Ein Porträt: Melanie Raabe

Melanie Raabe (* 1. August 1981)


Jung, attraktiv, erfolgreich und talentiert, zudem beinah „ekelerregend“ (😉) sympathisch – man könnte sagen: „Melanie, es läuft bei Dir!“

Melanie Raabe wurde in Jena geboren und wuchs in einem kleinen Örtchen in Thüringen auf. Zu diesem Zeitpunkt sammelte sie für ihren damaligen Berufswunsch (Stuntfrau) erste Erfahrungen, indem sie die Kirschbäume zwecks Früchteklau erklomm oder ihre Blutgrätsche beim Fußballspiel verfeinerte. In der Jugend verschlug es sie in eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, wo sie Bücher, Theater und Tanz für sich entdeckte. Später studierte sie Medienwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Studium wurde Köln (bis heute) ihre Heimat. Dort verdingte sie sich ihren Lebensunterhalt als Journalistin, parallel schrieb sie ihre ersten Romane und Geschichten. 2011 machte sie als Autorin auf sich aufmerksam, als sie mit der Kurzgeschichte „Die Zahnfee“ den 1. Platz des Deutschen-Kurzkrimi-Preis des Krimifestivals Tatort Eifel gewann.

Trotzdem mussten noch einige Jahre vergehen, bis sie im Jahr 2015 mit ihrem ersten Roman „Die Falle“ auf dem nationalen wie auch internationalen Buchmarkt einschlug wie eine Bombe. Die Detonation war bis Hollywood zu hören, wo ein renommiertes Studio sich die Filmrechte sicherte. Auch ihre nachfolgenden Romane wurden internationale Erfolge, die in über 20 Ländern erschienen sind.

Gerne probiert sie sich auf anderen Gebieten und in anderen Medien aus: So ging im Juni 2019 der Fiction Podcast „Der Abgrund“ auf Sendung und stand auf Platz 1 der Podcast-Charts. Zudem betreibt sie mit ihrer Freundin Laura Kampf, die als Designerin und Youtuberin aktiv ist, den Podcast „Raabe & Kampf“. Hier widmen sich die beiden in wöchentlichen Episoden allen Aspekten der Kreativität.

Melanie Raabe ist offizielle Lesebotschafterin der Stiftung Lesen und setzt sich somit für die Leseförderung ein.


Ihre Werke:

  • Die Falle erschienen bei btb/ ISBN: 978-3442754915
  • Die Wahrheit erschienen bei btb/ ISBN: 978-3442754922
  • Der Schatten erschienen bei btb/ ISBN: 978-3442757527
  • Die Wälder erscheint am 27.12.2019 bei btb/ ISBN: 978-3442757534

 

Ein Porträt: Erich Kästner [zum 45. Todestag]

Erich Kästner (* 23. Februar 1899/ † 29. Juli 1974)

Unbenommen ist er einer unserer größten deutschen Schriftsteller. Aber auch als Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter war er zeitlebens aktiv. Schon während der Weimarer Republik veröffentlichte er Gedichte, Glossen und Essays in verschiedenen Periodika.

Sein Vater war Sattlermeister in einer Kofferfabrik. Die Mutter war Dienstmädchen und Heimarbeiterin und wurde später Friseurin. Zur Mutter hatte Kästner eine äußerst intensive Beziehung: Das Mutter-Motiv taucht später immer wieder in seinen Romanen und Erzählungen auf. Das Gerücht, dass der Hausarzt der Familie sein leiblicher Vater wäre, konnte nie bestätigt werden.

Kästner besuchte ab 1913 das Lehrerseminar, brach die Ausbildung zum Volksschullehrer allerdings drei Jahre später kurz vor Beendigung ab. 1917 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Die dort erfahrene Brutalität während der Ausbildung hinterließ nicht nur eine lebenslange Herzschwäche bei Kästner sondern verstärkte seine antimilitärische Haltung. Nach Ende des ersten Weltkrieges holte er sein Abitur mit Auszeichnung nach.

Im Jahr 1919 begann Kästner an der Universität Leipzig das Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft und promovierte 1925 mit einer Dissertation zum Thema „Friedrich der Große und die deutsche Literatur“. Die Studentenjahre waren geprägt durch seine prekäre finanzielle Situation u.a. aufgrund der Inflation. So musste er sein Studium mehrfach unterbrechen, um es nach Nebenjobs als Parfümverkäufer oder Einnahmen als Journalist und Theaterkritiker für das Feuilleton der Neuen Leipziger Zeitung wieder aufnehmen zu können.

