[Rezension] Janice Hallett – DIE AUFFÜHRUNG

Ein Mord. Fünfzehn Verdächtige. Finden Sie die Wahrheit heraus?

werde ich durch den Untertitel auf dem Cover dieses Romans herausgefordert. Und eine Herausforderung war es allemal für mich – eine äußerst kurzweilige und fesselnde Herausforderung. Mit ihrem Erstlingswerk schuf Autorin Janice Hallett einen typischen „Whodunit“, der allerdings völlig untypisch erzählt wird…

Die lokale Theatergruppe „The Fairway Players“ steckt mitten in den Proben zu ihrem neuen Stück, als die Familie des Regisseurs Martin Hayward von einer Tragödie heimgesucht wird: Bei seiner kleinen Enkelin wurde eine seltene Krankheit diagnostiziert. Um die notwendigen 250.000 Pfund für die Behandlung aufzutreiben, sammeln die Mitspieler eine Menge Geld. Doch dann wird alles gestohlen, und am Tag nach der Generalprobe wird eine Leiche gefunden. Der Schuldige hält sich im Verborgenen – aber zwischen den Zeilen der innerhalb der Theatergruppe rege ausgetauschten E-Mails hat sich jemand verraten …

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Kronanwalt Roderick Tanner stellt seinen beiden Praktikanten Olufemi Hassan und Charlotte Holroyd eine herausfordernde Aufgabe: Er übergibt ihnen einen grob chronologisch geordneten Stapel mit Ausdrucken von E-Mails und Text-Nachrichten, denen er Zeitungsausschnitte und Informationen aus sozialen Medien beigelegt hat. Völlig unvoreingenommen sollen die Beiden mit einem frischen Blick auf die Korrespondenz der beteiligten Personen schauen, in der Hoffnung, dass sie Hinweise „zwischen den Zeilen“ entdecken, die so den Täter, die Täterin oder auch mehrere Täter entlarven.

Und genau diese Korrespondenz (in Form dieses Buches) liegt auch mir nun als Leser vor – zusätzlich mit den schriftlichen Anweisungen von Tanner und den WhatsApp-Nachrichten, die zwischen Hassan und Holroyd ausgetauscht wurden.

Dabei spielt die Autorin raffiniert mit dem Hang zum Voyeurismus der Leserschaft: Es scheint beinah, als werfe ich einen verbotenen Blick hinter die bürgerliche Fassade meiner Nachbarn, der mir höchst intime Details offenbart. So legen die Mails gnadenlos die menschlichen Schwächen der Absender bloß – manches Mal offensichtlicher als es der Verfasser*in lieb wäre. Da wird vorne gelächelt und hinten getreten. Das soziale Gefüge bzw. die Rangordnung (oder sollte ich lieber sagen: die Hackordnung) innerhalb dieser verschworenen Gemeinschaft tritt sehr deutlich zu Tage. Da der direkte Kontakt von Angesicht zu Angesicht fehlt, fallen die Masken der Höflichkeit, und die Hemmschwelle, offen die Meinung zu äußern, ist somit niedriger. So werden Charakterzüge präsentiert, die nicht immer konform sind mit dem Bild, das die besagte Person ihrer Umgebung gerne von sich vermitteln möchte.

Interessanterweise gibt es von zwei wichtigen Personen keine Aufzeichnungen, d.h. sie äußern sich nie selbst sondern werden stets nur aus dem jeweiligen, höchst individuellen Blickwinkel ihrer Mitmenschen beschrieben. Dieser Umstand führte dazu, dass diese Personen beinah eine Aura des Geheimnisvollen umgab, sie für mich deutlich schwerer einzuschätzen waren und somit einen unberechenbaren Faktor darstellten.

Anfangs befürchtete ich auch, dass ich bei dieser Flut an Mails den Faden verlieren und durch die Zuordnung der Personen verwirrt werden würde. Diese Befürchtung war völlig unbegründet, da die Autorin mir durch Hassan und Holroyd Hilfsmittel an die Hand gab. Unsere beiden eifrigen Praktikanten fertigten u.a. eine Liste der beteiligten Personen an, die natürlich auch mir bei der Lektüre zugutekam und mich beim Einordnen der Charaktere in den Ablauf der Geschehnisse unterstützte. Ebenso war die von ihnen erstellte Zusammenfassung der Ereignisse gegen Ende des Buches äußerst hilfreich.

Trotz dieser immensen Menge an Informationen schien auch vieles ungesagt zu bleiben, schimmerte unterschwellig zwischen den Zeilen hervor und irritierte mich. Ich konnte es anfangs nicht konkret benennen: Es war ein Gefühl, eine Ahnung…! Doch ich hegte den Verdacht, dass so die Autorin sehr bewusst – mit einer entsprechenden Formulierung oder einer scheinbar belanglosen Bemerkung – eine angespannte Atmosphäre kreieren wollte. Sollte dies ihre Beweggrund gewesen sein, darf ich ihr attestieren, dass es ihr gelungen ist.

Janice Hallett hat das Kunststück vollbracht, eine Geschichte gänzlich ohne einen klassischen Handlungsaufbau zu erzählen. Trotzdem büßte dieser gelungene Krimi nichts von seiner Spannung ein. Meine bisherige, langjährig angeeignete Lesegewohnheit geriet dabei höchst unterhaltsam durcheinander…!


erschienen bei Atrium / ISBN: 978-3855352180 / in der Übersetzung von Sabine Schilasky
Ich danke dem Literatur- und Pressebüro Politycki & Partner herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

[Rezension] Agatha Christie – UND DANN GAB’S KEINES MEHR

Das in unserer heutigen verrückten Welt, wo Worte plötzlich eine neue Bedeutung erhalten und von Menschen für ihre niederen Zwecke missbraucht werden, literarische Werke neu überdacht werden, finde ich wichtig und richtig. Doch ich möchte auch auf folgendes hinweisen: Ich habe VOM WINDE VERWEHT gelesen und bin kein Rassist geworden. Ich habe mich als Kind über Pippi Langstrumpf und ihrem Vater, dem Negerkönig in Taka-Tuka-Land amüsiert und bin kein Rassist geworden. Ich habe auch Agatha Christies Krimi UND DANN GAB’S KEINES MEHR, in dem der alte Kindereim „Zehn kleine Negerlein“ eine entscheidende Rolle spielt, mit Freude gelesen und bin kein Rassist geworden. Kein Mensch wird ein Rassist, weil er diese Bücher gelesen hat. Ein Mensch wird ein Rassist, weil er in seinem gestörten Weltbild eine verabscheuungswürdige Ideologie verinnerlicht hat und somit zu großmütigen Gesten wie Toleranz und Menschlichkeit, die wichtige Säulen unserer Gesellschaft sind, nicht fähig ist.

