Och, wenn ich wollte, wie ich könnte, dann wäre diese Frage mit einem freundlichen Hinweis auf meine Rubrik DIE BÜCHER MEINES LEBENS schon beantwortet. Ich würde mich entspannt vom PC entfernen, mir meinen Krimi schnappen und mich auf den sommerlichen Balkon zurückziehen. Wenn ich wollte, wie ich könnte…!
Aber ich will nicht, wie ich kann: So billig kommt Ihr mir nicht davon – und ich mir selbst auch nicht. Denn neben den in der oben genannten Rubrik schon gewürdigten Werken gibt es natürlich auch noch andere literarische Veröffentlichungen, die vielleicht keinen sehr wichtigen aber durchaus einen wichtigen Stellenwert in meiner Sammlung einnehmen.
Also: Los geht’s!
Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.
Das kleine rote Taschenbuch aus dem dtv-Verlag ist schon ziemlich abgegriffen, die Seiten sind schon nachgedunkelt, und der Einband ist abgestoßen. Es ist ein sicheres Zeichen, dass ich dieses Büchlein gerne und häufig zur Hand nahm/nehme. Ich blättere durch die Seiten, mache irgendwo halt und lese Mascha Kalékos Gedichte, die mal weise, mal kraftvoll, sehr melancholisch, dann wieder klug oder gefühlvoll mich zum Sinnieren anregen und mir so kleine Momente der Muße schenken. Und obwohl ich seit letztem Jahr die gebundene und illustrierte Ausgabe ihrer Gedichte von der Büchergilde Gutenberg besitze – auch unbedingt besitzen wollte – wandert dieses Taschenbuch weiter wie durch einen magischen Zwang immer wieder und wieder in meine Hände. Vielleicht liegt es am deutlich handlicheren Format des Taschenbuchs, vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich bisher mit den Illustrationen der Büchergilde-Ausgabe noch nicht so richtig anfreunden konnte.
Und: Weiter geht’s!
Für mich zählt dieses Märchenbuch aus dem Diogenes-Verlag zu den schönsten Märchenbüchern der Welt – wenn nicht sogar zu dem schönsten. Natürlich liegt dies zum einen an der gelungenen Auswahl der Märchen durch Christian Strich. Doch der Hauptverdienst gebührt der großartigen Künstlerin Tatjana Hauptmann, die mit ihren Illustrationen dieses Märchenbuch schwelgerisch veredelt. Doch bevor ich mich hier wiederhole, möchte ich auf die MONTAGSFRAGE #71 verweisen, im Rahmen dessen Beantwortung ich Euch dieses Werk ausführlich vorgestellt habe.
Endspurt!
Im damaligen Schweizer Haffmans Verlag erschien im Jahre 1995 der Roman „Girl“, der meiner Meinung nach damals viel zu wenig Aufmerksamkeit erhielt: Mini-Macho Bradley Barrett wähnt sich in einem Horror-Film, als er am Tag nach seiner OP aufwacht und sich nach wie vor im Besitz seiner Weisheitszähne befindet. Doch aufgrund einer Verwechslung der OP-Unterlagen vermisst er nun sein Genital, könnte sich aber stattdessen über zwei prachtvolle Brüste freuen. Tut er aber nicht…! Doch es gibt keine Alternative, und so muss Bradley sich an ein Leben als Frau gewöhnen – ein Leben, das durchaus Vorteile mit sich bringt aber auch ebenso viele Nachteile birgt, die ihm vorher als strammer hetero Macker nicht bewusst waren. Sein erzwungener Perspektivwechsel lässt ihn an seiner früheren Männer-Rolle zweifeln…! Lange vor der momentan vorherrschenden Gender-Diskussion lieferte Autor David Thomas eine aberwitzige wie tragische Geschichte, in der er sowohl die typisch männlichen wie typisch weibliche Verhaltensweisen ironisch auf den Prüfstand stellte und so das sogenannte Geschlechtsspezifische hinterfragte…!
So: Das war’s!
…und welche literarischen Werke haben in Eurer Sammlung einen dauerhaften Platz ergattert???
Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!
In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.
Lieber Andreas,
„Girl“ klingt ja irre, und jadefinititv underrated. Ich hab noch nie davon gehört. Wurde das verfilmt?
Schön, dass auch ein Märchenbuch zu deinen Favoriten gehört. Wenn ich mir die Antworten der Montagsfrage so anschaue, gibt es einige, die Märchen nennen. Nachvollziehbar. Für mich wird es ewig Pippi Langstrumpf sein 🙂
Liebe Grüße
Tina
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Moin Tina!
Nein, so viel ich weiß, wurde „Girl“ leider nicht verfilmt. Aber ich finde, dass Du mit Pippi auch „gut versorgt“ bist…!
Lieben Gruß
Andreas
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