Nach Beginn der NS-Diktatur war er einer der wenigen intellektuellen und zugleich prominenten Gegner des Nationalsozialismus, die in Deutschland blieben, obwohl seine Werke zur Liste der im Mai 1933 als „undeutsch“ diffamierten verbrannten Bücher zählten, und im Herrschaftsbereich des NS-Regimes verboten wurden. Trotz verschiedener Repressalien konnte er sich unter Pseudonym beispielsweise mit Drehbucharbeiten für einige komödiantische Unterhaltungsfilme und Einkünften aus der Veröffentlichung seiner Werke im Ausland wirtschaftlich absichern. Mit einer Ausnahmegenehmigung lieferte Kästner 1942 unter dem Pseudonym „Berthold Bürger“ das Drehbuch zum prestigeträchtigen Jubiläumsfilm der Ufa „Münchhausen“.

Mit der Niederlage des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg war Kästner ab Mitte 1945 wieder eine freie publizistische Entfaltung möglich. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. Als Pazifist nahm er in den 1950er und 1960er Jahren bei mehreren Gelegenheiten gegen die Politik der Regierung Adenauer öffentlich Stellung, unter anderem im Zusammenhang mit der Remilitarisierung, der Spiegel-Affäre und der Anti-Atomwaffenbewegung.

Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher, wie „Emil und die Detektive“ (1929), „Das fliegende Klassenzimmer“ (1933) und „Das doppelte Lottchen“ (1949), sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel „Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke“. Noch heute ist der Atrium Verlag die Heimat von Kästners Werken.

Erich Kästner war ein wahrer Könner seines Fachs: Schaute er auch sehr genau auf die menschliche Natur, so blieb er doch durch und durch ein Menschenfreund und kommentierte als Satiriker und Romancier die Schwächen der Leute immer mit einem Augenzwinkern. Seine Texte zeugen von einer feinen Ironie, seinem sensiblen Humor und der genauen Beobachtungsgabe. Bei allem Amüsement bei der Lektüre seiner Werke kommen auch Herz und Seele nicht zu kurz: So liegen Lachen und Weinen bei ihm sehr nah beieinander! Und so manches Mal legte er auch schmerzhaft seinen literarischen Finger auf eine Wunde der Gesellschaft, um auf Missstände und Ungerechtigkeiten hinzuweisen.


Auswahl seiner Werke:

Ein Porträt: Elke Heidenreich

Elke Helene Heidenreich (* 15. Februar 1943)

„Vielfalt“ ist ihr zweiter Vorname: Alles, was auch nur im Entferntesten mit Literatur zu tun hat, weckt ihr Interesse. So verwundert es nicht, dass sie auf vielen Gebieten aktiv ist: Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Literaturkritikerin, Kabarettistin, Moderatorin, Journalistin und Opern-Librettistin. Zudem wurde sie bekannt durch ihrer Moderation zahlreicher Fernseh- und Hörfunksendungen. 1975 trat sie zum ersten Mal in der Rolle der Comedy-Figur Else Stratmann auf und kommentierte mit der Schnauze der Metzgersgattin aus Wanne-Eickel das gesellschaftliche Zeitgeschehen rund um Politik, Prominenz, Sport und Adel mit einer entwaffnenden Menschenkenntnis.

Heidenreich wurde in Hessen-Nassau als Elke Riegert geboren und wuchs in Essen in einfachen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Kfz-Mechaniker und Inhaber einer Tankstelle, ihre Mutter war Näherin für Kinovorhänge. Hier erklärt sich Elkes Liebe zu rotem Samt: Gerne tritt sie in einer roten Samtjacke bei Lesungen in Erscheinung.

Nach bestandenen Abitur in Bonn studierte sie von 1963 bis 1969 in München, Hamburg und Berlin Germanistik, Publizistik und Theatergeschichte ohne Abschluss, sowie Religionswissenschaft, das sie mit einer Arbeit über Marienverehrung im Protestantismus und mit Examen abschloss.

1965 heiratete sie Gert Heidenreich, trennte sich später von ihm und heiratete 1972 Bernd Schroeder, von dem sie seit 1995 ebenfalls getrennt lebt. Sowohl mit Gert Heidenreich als auch mit Bernd Schroeder arbeitet sie bis heute zusammen. Seit 2005 lebt sie mit dem Hamburger Pianisten und Komponisten Marc-Aurel Floros zusammen. Heute lebt Elke Heidenreich in Köln.