So bin ich der Meinung, dass Bücher immer vor dem Kontext ihrer zeitlichen Entstehung gelesen werden sollten. Vor 96 Jahren, als dieser Roman entstand, galt ein anderes Gesellschaftsbild: Auch Agatha Christie war ein Kind ihrer Zeit und spiegelte in ihren Romanen das wieder, was die frühere Gesellschaft ihr präsentierte. Autor*innen, die ihre Werke unter dem Einfluss der damaligen Zeit verfassten, aus heutiger Sicht Antisemitismus bzw. Rassismus vorzuwerfen, halte ich für unangebracht. Ich verstehe mich als mündigen Leser und glaube einen Text auch dementsprechend einordnen zu können.

Schon häufig habe ich Rezensionen gelesen, in denen mit einem Aufschrei der Empörung darauf hingewiesen wurde, dass gewisse Formulierungen in der heutigen Zeit so nicht mehr „politically correct“ sind. Und ich gebe den Verfasser*innen dieser Rezensionen Recht – wenn es sich dabei um aktuelle Werke lebender Autor*innen handelt.

Doch auch bei älteren Werken spricht nichts gegen eine Neuübersetzung, wenn diese nicht mit einer sprachlichen Glättung bzw. inhaltlichen Verfälschung einhergeht. Und damit bin ich (endlich) beim Grund dieser Rezension angekommen: Bei der brillanten Kriminalgeschichte aus der Feder einer ebenso brillanten Autorin…

Zehn Männer und Frauen aus ganz unterschiedlichen Kreisen bekommen eine Einladung, die sie auf eine abgeschiedene Insel vor der Küste Devons lockt. Der Gastgeber, ein gewisser U.N. Owen, bleibt unsichtbar. Erst als die Gesellschaft beim Dinner zusammensitzt, ertönt seine Stimme aus einem alten Grammophon und verheißt Unheil. Ein Gast nach dem anderen kommt zu Tode, während die Verbleibenden verzweifelt versuchen, den Mörder zu enttarnen…

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Was soll/kann ich über diesen absoluten Klassiker der Kriminalliteratur noch sagen, was nicht schon tausendfach publiziert wurde? Natürlich könnte auch ich zeilenlang über den raffinierten Aufbau der Geschichte, die gelungene Charakterisierung der Figuren und die geschliffenen Dialogen schwadronieren. Zudem könnte ich mich huldvoll äußern, dass ich es durchaus nachvollziehbar finde, dass dieses Werk zu den meistverkauften Kriminalromanen aller Zeiten zählt. Dies alles (und noch viel mehr) könnte ich schreiben. Doch wozu? Vielmehr möchte ich mein Augenmerk den beiden mir vorliegenden Übersetzungen schenken.

Bei der früheren Fassung des Romans in der Übersetzung von Sabine Deitmer, die im Fischer-Verlag erschien, war folgende Anmerkung des Verlages zu lesen: Leider ließen sich im Text dieses Buches Bezeichnungen wie „Nigger Island“ und „Zehn kleine Negerlein“ nicht vermeiden, da Agatha Christie den ganzen Roman auf dem Kinderreim von Frank Green aus dem Jahre 1869 aufgebaut hat […]. Diese Bezeichnungen zu ändern würde bedeuten, das Buch völlig unverständlich zu machen. Wir bitten daher um Verständnis für Bezeichnungen, die heute diskriminierend wirken, was weder von der Autorin noch vom Verlag beabsichtigt war. Und so war ich sehr neugierig, wie Eva Bonné dieses „Problem“ in ihrer Neuübersetzung lösen würde.

Wie gekonnt Eva Bonné die bereits erwähnten Bezeichnungen entschärft, ohne den Ablauf der Geschichte zu verfälschen, verdient meinen Respekt. Aus „Nigger Island“ wird „Soldier Island“, und der bekannte Kinderreim wird so raffiniert zu „Zehn kleine Kriegerlein“ umgedichtet, dass er sich passgenau an den Ablauf der Handlung anschmiegt. Zudem passt dieser Kniff auch in die damalige Zeit, in der die Geschichte spielt: Der Roman erschien im Jahre 1939, und der Beginn des zweiten Weltkrieges warf schon dunkle Schatten.

Sowohl Sabine Deitmer wie auch Eva Bonné haben vorzügliche Arbeit geleistet. Ihre Übersetzungen befinden sich auf einem ähnlich hohen Niveau. Alle, die ein altes Exemplar aus dem Fischer-Verlag ihr Eigen nennen, müssten somit nicht zwingend die Neu-Auflage aus dem Atlantik-Verlag erwerben.

Doch für mich ist es immer eine Freude, zwei Versionen einer Geschichte zu besitzen und sie so miteinander vergleichen zu dürfen – vor allem, wenn ich spüre, dass (wie im vorliegenden Fall) ein wunderbarer Klassiker der Kriminalliteratur liebevoll behandelt und mit Respekt bedacht wurde.


erschienen bei Atlantik / ISBN: 978-3455016949 / in der Übersetzung von Eva Bonné

[Rezension] Andrea Tuschka – STILLE POST/ mit Illustrationen von Rebekka Stelbrink

Ein neues Jahr hat begonnen: Wenn ich auf meine ersten Rezension in einem Neuen Jahr zurückblicke, dann hat sich in den letzten Jahren beinah so etwas wie eine kleine Tradition entwickelt. Nur allzu gerne bin ich ins Jahr mit der Rezension eines Bilderbuches gestartet. Warum sollte ich also in diesem Jahr mit dieser schönen Tradition brechen?! 😊

Bär und Maus sind beste Freunde. Eines schönen Tages aber streiten sie sich fürchterlich. Aus lauter Wut, weil der Bär einfach zornig nach Hause gegangen ist, lässt die Maus ihm ausrichten, dass sie ihn nie wieder sehen will! Doch die Nachricht, die bis zur Bärenhöhle am Berggipfel überbracht werden sollte, kommt, weitergenuschelt und -gemurmelt, schließlich so ganz anders an als geplant. Was für ein Glück für Maus und Bär! Inzwischen tut es den zerstrittenen Freunden nämlich ganz schrecklich leid und sie vermissen sich sehr. Der Versöhnung steht nichts mehr im Weg.

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Wie gerne haben wir als Kinder „Stille Post“ gespielt und uns dabei gar köstlich amüsiert, wenn am Ende etwas völlig anderes, wenn nicht sogar wahnwitziges herauskam, als das, was die ursprüngliche Nachricht war. Als Kinderspiel völlig harmlos kann diese Vorgehensweise im Alltag etliche Tücken beinhalten. Kommunikation zwischen zwei Personen funktioniert am besten auf dem direkten Wege. Eine Bitte wie „Richte XY bitte aus, dass…!“ an einen Dritten birgt zwangsläufig die Gefahr, dass Fehler in der Übermittlung passieren. Dabei unterstelle ich dem Überbringer der Nachricht noch nicht einmal Böswilligkeit. Viel zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, die Einfluss auf unsere Wahrnehmung nehmen.


