VORLESEWETTBEWERB 2022/23: And the winner is…

…und wieder war es soweit: „Same procedure as every year!“

„Nein, ist es nicht!“ juchzte ich vor Freude, und „Hurra! In diesem Jahr ist es nicht wie im letzten Jahr!“ jubelte ich lautstark. Denn in diesem Jahr gab es in der Buchhandlung meines Vertrauens „die schatulle“ der Schwestern Sabine und Ute Gartmann endlich wieder eine Präsenz-Veranstaltung zum Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs.

Nachdem ich in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren allein vorm heimischen PC saß und digital die Lese-Beiträge ansah, um danach „meines Amtes zu walten“, freute ich mich nun umso mehr, wieder im direkten Austausch mit meinen beiden Jury-Kolleginnen zu sein. Denn neben meiner Wenigkeit war natürlich Iris Belz, Leiterin der Stadtbibliothek in Osterholz-Scharmbeck wieder mit an Bord. Dritte im Bunde, zum ersten Mal dabei und somit unser „Frischling“ war Alina Deylig, ehemalige Praktikantin der Buchhandlung „die schatulle“ und somit Bücher-Fan.

In der gut gefüllten Buchhandlung saßen am vergangenen Mittwoch acht junge Menschen und warteten aufgeregt darauf, dass die Veranstaltung endlich beginnen möge. Hinter ihnen verteilten sich über die Stuhlreihen ihre Familien, Freunde, Lehrer und sonstige Interessierte, die sicherlich mitfieberten und den kleinen „Stars“ kräftig die Daumen drückten.


Der Ablauf ist seit Jahren identisch: Die Kids müssen 2 Runden absolvieren. In der ersten Runde stellen sie innerhalb von 3 Minuten einen Auszug aus ihrem Wahlbuch incl. einer erklärenden Einleitung vor. Die Jury entscheidet dann über Lesetechnik, Textgestaltung und Textverständnis. Bei der zweiten Runde erhalten die Kids einen ihnen unbekannten Text und werden von der Jury in Lesetechnik und Textgestaltung bewertet. Dann zieht sich die Jury zur Beratung zurück, zählt die jeweils vergebenen Punkte zusammen und diskutiert manchmal durchaus kontrovers, bis dann endlich die/der Sieger*in feststeht und bekanntgegeben werden kann.


Auch in diesem Jahr wurde uns ein wilder, abwechslungsreicher und spannender Trip durch die Jugendliteratur geboten: Fynn hatte sich für einen Band aus der Flüsterwald-Serie von Andreas Suchanek entschieden. Amira las aus dem humorvollen Roman Abenteuer eines Döner-Checkers von Stefan Gemmel. Jovis wählte für seinen Vortrag das Buch Die Legende von Drachenhöhe 1 von Frank Schmeißer. Enie griff zum bekannten Klassiker Die Vorstadtkrokodile von Max von der Grün. Mats vertiefte sich in einen Roman aus der Welt von Minecraft FREEDOM von Paluten von Klaas Kern. Maksim überzeugte mit einem Ausschnitt aus Percy Jackson 3 von Rick Riordan. Und Theo ließ uns bei Mitten im Dschungel von Katherine Rundell mit den Held*innen mitfiebern. Als Siegerin ging aus diesem Wettstreit Emma Klefeker hervor, die mit ihrem überzeugenden Vortrag aus Die Frechen Krabben und das Schnee-Ungeheuer von Barbara Rose bei uns ebenso punkten konnte, wie mit der ihr unbekannten Passage aus Magic Agents. In Dublin sind die Feen los! von Anja Wagner. Gratulation!

Ich weiß, ich weiß, ich wiederhole mich. Aber kann nicht genug betonen, wie sehr ich mich jedes Jahr auf diesen Termin freue, und wie schmerzlich ich ihn vermisst habe. Dabei taten mir vor allem die Kinder leid, die in den letzten beiden Jahren teilgenommen haben. Ihnen entging die Möglichkeit, ganz wunderbare Erfahrungen machen zu dürfen: kein kribbeliges Lampenfieber, kein erleichtertes Aufatmen nach Beendigung des Vortrags, kein gespanntes Warten auf die Entscheidung der Jury, keinen Foto-Termin mit der Presse, keinen ausführlichen Bericht in den örtlichen Zeitungen,…!