Seit 1970 arbeitet Heidenreich als freie Autorin und Literaturkritikerin für Presse und Verlage und schrieb Hörspiele, Fernsehspiele und Radiofeatures. Besondere Aufmerksamkeit erreichte sie 1981 als Nachfolgerin von Alfred Biolek im „Kölner Treff“. Beim Sender Freies Berlin moderierte sie von 1984 bis 1987 die Talkshow „Leute“ und war ebenso Gastkritikerin beim legendären „Literarischen Quartett“.

Auch mit der Zeitschrift „Brigitte“ fühlte sie sich lange verbunden: Dort erschien nicht nur 17 Jahre lang ihre Kolumne „Also …“, sondern unter dem Label „Brigitte Edition“ brachte sie auch 26 literarische Empfehlungen, die ihr sehr am Herzen liegen, heraus.

In der ZDF-Literatursendung „Lesen!“ stellte sie von 2003 bis 2008 Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor und wurde in dieser Zeit zu einer einflussreichen Literaturkritikerin. Nahezu alle von ihr vorgestellten Werke standen auf den Bestseller-Listen. Dabei sah sie sich weniger als analytische Kritikerin als vielmehr passionierte Leserin, die mit Leidenschaft das Lesen und gute Bücher präferierte. Nach einem Streit mit dem ZDF rund um den Eklat bzgl. Marcel Reich-Ranicki und dem Deutschen Fernsehpreis wurde die Sendung eingestellt.

Im Jahr 1992 erschien ihr erster Erzählband „Kolonien der Liebe“, der zu einem Erfolg avancierte. Weitere Erzählbände sollten folgen. Bei „Rudernde Hunde“ und „Alte Liebe“ arbeitete sie eng mit Bernd Schroeder zusammen: Während bei „Rudernde Hunde“ die Autoren abwechselnd in sich abgeschlossene Erzählungen präsentieren und auch jeweils ihre eigene Wahrheit zu der kleinen Skulptur „Rudernde Hunde“ abgeben, spielen sie sich in „Alte Liebe“ beim Blick auf das Leben eines älteren Ehepaares kongenial die Bälle zu.

Auch die Kinderbücher von Elke Heidenreich erfreuen sich großer Beliebtheit, wobei hier „Nero Corleone“ eine Sonderstellung gebührt: Dieser kleine Macho-Kater aus Italien schleicht sich frech und charmant in die Herzen seiner Fans…! Das Buch wurde in 23 Sprachen übersetzte und erhielt vielfältige, auch ausländische Auszeichnungen.

Elke Heidenreichs Geschichten erzählen von komplizierten Beziehungen, Konflikte zwischen den Geschlechtern und unerfüllten Wünschen. Sie ist eine exzellente Menschenbeobachterin: Bei ihr steht nicht der Umgang mit der Liebe im Zentrum, sondern das Leben, wenn die Liebe versagt bleibt. Häufig durchzieht Trauer gepaart mit einer leisen Melancholie ihre Erzählungen, gleichzeitig erzählt sie mit Witz und einer beinah trotzigen Ironie. Ihre Sprache ist einfach und direkt und bar jedem Pathos, dafür voller Wärme und Zartheit.

Zudem ist sie – wie ich mich schon mehrfach selbst überzeugen durfte – eine wunderbare Vorleserin, die ihre Zuhörer charmant einfängt und mitnimmt, sei es bei Lesungen ihrer eigenen Erzählungen oder aus Werken anderer Autor*innen. Keine Selbstverständlichkeit…!


Auswahl ihrer Werke:

  • Kolonien der Liebe. Erzählungen erschienen bei Rowohlt/ ISBN: 978-3498029111.

  • Nero Corleone mit Illustrationen von Quint Buchholz erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446183445.

  • Der Welt den Rücken. Erzählungen erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446200524.

  • Rudernde Hunde. Kurzgeschichten mit Bernd Schroeder erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446202139.

  • Alte Liebe. Erzählungen mit Bernd Schroeder erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446233935.

  • Nero Corleone kehrt zurück mit Illustrationen von Quint Buchholz erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446236615.

  • Alles kein Zufall. Kurze Geschichten erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3596521739.