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So ergeht es auch all den Tieren in Andrea Tuschkas charmanter Geschichte, die alle ihr Bestes geben, die Nachricht der Maus korrekt an den Bären weiterzuleiten. Doch wie im wahren Leben gerät der gute Wille ins Straucheln, und heraus kommt eine ganz andere Nachricht. Zum Glück, denn sonst wären unsere beiden Held*innen wahrscheinlich immer noch zerstritten, und das wäre doch zu schade, oder? So ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren jungen Leser*innen, wie Kommunikation funktionieren sollte: respektvoll und auf dem direkten Weg. Auch zeigt sie mit der Wahl ihrer Held*innen (Maus und Bär), dass sich eine Freundschaft völlig unabhängig von der Herkunft entwickeln kann und auch stark genug ist, um eine Meinungsverschiedenheit zu überstehen.

Rebekka Stelbrink hat diese Geschichte nicht einfach „nur“ illustriert: Vielmehr hat sie zu Pinsel, Schere, Papier, Stifte, Aquarell- und Acrylfarbe gegriffen, um daraus – ganz analog – Papiercollagen zu kreieren. Äußert filigran und mit viel Liebe und Geduld ließ sie so die Welt rund um Maus und Bär entstehen. Dabei erschuf sie dreidimensionale Welten, die mich mit vielen witzigen Details begeisterten und amüsierten: Da schlummern die Eulen in ihrer Baumhöhle, hinter einem Strauch lugt der Schwanz des Fuchses hervor, im Fluss tummeln sich die Fisch zwischen dem Farn, und der Waschbär hängt seine frischgewaschene Wäsche auf. Doch ihr besonderes Augenmerk legte die Künstlerin auf unsere beiden Hauptprotagonist*innen, die ihr absolut entzückend gelungen sind und eine ansteckende Positivität ausstrahlen. In ihrer Farbgebung blieb sie wohltuend dezent natürlich und zeigt trotzdem eine immense Variationsbreite.

Ein gutes Bilderbuch vermittelt seine Botschaft(en) nie plakativ. Vielmehr ermöglicht es seinen jungen Leser*innen, sich der Geschichte auf verschiedenen Ebenen anzunähern und bietet ihnen somit Raum für Phantasie und Interpretation. Andrea Tuschka und Rebekka Stelbrink ist dies bei ihrer entzückenden Geschichte STILLE POST gar vortrefflich gelungen.


erschienen bei Bohem / ISBN: 978-3959392358
Ich danke dem Verlag herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

[Rezension] Charles Dickens – EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE/ mit Illustrationen von Lisa Aisato

Es ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Geschichten der Welt: Charles Dickens A CHRISTMAS CAROL. Darum wäre es für mich auch müßig, überhaupt auch nur ein Wort zu diesem Klassiker der Weltliteratur zu verlieren. Ebenso müßig ist es hierbei, der jeweiligen Übersetzung übermäßig Aufmerksamkeit zu schenken, da alle Übersetzer*innen eine großartige Arbeit geleistet haben. Oftmals sind es nur Nuancen, die für mich ausschlaggebend sind, welche Fassung mir als Vor-Leser geschmeidiger über die Lippen kommt. Da die mir vorliegenden Übersetzungen alle auf einem ähnlich hohen Niveau sind, wäre ich allerdings als „purer“ Leser nicht fähig, einen Favoriten zu küren. Da empfinde ich die unterschiedliche Benennung des Titels schon verwirrender: Neben EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE taucht auch EIN WEIHNACHTSMÄRCHEN und EIN WEIHNACHTSLIED als Titel ein und derselben Geschichte auf.

Also erlaube ich mir, mein Augenmerk auf die optische Umsetzung zu legen. Zumal ich bereits zwei Mal das Vergnügen hatte, eine illustrierte Fassung rezensieren zu dürfen. Während ich bei Lisbeth Zwergers Illustrationen die schlichte Zurückhaltung schätze, begeistern mich die Bilder von Patrick James Lynch mit ihrer atmosphärischen Detailgenauigkeit.


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Für die Illustration der vorliegenden Fassung war nun die norwegische Künstlerin Lisa Aisato verantwortlich. Wie ihre beiden Vorgänger*innen konnte auch sie mich dank ihres sehr eigenen Stils vollkommen überzeugen.

Sie schuf wahre Kunstwerke: detailreich, phantasievoll, sphärisch.

Ihre Figuren gefallen durch einen ironisierenden Realismus. Ihre Physiognomie erscheint etwas überhöht, gefällt aber durch Skurrilität und einer liebevollen Kauzigkeit. Es sind Charakterköpfe, die ich im klassischen Sinne nicht als schön bezeichnen würde. Dafür lässt sie die Gesichter „sprechen“: Die Empfindungen sind den Figuren ins Gesicht geschrieben, und Lisa Aisato zeigt kunstvoll, wie sich die Mimik durch die unterschiedlichen Gefühlsregungen verändert. Besonders eindrucksvoll empfand ich die Veränderung von Scrooges Gesicht zu Beginn der Geschichte im Vergleich zum Ende: Ein Lächeln bewirkt wahre Wunder!

Doch auch das Setting, in dem unsere Held*innen agieren, gestaltete sie atmosphärisch dicht mit einem Touch in Richtung Aquarell, der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit fließend erscheinen ließ. Dabei wählt sie interessante Perspektiven und einen abwechslungsreichen Bildaufbau.

Welcher illustrierten Fassung würde ich nun den Vorrang geben? Ich kann es nicht sagen! Eine Entscheidung fiele mir schwer. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat eine sehr persönliche Handschrift und eröffnet mir so immer wieder neue und überraschende Blickwinkel auf eine Geschichte, die ich so sehr liebe.

Umso schöner ist es, dass ich mich nicht entscheiden muss!


erschienen bei Woow Books / ISBN: 978-3039670024 / in der Übersetzung von Gabriele Haefs

[Rezension] Waltraud Ferrari – DIE BRÜCKE AUS EIS

Es ist schon einige Zeit her, da war ich mit der Autorin Waltraut Ferrari aus gänzlich anderen Gründen im Kontakt – nicht wissend, dass sie als Kinderbuch-Autorin tätig ist. Und dann trudelte im vergangenen Jahr völlig überraschend ihr aktuelles Buch bei mir ein. Zum besagten Zeitpunkt war meine Planung zur Rubrik LEKTÜRE ZUM FEST schon gänzlich abgeschlossen, und – wie in jedem Jahr – warteten bereits etliche Leseexemplare auf meine Rezension. So musste ich Frau Ferrari bedauerlicherweise vertrösten. Doch umso gespannter war ich nun auf ihre Geschichte und freute mich auf gemütliche Lesestunden…

Wundervoll und unheimlich ist es hier: Albin und Valeria sind mit Oma Klara weit ins Wintertal gewandert, um Tannenzweige zu sammeln. Was sie spüren, aber nicht sehen: Lucius Silberpfote, der Bote aus dem „lichten Reich”, ist ihnen auf der Spur. Der Luchs wittert: Die beiden Kinder können die geheimnisvollen Aufgaben und Rätsel lösen. Und die „Brücke aus Eis“ finden, die die reale Welt und das lichte Reich verbindet, ins „Innere“ führt. Unterstützt von den Schneefrauen und den Herren der wilden Fröste begeben sich Albin und Valeria auf eine Abenteuerreise.