Und auch mir fehlte diese besondere Atmosphäre eben jener Live-Lesungen. Zudem habe ich meine beiden Mit-Juror*innen vermisst: die anregenden Gespräche, das nette Beisammensein, das Fachsimpeln und Diskutieren,…!

Doch dies gehört nun hoffentlich der Vergangenheit an. Diesbezüglich blicke ich positiv in die Zukunft und werde für Emma, die sich nun weiter beim Bezirksentscheid behaupten wird, tüchtig beide Daumen drücken und ihr optimistisch zurufen…

🍀 TOI TOI TOI 🍀


Anekdote am Rande: Unser neues Jury-Mitglied stand vor mir und reichte mir zur Begrüßung die Hand. Ich blickte ihr ins Gesicht und dachte „Du kommst mir irgendwie bekannt vor!“. Dann nannte sie ihren Namen und bei mir fiel der so oft bemühte Groschen: Bis 2016 war Alina eines „meiner“ Kids, mit denen ich einige Jahre das Krippenspiel zum Familiengottesdienst am Heiligen Abend einstudiert hatte. Seit unserem letzten gemeinsamen Krippenspiel hatten wir uns nicht mehr gesehen, und nun stand hier eine junge, sympathische Frau vor mir, die in der Zwischenzeit die 10. Klasse am Gymnasium Osterholz-Scharmbeck besuchte und sich mit mir/uns kompetent über die eben gehörten Vorträge austauschte. Aus klein wird eben groß! 🧡


P.S.: Hier geht es zu den Zeitungsberichten: OSTERHOLZER KREISBLATT

Vorlesewettbewerb 2021/22: And the winner is…

„Same procedure as last year!“ – Ja, leider…!

Es ist Februar und somit wieder an der Zeit, dass ich mich als Juror für des hiesigen Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs versuche. Auch in diesem Jahr findet keine Präsens-Veranstaltung in der Buchhandlung „die schatulle“ statt. Auch in diesem Jahr kann ich die Beiträge der Kids „nur“ via Video bewundern und darf so eine*n Sieger*in küren. Waren im letzten Jahr drei Teilnehmer*innen am Start, so steigerte sich in diesem Jahr die Teilnehmerzahl um unglaubliche 100%! 😉

Bestand im vergangenen Jahr die Jury nur aus meiner Person, erhalte ich in diesem Jahr Unterstützung von Ute Segger-Steinwede, die u.a. schon als Lesepatin an Grundschulen aktiv war, und den Gartmann-Schwestern „herself“. Doch all das, was ich an einer Teilnahme als Jury-Mitglied so sehr mag und schätze, ist natürlich aufgrund der räumlichen Distanz und der individuellen Zeiten, wann die Videos betrachtet werden, nicht möglich: kein Austausch, kein Abwegen, kein Argumentieren, kein Feilschen um die Punkte.

So vergab jede*r für sich – einsam und allein im Kämmerlein – die Plätze 1 bis 3, aus deren häufigster Übereinstimmung die Siegerin ermittelt wurde. Das fehlende Gender-Sternchen ist kein Versehen: In diesem Jahr waren die Mädels deutlich stärker als die Jungs, und somit konnte Louisa den Sieg mit ihrem Vortrag aus „Adresse Unbekannt“ von Susin Nielsen für sich entscheiden. Herzlichen Glückwunsch!

Doch warum auf höherer Ebene des Vorlesewettbewerbs die Verantwortlichen weiterhin darauf bestanden, dass keine Präsens-Veranstaltung stattfinden durfte, blieb mir ein Rätsel. Zumal ich mir sehr sicher bin, dass die ausführende Buchhandlung meines Vertrauens Mittel und Wege gefunden hätte, die eine Corona-konforme Durchführung der Veranstaltung ermöglicht. Die Kids werden sicherlich nur einmal in ihrem Leben an einem Vorlesewettbewerb teilnehmen: Die Erfahrung aus eben jener Live-Lesung wird ihnen leider ebenso fehlen wie die Erinnerung an ein einzigartiges Ereignis. Es ist sehr bedauerlich…!

Darum plädiere ich für den Vorlesewettbewerb 2022/23 wieder für „LIVE“: Ich wäre gerne bereit dazu! 🤩

Vorlesewettbewerb 2020/21: And the winner is…

„Same procedure as every year!“ – der Vorlesewettbewerb ruft, und ich folge…!

Tatsächlich: „Same procedure as every year?“ – Nein, ganz sicher nicht!