Ein Porträt: Edgar Allan Poe

Edgar Allan Poe (* 19. Januar 1809/ † 7. Oktober 1849)

Edgar Allan Poe wurde als Sohn eines Schauspieler-Ehepaares geboren. Nach 4 Jahren Ehe verließ der Vater die Familie. Nur ein Jahr später starb die Mutter an Tuberkulose. Der zweijährige Poe, sein zwei Jahre älterer Bruder William Henry Leonard und seine ein Jahr jüngere Schwester Rosalie blieben als Waisen mittellos zurück. Die Kinder wuchsen getrennt voneinander bei Pflegefamilien auf. Poe verbrachte seine Kindheit auf einem Internat in England bis die Pflegeeltern gezwungen waren, aufgrund der Wirtschaftskrise von 1819 nach Amerika zurückzukehren.

Dort immatrikulierte Poe an der Universität von Virginia in Charlottesville. Hier kam sein Hang zur Selbstzerstörung zum ersten Mal zum Vorschein: Er trank übermäßig, war spielsüchtig und hatte nach nur acht Monaten Studium Schulden in Höhe von 2000 US-Dollar. Von seinem Pflegevater konnte er keine Unterstützung erhoffen, dem er eh vorwarf, ihn nur unzureichend finanziell zu unterstützen. Um seinen Gläubigern zu entgehen flüchtete Poe nach Boston und lebte dort unter falschem Namen, bevor er der US Army beitrat. Während dieser Zeit erschien auch sein erster Gedichtband, der allerdings ohne nennenswerte Resonanz blieb.

Auch seine Karriere bei der US Army gestaltete sich ebenso schwierig wie sein Verhältnis zu seinem Pflegevater, der sich für seine Aufnahme bei der US Army eingesetzt hatte. Um diesen zu verletzen, provozierte er seine Entlassung aus der Armee. Er wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und der Militärakademie verwiesen.

Sein weiteres Leben sollte unstetig bleiben: Baltimore, Richmond, New York, Philadelphia und Dupin waren nur einige Stationen. Die ersten kleinen schriftstellerischen Erfolge stellten sich ein. Um sich finanziell über Wasser zu halten, nahm Poe Arbeiten bei verschiedenen Zeitschriften an, bei denen auch einige seiner Erzählungen erschienen und seinen Ruf als Prosaautor festigten. Dabei waren es weniger die Erzählungen, die ihn berühmt (wenn nicht gar berüchtigt) machten, sondern seine gefürchteten Literaturkritiken, mit denen er versuchte den restaurativen Literaturbetrieb abzuschütteln. Er bemühte sich um allgemeingültige, ästhetische Maßstäbe in der Literatur.

1845 entstand in New York wohl sein bekanntestes Gedicht Der Rabe und verschaffte ihm Erfolg und Popularität.

Poes Phasen künstlerischen Schaffens wurden immer wieder durch sein selbstzerstörerisches Verhalten unterbrochen: Er gab sich Alkoholexzesse hin! Sein Verhältnis zu Frauen galt als zwiespältig: Seine Schwärmereien zu älteren Frauen wie auch zu jungen Mädchen könnten noch als Mutter- bzw. Schwester-Komplex gedeutet werden. Dieses zwiespältige Verhältnis zu Frauen greift Poe in den meisten seiner Erzählungen auf, dabei wird insbesondere der Tod einer schönen, oft jungen Frau thematisiert.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Virginia trifft Poe im Jahr 1849 seine Jugendliebe Elmira Shelton in Richmond wieder. Sie verlieben sich, und Elmira akzeptiert seinen Heiratsantrag.

Am Morgen des 27. September 1849 reist Poe per Schiff von Richmond nach Baltimore, um in seinem Haus in Fordham Vorbereitungen für die Hochzeit zu treffen. Was in den darauf folgenden Tagen geschieht, bleibt nebulös im Dunkel. Erst am 3. Oktober 1849 wird er in einem verwahrlosten und verwirrten Zustand in Baltimore aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort stirbt er am 7. Oktober 1849: Die Umstände des Todes sind unklar. Die Todesursache ist unbekannt.

Edgar Allan Poe gilt als der Wegbereiter der modernen Kriminal-, Horror- und Schauerliteratur. Seine Werke offenbaren die menschlichen Abgründe, sind düster und gleichzeitig poetisch und haben eine ausgeprägte Symbolik. Zudem war er ein sehr vielseitiger Schriftsteller, der Kurzgeschichten und Gedichte schrieb aber auch theoretische Aufsätze verfasste.