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Waltraut Ferrari bedient sich bei ihrer Geschichte durchaus bekannter Zutaten: Da gibt es eine geheimnisvolle Burg mit einem verschollenen Kunstwerk (Achtung: Nebenhandlung!) sowie sprechende Tiere und mystische Wesen. Natürlich darf auch der erwachsene Freund der Kinder nicht fehlen, der gerne als Retter in der Not auftaucht. Im Mittelpunkt steht natürlich unser*e Held*in: Albin und Valeria, zwei Kinder von unterschiedlicher sozialer Herkunft, die sich angefreundet habe. Dann gibt es noch Valerias Oma Klara, die zufrieden im Einklang mit der Natur lebt („Oma Klaras Lieblingsrezepte“ gibt es im Anhang des Buches), und die Mutter von Albin, die eher modern orientiert ist und der die Freundschaft ihres Sohnes zu Valeria anfangs alles andere als recht zu sein scheint.

Schon befürchtete ich, es würde sich eine unnötige und ermüdende Dramatik à la „überkandidelte Reiche“ vs. „bodenständige Arme“ entwickeln und mit dem erhobenen Zeigefinger der Moral gewedelt werden. Ich bin der Meinung, wenn ein*e Autor*in es nötig hat, die Handlung mit solchen platten Attitüden künstlich aufzublasen, um so Spannung zu erzeugen, die/der sollte doch bitte die Hände von der Schreiberei lassen. Bei Ferrari ist die Reaktion der Mutter eher der Sorge (gepaart mit ein klein wenig Eifersucht) geschuldet, da sie die Freunde ihres Sohnes noch nicht ausreichend kennt bzw. einschätzen kann. Doch sie ist bereit, dies nachzuholen und zu lernen.

Allgemein sind die Personen sehr generös zueinander. Hier steht ein friedliches und unterstützendes Miteinander im Vordergrund. Es geht um Menschlichkeit und Respekt, die Pflege von Freundschaften und die Förderung des Gemeinsinns. Ein echter Antiheld, der Reibungsfläche bieten und somit für Spannung sorgen könnte, sucht man vergebens.

Apropos Spannung: Diese zieht die Geschichte im Wesentlichen daraus, dass die Autorin sich bei ihrer märchenhaften Geschichte nicht auf ein bestimmtes Genre festnageln lässt. Wir Deutschen denken ja so gerne in Schubladen und brauchen eine deutliche Zuordnung. Waltraut Ferrari verweigert uns diese. Stattdessen nimmt sie Anleihen bei den Romanen von Enid Blyton, vermengt dies mit ein wenig Fabel und würzt alles mit einer Prise nordischer Mythologie. Damit revolutioniert sie zwar nicht die Kinderbuch-Szene, fügt aber eine weitere charmante Farbnuance hinzu, die sich nie plakativ in den Vordergrund drängt.

Vielmehr gab sie mir als Leser den Impuls, sich meiner eigenen Phantasie bewusst zu werden und sich ihr hinzugeben. Als ich diese reizende Geschichte las, startete der Projektor meines Kopfkinos und löste eine Flut an Bildern aus. So entstanden z. Bsp. beim Lesen der Szenen, die bei den Schneefrauen und den Herren der wilden Fröste spielten, vor meinem inneren Auge ein detailreiches Szenario wie aus einem der wundervollen tschechischen Märchenfilme.

Waltraut Ferrari schickt mit ihrem Roman einen Appell an die Leser*innen, dass wir in unserem lauten und hektischen Alltag auch Platz für die leisen Momente schaffen, in denen wir eine heilsame Stille zulassen, wahrnehmen und genießen können. So ist der Autorin eine wahrlich phantasievolle Geschichte gelungen, die mit einer wunderbar wohltuenden Ruhe erzählt wird.


erschienen bei leykam / ISBN: 978-3701181643
Ich danke der Autorin herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

[Rezension] Erich Kästner – DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (Hörspiel)

Wie fühlt es sich für mich an, wenn ich Erich Kästner lese? Ich werde warm umarmt und von einer Welle aus Humor, Weisheit und Menschlichkeit umspült. Er schafft es wie kein anderer Literat, dass mir seine Werke auch beim wiederholten Lesen niemals langweilig werden. Vielmehr entdecke ich immer wieder neue Aspekte, die mich berühren und/oder zum Nachdenken anregen.

Doch würde dies im gleichen Maße auch eine Adaption schaffen? Bei den älteren Verfilmungen gelingt dies ganz famos, da hier der Meister am Entstehungsprozess elementar beteiligt war. Nun habe ich zum ersten Mal einem Hörbuch, das auf einem seiner Werke basiert, gelauscht…


1 CD/ DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER von Erich Kästner (1964)/ Produktion & Hörspielbearbeitung: Kurt Vethake/ Regie: Benno Schurr/ mit Heinz Schimmelpfennig, Wolfgang Reinsch, Ludwig Thiesen, Hannes Tannert, Maja Scholz, Irene Marwitz, G. Noebel, Rainer Baudisch, Lutz Hochstrate, Thomas Rosengarten, Tim Elstner, Karl-Heinz Butzen, Herbert Dardel u.a.


Seit Jahren sind die Schüler aus dem Internat Kirchberg und von der benachbarten Realschule verfeindet. Beide Gruppen denken sich die verrücktesten Streiche aus, um die anderen zu ärgern. Als die Realschüler die Diktathefte der Gymnasiasten klauen und dabei auch noch einen Schüler gefangen nehmen, hört der Spaß allerdings auf: Uli, Matthias und ihre Freunde fordern die Realschüler zum alles entscheidenden Kampf auf.

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Schon zu meiner Rezension des Romans DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER fiel es mir schwer, die Inhaltsangabe für eine Geschichte zusammenzuschustern, in der so viel passiert. Wie mag es da den Verantwortlichen des vorliegenden Hörspiels ergangen sein, die sich der herausfordernden Aufgabe stellen mussten, ein komplexes Werk auf eine vertretbare Länge (in diesem Fall: 51 Minuten) kürzen zu müssen? Da werden Handlungsstränge zwangsläufig nur komprimiert wiedergegeben. Einige Aspekte können nur angerissen werden, andere fallen völlig weg. So taucht die titelgebende Schulaufführung nur als Randerscheinung auf, und auch das Wiedersehen zwischen Dr. Johannes „Justus“ Bökh und dem Nichtraucher wird arg verkürzt wiedergegeben.

Wie die obige Inhaltsangabe des Verlages offenbart, wurde der Schwerpunkt auf die Fehde zwischen den Schülern der unterschiedlichen Schulen gelegt. Dies gelingt Kurt Vethake mit seiner Hörspielfassung auch sehr charmant. Regisseur Benno Schurr sorgt in der Umsetzung für ausreichend jugendlichen Elan und lässt die vor allem jungen Sprecher sehr natürlich agieren.