Nicht nur, dass es keine Veranstaltung in der Buchhandlung „die schatulle“ gab, auf der sich die Sieger*innen aus den jeweiligen Schulen der Jury präsentieren und sich Familie, Freunde und Verwandte der Vorlesenden drängeln. Aufgrund des Lockdowns und der damit verbundenen Schließung der Schulen fanden sich leider nur drei Teilnehmer*innen für den Kreisentscheid. Bei dieser sehr übersichtlichen Anzahl der Teilnehmenden wurde auch die Jury entsprechend abgespeckt: Es gab nur mich!

Und so saß ich zu einer völlig ungewohnten Zeit für einen Vorlesewettbewerb an einem Montagmorgen vor meinem PC, öffnete den Link, den ich von den Buchhändlerinnen meines Vertrauens erhalten hatte, und starrte auf den Bildschirm, denn natürlich standen die Vorlese-Beiträge mir nur digital zur Verfügung.

Statt zwei Durchgänge pro Lesenden gab es nur einen Durchgang: Der Vortrag eines unbekannten Textes blieb den Kids diesmal erspart. Lisa Marie vom Gymnasium Ritterhude entführte mich nach „Animox: Die Stadt der Haie“ von Aimee Carter, Santino von der IGS Osterholz-Scharmbeck las aus „Der geheime Kontinent“ von Thilo, und Maria Lara vom Gymnasium Osterholz-Scharmbeck hatte sich für „Alter John“ von Peter Härtling entschieden.

Wenn ich gekonnt wie ich gewollt hätte, dann hätte ich alle Kids zur nächsten Etappe des Wettbewerbs geschickt. Doch leider musste ich mich entscheiden: Nachdem ich mir die Beiträge jeweils zwei Mal angesehen hatte (wenigstens ein Vorteil gegenüber einer Live-Lesung), stand meine Entscheidung fest, und meine Wahl fiel auf Santino von der IGS Osterholz-Scharmbeck. Herzlichen Glückwunsch!

So sehr ich mich über die Teilnahme dieser drei tollen Kinder auch freute, umso mehr bedauerte ich sie auch, da ihnen in diesem Corona-Jahr die Erfahrung eben jener Live-Lesung fehlt: kein vorheriges Lampenfieber, kein erleichtertes Aufatmen nach Beendigung des Vortrags, kein gespanntes Warten auf die Entscheidung der Jury, keinen Foto-Termin mit der Presse, keinen ausführlichen Bericht in den örtlichen Zeitungen,…! Das alles (und noch viel mehr) gehört bei einer Teilnahme am Bundesweiten Vorlesewettbewerb einfach dazu!

Ich bin wirklich dankbar für die technischen Errungenschaften, die uns in diesen verrückten Zeiten vieles ermöglichen. Trotzdem war dieses Verfahren für mich kein gleichwertiger Ersatz für die Veranstaltungen der Vorjahre. Vielmehr war es eine notwendige Alternative, die ich (selbstverständlich) Corona-bedingt akzeptierte. Doch mir fehlte diese besondere Atmosphäre! Zudem habe ich meine beiden Mit-Jurorinnen vermisst: die anregenden Gespräche, das nette Beisammensein, das Fachsimpeln und Diskutieren,…!

Denn: Das alles (und noch viel mehr) gehört für mich als Jury-Mitglied zum Bundesweiten Vorlesewettbewerb einfach dazu! 😉

Vorlesewettbewerb 2019/20: And the winner is…

…und wieder war es soweit: „Same procedure as every year!“ – der Vorlesewettbewerb ruft, und wir sitzen am vergangenen Mittwoch wieder in trauter Eintracht in der Buchhandlung „die schatulle“, warten gespannt auf die Dinge, die da kommen werden.

„Wir“ das ist die diesjährige Jury für den Kreisentscheid: Ute Segger-Steinwede, ehem. Lesepatin an Grundschulen und Dozentin an der VHS ist neu in der Jury und gibt somit ihre Premiere. Iris Belz, Leiterin der Stadtbibliothek in Osterholz-Scharmbeck ist mit Freude und aus Überzeugung zum dritten Mal dabei. Meine Wenigkeit vergibt nun schon zum 6. oder 7. Mal sein Urteil und ist somit das „Jury-Urgestein“ (sozusagen: die regionale Ausgabe von Herrn Llambi).