Auswahl seiner Werke:

  • Der Rabe (Übersetzer: Hans Wollschläger) erschienen bei Insel/ ISBN: 978-3458190066

  • Der Rabe (Übersetzer: Theodor Etzel) erschienen bei Anaconda/ ISBN: 978-3730601693

  • Unheimliche Geschichten: Illustrierte Buchreihe erschienen bei Galiani/ ISBN: 978-3869711676

  • Unheimliche und phantastische Geschichten (3 Bände) erschienen bei Anaconda/ ISBN: 978-3730605943

  • Gesammelte Werke erschienen bei Anaconda/ ISBN: 978-3866477568

Ein Porträt: Rainer Moritz

Rainer Moritz (* 26. April 1958)

Rainer Moritz ist Germanist, Literaturkritiker, Übersetzer und Autor. Zudem wurde er zum Ehren-Professor der Stadt Hamburg ernannt und leitet das dortige Literaturhaus Hamburg, aber das Beste ist: Er ist absolut sympathisch, sehr unkompliziert und hat einen herrlichen Sinn für Humor (Ich spreche aus Erfahrung!).

Wie käme ein hochstudierter Akademiker sonst dazu, sich immer wieder in die Untiefen der deutschen Unterhaltungskultur zu begeben, und sich dort zudem sichtlich wohlfühlt!

Seine (un-)heimliche Liebe gilt dem deutschen Schlager, der er schon mit div. Veröffentlichungen gefrönt hat. Nein! – Er singt nicht selbst! Er klärt uns auf!

Er klärte uns auf über versteckt erotische Anspielungen in den Schlagern der prüden 50er Jahre, welche Themen der Schlager behandelt (zu über 80 %: Liebe), und warum Fußballspieler bitte nicht (!) singen sollten. Als Schlager-Fan wurde er schon in seiner frühsten Jugend entsprechend sozialisiert und trug aufgrund dieser Leidenschaft einige traumatische Blessuren davon, die er (wir ahnen es schon…) dank des Schreibens eines Buches über Schlager therapieren konnte.

Nach dem Abitur am Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn im Jahr 1977 studierte er an der Universität Tübingen Germanistik, Philosophie und Romanistik. 1988 promovierte er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über Hermann Lenz. Von 1989 bis 2005 arbeitete er in mehreren Verlagen, bis er 2005 die Leitung des Literaturhauses Hamburg übernahm. Achja! – und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland ist er auch noch.

Dabei verbindet er mit seinen literarischen Ergüssen gerne das Schöne mit dem Unterhaltsamen, sei es Erscheinungen unserer modernen Zeit oder dem Phänomen Sex & Literatur. Zudem hat er kurzweilige Texte zu Bildbänden, die sich besonderen Orten widmen, geschaffen, oder er findet – wie schon erwähnt – lobende Worte für den deutschen Schlager,…

…und sollten im deutschen Schlager Worte wirklich nicht mehr ausreichen, um die überschäumenden Gefühle zu beschreiben, dann kann sich immer noch mit lautmalerischen Vokalen beholfen werde:

„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben – Schanananananaa!“


Auswahl seiner Werke:

  • Leseparadiese: Eine Liebeserklärung an die Buchhandlung erschienen bei Sanssouci/ ISBN: 978-3990560495

  • Mein Vater, die Dinge und der Tod erschienen bei Kunstmann/ ISBN: 978-3956142574

  • Zum See ging man zu Fuß: Wo die Dichter wohnen. Spaziergänge von Lübeck bis Zürich (mit Fotografien von Anna Aicher und Andreas Licht) erschienen bei Knesebeck/ ISBN: 978-3957280565

  • Der schönste Aufenthalt der Welt: Dichter im Hotel (mit Fotografien von Andreas Licht) erschienen bei Knesebeck/ ISBN: 978-3868736151

  • Die schönsten Buchhandlungen Europas (mit Fotografien von Reto Guntli) erschienen bei Gerstenberg/ ISBN: 978-3836926133

  • Ich Wirtschaftswunderkind. Mein famoses Leben mit Peggy March, Petar Radenkovic und Schmelzkäseecken erschienen bei Piper/ ISBN: 978-3492257480

  • Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen erschienen bei Atlantik/ ISBN: 978-3455370300

  • Dicht am Paradies – Spaziergänge durch Pariser Parks und Gärten (mit Fotografien von Andreas Licht) erschienen bei Knesebeck/ ISBN: 978-3868736021

  • Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe: Roman erschienen bei Pieper/ ISBN: 978-3492053587

  • Und das Meer singt sein Lied erschienen bei Mare/ ISBN: 978-3936384871

Ein Porträt: Finn-Ole Heinrich

Finn-Ole Heinrich (* 13. September 1982)

bildhaft, melancholisch, sprachgewandt,

cool, sensibel, witzig…

Ich hatte das außerordentliche Vergnügen, Finn-Ole Heinrich bei einer Lesung zu erleben, bei der er uns an seinem großen Erzähltalent (…aber auch großem Vorlese-Talent!) teilhaben ließ. Er schaffte es mühelos, die Grenze zwischen Kinder- und Erwachsenenliteratur zu sprengen. Wobei jeder einzelne von uns die Macht hat, diese Grenze im Kopf niederzureißen: ein gutes Buch ist ein gutes Buch ist ein gutes Buch…!!! Es war eine wunderschöne Lesung, die auch am Tag danach noch „wirkte“! Dankeschön!!!

Wer konnte schon in den 80ern im niedersächsischen Cuxhaven ahnen, dass hier DAS neue, deutsche Erzähltalent heranwächst, nach Abitur und Zivildienst ein Filmregie-Studium in Hannover 2008 mit Diplom beendet, parallel noch Stipendiat des Literatur-Labors Wolfenbüttel ist und 2 Jahre in Folge beim Wettbewerb German International Poetry Slam teilnimmt. Auch als Filmemacher und Drehbuchautor war er erfolgreich aktiv und wurde vielfach ausgezeichnet.

Achja, und so ganz nebenbei erschien 2005 sein erster Erzählband „taschen voll wasser“, gefolgt von seinem Roman „Räuberhände“, der in den Jahren 2013 und 2014 Abiturpflichtthema an allen Hamburger Schulen war.

2011 erschien Heinrichs erstes Kinderbuch „ Frerk, du Zwerg!“, das 2012 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch gewann und zwischenzeitlich auch auf der Theaterbühne Premiere feierte.

Finn-Ole Heinrich ist nicht nur literarisch, filmisch und theatralisch unterwegs sondern auch höchst musikalisch: So tritt er mit dem Unsortierten Orchester Oldenburg oder Spaceman Spiff auf.

Mit „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich“ erschien 2013 sein zweites Kinderbuch und der erste Teil seiner Maulina-Trilogie. Dieses kleine Mädchen mit der großen Phantasie schafft sich ihr eigenes Königreich „Mauldawien“ und erlebt erstaunliche Abenteuer. Doch plötzlich ist ihr Reich in Gefahr: Ihre Mutter erkrankt schwer, die Ehe der Eltern zerbricht, und ein Umzug nach „Plastikhausen“ trennt sie von ihren Freunden…

Finn-Ole Heinrich scheut sich nicht, in seinen Kinderbüchern die ernsten, existentiellen Themen des Lebens anzusprechen: Liebe, Freundschaft, Krankheit, Trauer, Tod – und ist damit in bester Gesellschaft mit der einzigartigen Astrid Lindgren. Er nimmt die Kinder mit ihren Themen ernst!

Sein Erzählstil ist dabei beinah filmisch, gleichzeitig sehr poetisch und gänzlich ohne Pathos.

Kleiner Mann ganz GROSS…!!!


Auswahl seiner Werke:

  • die taschen voll wasser erschienen bei mairisch/ ISBN: 978-3938539019

  • Frerk, du Zwerg! erschienen bei Bloomsbury/ ISBN: 978-3827054760

  • Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich erschienen bei Hanser/ ISBN: 978-3446243040

  • Helm auf erschienen bei Amiguitos/ ISBN: 978-3943079173

  • Gestern war auch schon ein Tag erschienen bei btb/ ISBN: 978-3442713189

Ein Porträt: Antoine de Saint-Exupéry

Antoine de Saint-Exupéry (* 29. Juni 1900/ † 31. Juli 1944)

…oder wie er mit vollem Namen hieß: Antoine Marie Jean-Baptiste Roger Vicomte de Saint-Exupéry galt schon zu Lebzeiten als ein anerkannter Autor, obwohl er sich selbst lieber als Berufspilot sah, der – so nebenbei – auch ein wenig „schriftstellert“. Sein wohl berühmtestes Werk „Der kleine Prinz“, diese märchenhafte und äußerst poetische Geschichte, begeisterte Millionen von Lesern: Sein Zauber ist bis heute ungebrochen!