Die Jungenschar war durchweg talentiert besetzt und wirkte so homogen in ihrem Zusammenspiel, dass ich niemanden hervorheben möchte bzw. kann. Anfangs irritierten mich allerdings die unterschiedlichen Tonlagen der Jungs: Es klang, als wären die Einen noch weit vom Stimmbruch entfernt, während andere schon in einer reiferen Bariton-Lage brummten.

Heinz Schimmelpfennig übernimmt hier den Part, den Kästner bei den Verfilmungen gerne selbst übernommen hat, und führt als Erzähler souverän-sympathisch durch die Handlung. Wolfgang Reinsch (Dr. Bökh) und Ludwig Thiesen (der Nichtraucher) mimen überzeugend die erwachsenen Bezugspersonen der Jungs. Hannes Tannert sorgt als Professor Kreuzkamm für die kauzig-komischen Momente.

Der Geist von Erich Kästner war bei diesem Hörspiel zwar durchaus spürbar, und ich fühlte mich fraglos gut unterhalten. Doch aufgrund der Kürzungen, die zwangsläufig bei der Umsetzung für dieses Medium unerlässlich sind, konnte mich das Hörspiel emotional nicht so sehr berühren wie es Roman oder Film vermögen:

Da lache und weine ich – immer im Wechsel, und hinterher bin ich glücklich.


erschienen bei Oetinger. audio / ISBN: 978-3837301458
ebenfalls erschienen als Roman bei Atrium / ISBN: 978-3855356072 und als Hörbuch bei Oetinger. audio / ISBN: 978-3837307207

[Rezension] Hans Fallada – DER GESTOHLENE WEIHNACHTSBAUM/ mit Illustrationen von Ulrike Möltgen

Ich liebe die Bücher aus der Insel-Bücherei! Jedes für sich ist ein kleiner literarischer Schatz, hochwertig in der Ausstattung, verführerisch im Inhalt. Diesmal konnte ich der unnummerierten Sonderausgabe mit Erzählungen von Hans Fallada nicht widerstehen, die in diesem Jahr in einem größeren Format erschienen ist.

Zumal es mir eine wunderbare Möglichkeit bot, mich diesem Autor dezent anzunähern. Hans Fallada zählt zu den Literaten, an dessen Werk ich mich bisher noch nicht herangetraut hatte, dies aber gerne ändern möchte. Schließlich gilt Hans Fallada als einer der bedeutendsten sozialkritischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts Deutschlands. Wenn ich mir sein Leben – zwischen Sucht und Suizid, zwischen Systemkritik, Opportunismus und Repression, zwischen Genie und Wahnsinn – anschaue, dann ist es umso erstaunlicher, welche Fülle an Werke er geschaffen hatte. Doch vielleicht konnte er nur so seine kreative Kraft vollständig entfalten.

Ebenso erstaunlich ist es, dass (zumindest) die in diesem Büchlein vereinten vier weihnachtlichen Geschichten trotzdem eine wunderbare Leichtigkeit ausstrahlen und durch ihre kesse Ironie und einem spitzbübischen Humor überzeugen. Die durchaus vorhandene Kritik an Obrigkeit und Gesellschaft drängt sich nie dominant in den Vordergrund. Vielmehr stecken diese Geschichten voller Witz, Wärme und einer Menge Menschlichkeit.

Was tun, wenn Weihnachten kurz vor der Tür steht und immer noch kein Baum im Haus ist? Oder der Wunschzettel lang ist, aber man „immer so mit dem Pfennig rechnen muss“? Und ob die Tiere draußen auch das Fest feiern können? Der Bestsellerautor Hans Fallada erinnert in seinen Erzählungen an die schönste Zeit des Jahres: „Dies Gefühl aufzuwachen und zu wissen: Heute ist wirklich Weihnachten. Wovon wir seit einem Vierteljahr geredet, auf was wir so lange schon gehofft hatten, nun war es wirklich…“

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Jede Familie entwickelt im Laufe der Zeit eigene, ganz persönliche FAMILIENBRÄUCHE zur Weihnachtszeit: Es beginnt mit der Essensauswahl, nimmt Einfluss auf den Ablauf des Heiligen Abends und endet mit dem Besorgen des Weihnachtsbaumes, und dabei sind die Rollen klar verteilt. So auch hier: Da macht der Vater ein großes Gewese um den Kauf des Weihnachtsbaumes. Das Objekt der Begierde darf nicht zu groß, nicht zu schlank, nicht unregelmäßig gewachsen und (vor allem) nicht zu teuer sein. Jedes Jahr treibt er seine Familie in den Wahnsinn und schürt so die Ängste der Kinder, dass der perfekte Baum nicht rechtzeitig gefunden wird. Doch ebenfalls wie in jedem Jahr lösen sich alle Ängste in Wohlgefallen auf, wenn am Heiligen Abend ein üppig geschmückter Baum mit den Kinderaugen um die Wette strahlt.

In LÜTTENWEIHNACHTEN machen sich die Kinder Friedrich, Alwert und Frieda auf den Weg, um für die Tiere des Hofes einen kleinen, eigenen Weihnachtsbaum zu besorgen. Dabei dürfen sie sich nicht vom Rotvoß, wie sie den rotbärtigen Förster insgeheim nennen, erwischen lassen. Rotvoß ist ein strenger Mann, der hart durchgreift, wenn in seinem Revier Bäume „gewildert“ werden. So machen sich die Kinder an einem besonders nebligen Tag auf den Weg, in der Hoffnung, unerkannt ein Bäumchen für die Tiere stibitzen zu können. Doch gerade als sie eine passende Fichte gefunden und gefällt hatten, laufen sie dem Förster in die Arme. Doch der ist weit davon entfernt, sie auszuschimpfen: Hat er doch selbst genau in jenem Moment ein Lüttenweihnachten für die Wildgänse ausgerichtet. Und so schließen der Mann und die drei Kinder stillschweigend einen Pakt…!

Jung, frisch verheiratet und verliebt: Da fehlen nur noch FÜNFZIG MARK UND EIN FRÖHLICHES WEIHNACHTSFEST zum vollkommenden Glück. Doch bis diese Wünsche sich erfüllen, muss sich unser junges Paar ordentlich strecken. Die Zeiten sind schlecht, das Geld sitzt bei niemanden mehr so locker, und alles ist teurer geworden. Da werden die Taler von einem Posten der Haushaltskasse zum nächsten Posten der Haushaltskasse verschoben. Und ein Loch wird aufgerissen, um ein anderes zu stopfen, stets mit der Hoffnung, dass es sich irgendwie irgendwann schon richten wird. Da sorgt die Weihnachtsgratifikation, die am 24. Dezember dann doch noch überraschend ins Haus flattert, dass sich die kleine Mansardenwohnung zu einem Stückchen vom Paradies verwandelt.

