designer Erik Magnussen aus dem Jahr 1976 ebenso ihren Platz in dieser Ausstellung wie das wunderschöne Ess-Service mit dem Dekor „Musselmalet“ (wörtlich übersetzt: muschelgemalt) von der Königlich Dänischen Porzellanmanufaktur „Royal Copenhagen“, das, erstmals im Jahre 1775 hergestellt, 1885 überarbeitet wurde und seitdem als ur-dänisches Service gilt.
Auch die gezeigten Sitzgelegenheiten ließen mich staunen und weckten meine Begehrlichkeit: Ich stand vor einem originalen Pfauenstuhl und überlegte, wo er am besten in unserer Wohnung zur Geltung kommen könnte.
Bis es soweit ist, werde ich mich mit den erschwinglicheren Designer-Stücken begnügen müssen: Voller Ehrfurcht habe ich mir gerade einen Kaffee aus unserer roten Stelton-Kanne in die Tasse gegossen.
Die Ausstellung einfach gut. Design aus Dänemark ist noch bis zum 22. April 2019 im Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen zu bewundern.