So sehr hatte Chefinspector a.D. Eustace Trubshawe, ehemals Scotland Yard, gehofft, diese Stimme nie wieder hören zu müssen. Doch kaum stolpert er zufällig in den Teesalon des Ritz Hotels als die unüberhörbare Stimme der erfolgreichen Krimiautorin Evadne Mount durch den Raum schallt. Seit ihrem letzten Zusammentreffen in Zusammenhang mit den Geschehnissen auf ffolkes Manor sind sage und schreibe 10 Jahre vergangen, und Evadne ist nicht gewillt, ihren alten Sparringspartner so schnell wieder aus ihren Fängen zu lassen. Unversehens findet sich Eustace mit ihr auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Theater wieder, bei der auch Evadnes langjährige Freundin, die kapriziöse Schauspielerin Cora Rutherford mitwirkt. Cora hofft auf ein Comeback, da sie eine Rolle im neuesten Film des Star-Regisseurs Alastair Farjeon ergattern konnte. Doch noch bevor die erste Klappe fällt, kommt der Meister bei einem Feuer in seinem Haus ums Leben. Die Filmwelt ist erschüttert über diesen Verlust, dafür umso überraschter als bekannt wird, dass sein Kompagnon Rex Hanway die Regie bei „Wenn sie je meine Leiche finden“ übernehmen wird. Hanway entpuppt sich als ebenso genial wie der große Farjeon – beinah scheint es so, als würde sein Genie durch Hanway weiterleben. Darum wundert sich niemand, dass Hanway immer wieder das Drehbuch ändert, um seine spontanen wie genialen Regieeinfälle einzubauen. Äußerst tragisch wird es erst, als nach einem dieser Regieeinfälle ausgerechnet Cora Rutherford vor laufender Kamera stirbt. Sie wurde vergiftet, und nur sieben Personen wussten von dieser kurzfristigen Änderung – Evadne Mount und Eustace Trubshawe eingeschlossen…!
„Agatha Chrisite lebt.“ wird Der Spiegel auf dem Umschlag zitiert. Ganz so weit würde ich nicht gehen, obwohl sich ein Vergleich mit der „Queen of Crime“ in Bezug auf Spannungsaufbau, Figurenkonstellation etc. durchaus aufdrängt. Doch auch diesmal kann ich mich nur selbst zitieren:
„Autor Gilbert Adair erfindet das Genre wahrlich nicht neu. Vielmehr spielt er mit den Erwartungen, die die Leserschaft an einen guten, alten, englischen Krimi haben, und erfüllt uns diese.“
Und genau das ist es, was auch diesen Krimi zu einem gelungenen Cosy-Krimi macht. Es macht einfach Spaß, dieses liebenswert-kauzige Duo gehobenen Alters bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Es macht einfach Spaß, zu rätseln, welche realen Personen für das Handlungspersonal Pate standen. Es macht einfach Spaß, in diese fiktive Welt einzutauchen. Es macht einfach Spaß, diesen Krimi zu lesen.
Sind auch die Dialoge diesmal nicht ganz so witzig-spritzig wie bei seinem Vorgänger, so sind sie weiterhin gut durchdacht, flüssig formuliert und charakterisieren die Personen prägnant. Und auch diesmal liefert uns der Autor am Ende einen interessanten Twist zur Auflösung, den ich allerdings schon vorab erahnen konnte.
Doch schlussendlich, was erwarte ich von einem Cosy-Krimi? Ich erwarte ziemlich genau nur das Eine, nämlich, dass er mich gut unterhält! Und dies ist diesem Krimi famos gelungen!