Doch mein persönlicher Favorit ist DER GESTOHLENE WEIHNACHTSBAUM: Seitdem der Förster Kniebusch den Herrn Rogge beim „Besorgen“ eines Weihnachtsbaumes im Forst erwischt hat, und der eine saftige Strafe zahlen musste, sind die Beiden nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. Nur allzu gerne würde Kniebusch den Rogge wieder auf frischer Tat ertappen. Und woher sonst soll Familie Rogge – bei klammer Haushaltskasse – einen Baum zum Weihnachtfest herbekommen. Herr Rogge macht sich schon seit Wochen so seine Gedanken. Ebensolche Gedanken machen sich auch seine drei Kinder, die allerdings zur Tat schreiten und im Wald nach einem passenden Bäumchen Ausschau halten. Zufällig stoßen sie dabei auf den Hallodri Kakeldütt, der just in diesem Moment eine Tanne gefällt hat. Zufällig taucht Herr Rogge auf und Kakedütt ab. Zufällig stößt Kniebusch dazu und erwischt seinen Erzfeind scheinbar „in Flagranti“. Doch bei all diesen Zufälligkeiten nimmt die Geschichte plötzlich eine ganz und gar überraschende Wendung…!


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Von einem Büchlein aus der Insel-Bücherei erwarte ich, dass die optische Umsetzung eine nicht unwesentliche Rolle spielt: Wie schon bei Erich Kästners DAS MÄRCHEN VOM GLÜCK und DAS MÄRCHEN VON DER VERNUNFT schuf Ulrike Möltgen auch hier wieder ganz wunderbare Kollagen zwischen Realismus und Romantik, lässt die Szenerie sich wie bei der Aufführung eines Weihnachtsmärchens entblättern und umrahmt dieses Buch mit einem stimmungsvollen Einband.

Es war mir eine Freude, diesen außergewöhnlichen Literaten etwas näher kennenzulernen. Falladas KLEINER MANN – WAS NUN? liegt schon viel zu lange auf meinem SuB. Was meint ihr? Soll ich es endlich wagen?


erschienen bei Insel-Bücherei / ISBN: 978-3458644651
textidentisch mit Insel-Bücherei 2532 / ISBN: 978-3458205326

[Rezension] Isabelle Bottier (nach Agatha Christie) – HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN/ mit Illustrationen von Callixte

„Ist es so, dass das Genre der Graphic Novel mir nicht zu liegen scheint? Das, was den Stil diese Genres ausmacht, entspricht anscheinend so ganz und gar nicht meinen Erwartungen. Doch bin ich deswegen nun enttäuscht oder frustriert? Ja, durchaus, vielleicht ein wenig! Mein Wunsch, eine gelungene Comic-Adaption eines Christie-Klassikers genießen zu dürfen, ist doch recht groß. Und so werde ich hoffnungsvoll wohl auch die nächste Veröffentlichung HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN, die für Herbst dieses Jahres angekündigt ist, genau unter die Lupe nehmen. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt…!“

…tönte ich bei meiner Rezension zur Graphic Novel von DIE TOTE IN DER BIBLIOTHEK und entsprechend verhalten war mein Enthusiasmus, als ich HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN bei der Buchhandlung meines Vertrauens vorbestellte. So erregte sein Erscheinen auch nur rudimentär meine Aufmerksamkeit. Vielmehr stattete ich wegen eines ganz anderen Buches, das ich bestellt hatte, der Buchhandlung einen Besuch ab, als die Buchhändlerin meines Vertrauens mich darauf aufmerksam machte, dass da noch etwas auf mich warten würde. Ich überlegte, doch mir wollte partout nicht einfallen, was es sein könnte. Dann kam sie mit HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN um die Ecke. Ich überlegte kurz, ob ich mir diese Graphic Novel wirklich zumuten wollte, nachdem die beiden Vorgänger eher eine gemäßigte Begeisterung bei mir ausgelöst hatten. Doch bestellt war bestellt, und zudem – wie wir hier im Bremischen gerne sagen – „Drei Mal ist Bremer Recht!“. Also bezahlte ich, trug das Buch nach Hause, wo es erstmal auf den SuB wanderte und dort unbeachtet liegen blieb.

Doch dann näherte sich der Tag der Entscheidung: Ich musste (wollte) eine Auswahl treffen, welche Bücher in meiner geliebten Rubrik LEKTÜRE ZUM FEST vorgestellt werden sollten, und da fiel meine Wahl auch auf HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN. Also schlug ich dieses Buch auf und tauchte in die Geschichte ein…

Weihnachten auf dem Landsitz Gorston Hall: Mit durchschnittener Kehle liegt der alte Simeon Lee tot in einer Lache aus Blut in seinem Arbeitszimmer. Im Zimmer herrscht ein heilloses Chaos als hätte ein erbitterter Kampf stattgefunden, und aus dem Tresor wurden wertvolle Roh-Diamanten entwendet. Die einzige Tür ist verschlossen, und der Schlüssel steckt von innen im Schloss. Eine Flucht des Täters durch eines der Fenster ist nicht möglich, da sich der Raum in einer der oberen Stockwerke befindet. So deutet alles darauf hin, dass einer von der Familie, den Gästen oder der Dienerschaft der Täter zu sein scheint. Und alle Anwesende hätten mehr als einen triftigen Grund, einen tiefen Groll gegenüber dem Opfer zu hegen. Superintendent Sugden von der örtlichen Polizei steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe und bittet den Chief Constable Colonel Johnson um Unterstützung. Dieser hat über die Feiertage niemand geringeren als Hercule Poirot zu Gast. Mit vereinten Kräften stürzt sich das ungleiche Trio in die Ermittlungen, wobei Poirot seine Mitstreiter immer wieder mit seinen unorthodoxen Ermittlungsmethoden irritiert und die Verdächtigen mit unberechenbaren Fragen aus der Fassung bringt. Poirots kleinen grauen Zellen arbeiten auch zu Weihnachten wie ein präzises Uhrwerk, und so verwundert es nicht, dass er – „et voilà“ – auch diesmal eine verblüffende Lösung des Falls bietet…!

(Inhaltsangabe meiner Rezension des Romans entnommen!)


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Es ist passiert! Ich habe nicht mehr zu hoffen gewagt, aber: Es ist passiert! Diese Comic-Adaption eines Christie-Klassikers konnte mich endlich überzeugen.

Isabelle Bottier bleibt bei ihrer Konzeption der Handlung so nah am Original, dass es mir möglich war, die Inhaltsangabe des Romans – ohne Striche oder Kürzungen – hier ebenfalls nutzen zu können. Reduzierungen sind bei einer Graphic Novel zwangsläufig zwingend notwendig und den Vorgaben des Genres geschuldet. Doch wenn mir bei der Lektüre keine nennenswerten Auslassungen auffallen und sich die Handlung sowohl schlüssig wie auch flüssig entwickelt, dann hat die Autorin vieles richtig gemacht. Zudem verstand sie es, die Dialoge den handelnden Personen passgenau in die Münder zu legen.