Neun junge Menschen warten aufgeregt auf ihren jeweiligen Einsatz und werden unterstützt durch Familie und Freunde. Aber genauso sollte es doch auch sein: Kinder brauchen positive Vorbilder und somit Erwachsene in ihrem unmittelbaren Umfeld, die sie wertschätzend fördern und fordern.

Die Buchhandlung war somit üppig gefüllt! Gemeinsam lauschten wir den interessanten Geschichten, die die Kids zu Gehör brachten. Ich war wieder positiv überrascht über die thematische Bandbreite der ausgewählten Werke: „Spirit Animals: Band 1“ von Brandon Mull, „Drei Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott, „Snöfrid aus dem Wiesental“ von Andreas H. Schmachtl, „Armouron – Die erste Mission der Space Warriors“ von O.B. McGann, „Die drei !!! – Heuler in Not“ von Maja von Vogel, „Wörter mit L“ von Tamara Bach, „Sophie im Narrenreich“ von Verena Petrasch, „Warrior Cats: Blausterns Prophezeiung“ von Erin Hunter.

Selbstverständlich zog sich die Jury auch diesmal zur Beratung zurück, doch selten waren wir uns bei einem Sieger so einig wie in diesem Jahr: Jonah Lepschy aus der 6. Klasse am Gymnasium Lilienthal konnte nicht nur mit seinem selbstgewählten Text aus „Samurai: Der Weg des Kämpfers“ von Chris Bradford punkten. Auch überzeugte er uns beim Fremdtext mit klarer Aussprache, guter Lesetechnik und einem adäquaten Lese-Tempo. Gratulation!

Für mich ist dieser jährliche Termin immer eine große Freude, und somit empfinde ich ihn auch weniger als Pflicht und vielmehr als Kür. Als Vor-Leser und Buch-Blogger darf ich nicht nur selbst großartige Geschichten vortragen bzw. über sie berichten sondern auch der nachfolgenden Generation lauschen. Und vielleicht wächst hier schon die nächste Lese-Patin oder der künftige Vor-Leser heran…! 💙


P.S.: Hier geht es zu den Zeitungsberichten: Osterholzer Kreisblatt

Vorlesewettbewerb 2018/19: And the winner is…

Irgendwie ist es wie bei „Dinner for One!“ – The same procedure as every year!

Es ist an einem Abend im Februar. In der „schatulle“ sitzen neben mir Iris Belz, Leiterin der Stadtbibliothek und Heinz Höllings, Lesepate an verschiedenen Schulen. Wir alle 3 haben Klemmbretter mit Bewertungsbögen auf den Knien. Vor uns sitzen 9 Jugendliche, die den Mut hatten, sich dem Vorlesewettbewerb auf Kreis-Ebene zu stellen und haben ihre „Freunde“ mitgebracht: Elizabeth aus dem Winterhaus, Greg mit seinen Tagebüchern, Young Sherlock Holmes, Lola und der Herr der Diebe sind heute auch in dieser Buchhandlung zu Gast.

Wir bekommen eine bunte, wilde und abwechslungsreiche Reise durch die Jugendliteratur geboten – mit ebenso abwechslungsreichen Darbietungen. Großartig!

Der Ablauf ist seit Jahren identisch: Die Kids müssen 2 Runden absolvieren. In der ersten Runde stellen sie innerhalb von 3 Minuten einen Auszug aus ihrem Wahlbuch incl. einer erklärenden Einleitung vor. Die Jury entscheiden dann über Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Bei der zweiten Runde erhalten die Kids einen ihnen unbekannten Text und werden von der Jury in Lesetechnik und Interpretation bewertet. Dann zieht sich die Jury zur Beratung zurück, zählt die jeweils vergebenen Punkte zusammen und diskutiert manchmal durchaus kontrovers, bis dann endlich die/ der Sieger*in feststeht und bekanntgegeben werden kann.

Clara Serin Schmidt gewinnt mit ihrem gekonnten Vortrag aus „Honigkuckuckskinder“ von Andreas Steinhöfel und ihrer souveränen Leistung beim Fremdtext absolut verdient diesen Kreis-Entscheid und darf sich nun auf Bezirksebene messen. Gratulation!

Ich genieße wieder die entspannt-lockere Atmosphäre und den sehr netten Austausch mit meinen Mit-Juror*innen…

…und fühle mich wieder bestätigt:

Bevor das Buch „ausstirbt“, friert die Hölle zu!!! 😈

P.S.: Hier geht es zu den Zeitungsberichten: Osterholzer Kreisblatt / Osterholzer Anzeiger