Unterstützung erfuhr Bottier durch die Illustrationen von Callixte (alias Damien Schmitz), der zu den Dialogen sehr individuelle Physiognomien zum Handlungspersonal kreierte, die die Person genau charakterisieren und zudem mit witzigen Details gefallen. Eine Verwechslung der Personen – selbst bei den Familienmitgliedern, die eine deutliche Ähnlichkeit vorweisen müssen (!) – ist somit ausgeschlossen. Auch die Settings überzeugen durch Diversität, Detailreichtum und Atmosphäre. Zudem wechselte er raffiniert den Blickwinkel, erzeugte dadurch Spannung und konnte sich so meiner Aufmerksamkeit sicher sein.

Im April 2025 erscheint im Carlsen-Verlag mit TOD AUF DEM NIL der nächste Christie-Klassiker, bei dem genau dieses kreative Team am Werk war: Ich freue mich jetzt schon!


erschienen bei Carlsen / ISBN: 978-3551804266 / in der Übersetzung von Thomas Schöner
ebenfalls erschienen als Roman bei Atlantik / ISBN: 978-3455600308 und als Hörbuch bei DER HÖRVERLAG / ISBN: 978-3844547405 

[Rezension] MUSIKALISCHER WEIHNACHTSZAUBER. Der Nussknacker / Der Messias / Das Weihnachtsoratorium

Weihnachten – das ist die Zeit der Besinnlichkeit, des zur Ruhe Kommens und der Erinnerung an Traditionen. Gerade in dieser Zeit lassen wir uns nur allzu gerne ins Ballett, Konzert und Oratorium locken, genießen die wunderbare Musik und werden von der Kunst der Darbietung verzaubert. Es ist aber auch die Zeit des Vorlesens: Entweder lesen wir selber vor, oder wir haben das unschätzbare Glück, dass uns vorgelesen wird. Wäre es da nicht schön, wenn wir all dies miteinander vereinen könnten?

Mit DER NUSSKNACKER, DER MESSIAS und DAS WEIHNACHTSORATORIUM hat der Annette Betz-Verlag drei Klassiker und saisonale Publikumslieblinge in diesem Sammelband vereint. Alle drei Werke sind bereits als Einzelbände erschienen (2017, 2020 bzw. 2018), denen jeweils eine CD beigelegt wurde. Hier gibt es nun die vergleichsweise kostengünstigere Variante: Ohne CD, dafür mit der Option, das jeweilige Hörbuch incl. der Musik zu streamen.

Jede*r Autor*in hat eine eigene Handschrift, jede*r Illustrator*in hat einen individuellen Stil. Werden da die Geschichten eher lieblos in einem Sammelband gebündelt, könnte ein verbindendes Element als roter Faden vermisst werden. Dies ist bei MUSIKALISCHER WEIHNACHTSZAUBER nicht der Fall: Das Cover, das Vorsatzpapier und die Titelblätter zu den einzelnen Geschichten sind so geschmackvoll aufeinander abgestimmt, dass die ehemaligen „Solisten“ wunderbar miteinander harmonieren, und das Buch so wie aus einem Guss wirkt.


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Susa Hämmerle erzählt die Geschichte DER NUSSKNACKER ganz traditionell und bleibt damit nah am originalen Ablauf des Märchenballetts von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (Warum sollte sie hier auch eine Änderung vornehmen?). Dabei skizziert sie die Figuren stets kindgerecht und streut Dialoge in die Handlung ein, um so die Motivation der Charaktere zu verdeutlichen. Damit schafft sie für mich als Vorleser die Grundlage, meinen Vortrag interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten, als es mir bei einer bloßen Nacherzählung möglich gewesen wäre. Auch Christa Unzner bleibt bei ihren Illustrationen ganz beim Tanz. Ihre Figuren scheinen direkt dem weltbekannten Ballett entsprungen zu sein – entsprechen doch Haltung und Gestik ganz diesem Habitus. Mit flinken Strichen erzeugt sie bei den Figuren Dynamik. Ihre Szenerien verleugnen nie den Bezug zur Bühne: Mit einem atmosphärischen Setting, farbenfrohen Kostümen und einer stimmungsvollen „Beleuchtung“ verstärkt sie noch diesen Eindruck.

Für DER MESSIAS schuf Rudolf Herfurtner eine ganz neue Rahmenhandlung um den kleinen Anton, der sich mit seinem Großvater auf den Weg durch einen dunklen Wald macht, um einer Aufführung eben jenen Werkes von Georg Friedrich Händel in der großen Kirche des Nachbarortes zu lauschen. Während des Konzerts nickt Anton ein und träumt sich nach Bethlehem zu Jesus Geburt. Mit einer ganz und gar wunderbaren Ruhe erzählt der Autor diese reizende, beinah melancholische Geschichte und legt dabei besonderes Augenmerk auf die liebevolle Beziehung zwischen Anton und seinem Opa. Die Illustrationen von Anna Severynovska nehmen diese Ruhe auf. Beinah glaubte ich, die Stille eines verschneiten Winterabends wahrnehmen zu können. Ihre Bilder überzeugen sowohl durch ihre Klarheit als auch durch Detailreichtum. Besonders beeindruckend gelangen der Künstlerin die Gesichter der Figuren, die von einer ergreifenden Lebendigkeit sind.

Bei DAS WEIHNACHTSORATORIUM stammte die Rahmenhandlung ebenfalls aus der Feder von Rudolf Herfurtner. Hier begleiten wir den Jungen Thomas, wie er in der Adventszeit des Jahres 1734 die Bekanntschaft mit Johann Sebastian Bach macht, der als Kirchenmusiker und Kantor mit dem Thomanerchor sein neustes Werk zur Aufführung bringt. Thomas ist ganz beseelt, dass er als Kerzenjunge gemeinsam mit dem Chor auf der Empore der Kirche stehen und dieser einzigartigen Musik lauschen darf. Gekonnt verwebt der Autor die historische Fakten mit seiner Fiktion, verheimlicht dabei aber nicht die sozialen Missstände, unter denen die Kinder damals zu leiden hatten. Die Künstlerin Maren Briswalter schuf dafür zarte, beinah sphärische Illustrationen in einem Sepia-Ton, die an alte, verblasste Fotografien erinnern. Die Welt des 18. Jahrhunderts – insbesondere bei den historischen Bauwerken – zeigt sie ebenso detailreich, wie die Kargheit, denen die Menschen damals ausgesetzt waren.

Mit MUSIKALISCHER WEIHNACHTSZAUBER hat der Verlag einen ganz bezaubernden Sammelband geschaffen: Jedes, der hier genannten musikalischen Werke, ist absolut herausragend, und es war mir eine wahre Freude, die traumhaften Kompositionen in Kombination mit einer gelungenen literarischen wie visuellen Umsetzung wiederentdecken zu dürfen.


Anmerkung bzgl. STREAMEN:

Leider bin ich alter Zausel zu dusselig, um auf der Homepage des Verlages die Hörbücher mit Musik freizuschalten. Nachdem ich mehrmals im Rahmen der Anmeldung bei der Eingabe von Benutzername und/oder Passwort gescheitert bin, habe ich ermattet aufgegeben. So kann ich leider nichts über die Qualität der Sprecher sagen. Da der Verlag allerdings bei den Musikaufnahmen auf das Archiv des renommierten Klassik-Labels NAXOS zurückgreifen konnte, bin ich mir sehr sicher, dass die musikalische Umsetzung gelungen ist. Ich selbst habe – nach dem Anmelde-Debakel – ganz entspannt auf meine eigenen CDs zurückgegriffen und mir die Geschichten selbst vorgelesen. 😊


erschienen bei Annette Betz / ISBN: 978-3219120486
Ich danke dem Verlag herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

[Rezension] C.H.B. Kitchin – DAS GEHEIMNIS DER WEIHNACHTSTAGE

„Eine Detektivgeschichte
ist jedes Mal auch so etwas wie eine Étude de mœurs,
eine Studie des Verhaltens ganz gewöhnlicher Menschen
in ungewöhnlichen Umständen.“

…philosophiert der Held am Ende der Geschichte. Doch bis diese Erkenntnis zu ihm durchdrang, war es ein langer, beschwerlicher Weg.

Abermals legt der Klett-Cotta Verlag – pünktlich zum Weihnachtsfest – einen passenden klassischen Kriminalroman vor und hat mit dieser Wahl wieder ein äußerst glückliches Händchen bewiesen.

Clifford Henry Benn Kitchin wurde am 17. Oktober 1895 in Harrogate, Yorkshire, geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Ein großes Erbe ermöglichte es ihm, seine Zeit dem Schreiben und einer Vielzahl an Beschäftigungen zur Zerstreuung zu widmen. Wer allerdings annimmt, er wäre nur einer dieser verwöhnten und versnobten Müßiggänger, der irrt gewaltig. Kitchin verfügte über einen brillanten Intellekt, war ein Avantgarde-Dichter und beschäftigte sich mit Linguistik. Seine ersten beiden Romane wurden zwar gut rezensiert, doch der öffentliche Beifall blieb aus. So beschloss er, eine Detektivgeschichte zu schreiben, um eine breitere Leserschaft zu erreichen. „Der Tod meiner Tante“ erschien 1929 und wurde schnell zum Bestseller. Es sollten noch drei weitere Kriminalromane um den Börsenmakler (hauptberuflich) und Amateurdetektiv (nebenberuflich) Malcolm Warren geben. In seiner vierzigjährigen Karriere schrieb und veröffentlichte Kitchin weitere Romane, die zwar von der Kritik gefeiert wurden aber nie an die Popularität der Malcolm Warren-Krimis heranreichen sollten. Ein Umstand, der Kitchin äußerst verärgerte…!

„Mörder, so sagt man, sind oft die charmantesten Charaktere.“ Es weihnachtet sehr in der Beresford Lodge in Hampstead, unweit von Londons Zentrum. Malcom Warren, ein Börsenmakler, wird von einem seiner Klienten zu einer Weihnachtsparty eingeladen. Eine Gruppe von Bekannten und die einigermaßen komplizierte Familie des Klienten kommt zusammen, feiert ausgelassen, spielt Spiele. Doch als Warren am Weihnachtsmorgen im Gästezimmer aufwacht, findet er eine Leiche. Die Gesellschaft steht unter Schock. Handelt es sich um einen Unfall? Der Hang zum Schlafwandeln der zu Tode gekommenen Frau legt dies erst einmal nahe. Als aber ein zweiter Mord geschieht, wird die Unfalltheorie sehr schnell ausgeschlossen. Der Mörder muss einer der Bewohner oder der Gäste des großen Hauses sein – aber wer? Wer hat ein Motiv an Weihnachten zu morden? Malcolm Warren, so scheint es, soll alles in die Schuhe geschoben werden. Und so wird er gezwungenermaßen selbst zum Ermittler. Kann er den Fall lösen, bevor Weihnachten vorbei ist?

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

Der Klett-Cotta Verlag schickt von dem eingangs erwähnten Krimi-Quartett den zweiten Roman ins vorweihnachtliche Rennen um die Gunst der Leserschaft, und schenkt uns abermals eine Rarität aus dem goldenen Zeitalter der britischen Kriminalromane. Kitchin war ein extrem talentierter Autor, der in bester „Whodunit“-Manier seine Geschichte aufbaute. Dabei schuf er mit dem Börsenmakler Malcolm Warren einen sympathischen Antihelden, der weit entfernt ist vom potenten Superhirn. Vielmehr wird unser Held von (Selbst-)Zweifeln geplagt und ist bei weitem nicht der Typ, der spontan heroische Taten begeht. Damit bleibt er mit mir als Leser immer auf Augenhöhe: Nie weiß er mehr als ich.

So ambivalent wie unser Held sind auch die div. Nebenfiguren, die mal mit mehr, mal mit weniger ansprechenden Charakterzügen ausgestattet wurden. Gut und Böse, schwarz und weiß, hell und dunkel vermischen sich und erschweren so das Miträtseln nach der Lösung. Wer ist der Mörder oder die Mörderin? Jede*r oder kein*r käme in Verdacht! Und könnte das Opfer nicht auch gleichzeitig ein Täter sein?

Der Autor baut die Spannung sehr subtil auf, indem er nie dann „zuschlägt“, wenn ich es als versierter Krimi-Leser erwarte. Vielmehr präsentiert er die Taten beinah unvermittelt. Auch gestaltet er die Beziehungen der handelnden Personen sehr vielschichtig und lässt in den Dialogen bedeutsame Untertöne anklingen. So meinte ich, in den Dialogen zwischen Malcolm Warren und einem der anwesenden Gäste sowie zwischen ihm und dem ermittelten Inspektor dezente homoerotische Schwingungen wahrzunehmen. Wobei natürlich durchaus die Möglichkeit besteht, dass ich, im Wissen um die Homosexualität des Autors, dies auch nur hineininterpretiert habe. Doch diese kleine Pikanterie sei mir bitte verziehen.

Zudem bietet dieser Roman eine Besonderheit, ein Extra, einen Bonus oder auch – wie der Autor es benennt – „Ein kurzer Katechismus“: Nach Beendigung der Geschichte lässt Kitchin einen imaginären Leser die Hauptfigur interviewen. All die Fragen, die bisher unbeantwortet blieben, all die losen Enden, die nicht verknüpft wurden – hier gibt es die Möglichkeit, auch die allerletzte Ungereimtheit aus dem Weg zu räumen. Eine solche überraschende wie außergewöhnliche Vorgehensweise habe ich zuvor bei keinem anderen Kriminalroman erleben dürfen. Der Autor bleibt seiner Leserschaft nichts schuldig.

C.H.B. Kitchin ist ein Name, den ich mir unbedingt merken muss, und so hoffe ich sehr, dass der Klett-Cotta Verlag auch die drei noch fehlenden Romane rund um Malcolm Warren veröffentlicht. Es würde mich freuen…!


erschienen bei Klett-Cotta / ISBN: 978-3608966398 / in der Übersetzung von Dorothee Merkel
Ich danke dem Verlag herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!