Er war als Journalist, Werbebeauftragter und Autor tätig – seine große Leidenschaft galt allerdings dem Fliegen. Ein Flugzeugabsturz im Jahre 1935 in der Wüste vor Kairo überlebte er und sein Mechaniker zwar unverletzt, waren nun aber der gnadenlosen Hitze der Wüste ausgesetzt ohne ausreichenden Wasservorrat. Nach fünf endlos scheinenden Tagen in der Wüste wurden sie glücklicherweise von einer Karawane aufgegriffen.

Die Vermutung liegt nah, das Saint-Exupéry hier seine Inspiration zu „Der kleine Prinz“ fand, und die Figur des Piloten nach seinem Vorbild formte.

In den Jahren des 2. Weltkrieges mit der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten verfasste er lyrische Texte und Essays, um die Franzosen in aller Welt aufzufordern, sich mit dem besetzten Frankreich zu solidarisieren. In „Der kleine Prinz“, der 1943 erschien, flossen somit seine Erfahrungen, Ängste und Gedanken dieser Zeit ein und spiegelten sich in der Charakterisierung der Figuren, denen der kleine Prinz auf seiner Reise begegnet, wieder.

Am 31. Juli 1944 plante Antoine de Saint-Exupéry seinen letzten Flug: Er kehrte nie zurück. Sein Flugzeug blieb verschollen. Abschuss, technischer Defekt aber auch Selbstmord aufgrund starker Depressionen kamen als mögliche Ursachen in Betracht. Wir werden es nie erfahren.

Seine Texte haben eine enorme poetische Kraft, der ich mich als Leser auch nach Jahren nicht entziehen kann. Dabei vermitteln sie ihre Botschaften sehr schlicht und schleichen sich in Dein Herz ohne jemals besserwisserisch zu erscheinen.

„Der kleine Prinz“ ist bis zum heutigen Tag sein bekanntestes und beliebtestes Werk, das weltweit in über 140 Sprachen übersetzt wurde.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen Unsichtbar.“


Auswahl seiner Werke:

  • Der kleine Prinz erschienen bei Karl Rauch/ ISBN: 978-3792000526

  • Worte wie Sterne: Texte von Antoine de Saint-Exupéry erschienen bei Herder/ ISBN: 978-3451381386

Ein Porträt: Ernest Hemingway

Ernest Miller Hemingway (* 21. Juli 1899/ † 2. Juli 1961)

Er gilt als der bekannteste und erfolgreichste US-amerikanische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Dabei ließ er sich nur ungern auf ein einziges Metier reduzieren – viel zu groß war seine Lust am Leben. Gleichzeitig war er immer ein Getriebener, dem Depressionen und übermäßiger Alkoholkonsum die meiste Zeit seines Lebens begleiteten.

So war er u.a. auch als Großwildjäger, Abenteurer und Kriegsberichterstatter aktiv (die Liste ließe sich weiter fortführen). Wobei seine gesammelten Erfahrungen auf diesen Gebieten, sich auch immer in seinen literarischen Werken niederschlugen.

Er schuf damit eine große Reihe an Klassikern der modernen amerikanischen Literatur, die ebenso erfolgreich verfilmt wurden.

Ernest Hemingway wurde u.a. der Pulitzer-Preis und der Friedensnobelpreis für Literatur verliehen.

Sei Erzählstil wirkt auf mich eher gradlinig, karg und nüchtern. Er verzichtet in der Regel auf  Ausschmückungen, traf aber mit seinem Stil den damaligen Nerv der Zeit und zeichnet ein realistisches Bild der „Lost Generation“.

Dabei trifft er den jeweiligen Ton der Geschichte so exakt, das ich weitere Erklärungen nicht vermisse – im Gegenteil: Gerade diese Kargheit beinhaltet eine leise Poesie.


Auswahl seiner Werke:

  • Der alte Mann und das Meer erschienen bei Rowohlt/ ISBN: 978-3499267673

  • Schnee auf dem Kilimandscharo erschienen bei Rowohlt/ ISBN: 978-3499272868

Ein Porträt: Astrid Lindgren

Astrid Lindgren (* 14. November 1907/ † 28. Januar 2002)

Selten wurde eine Kinderbuchautorin so verehrt, selten verbindet der Leser/ die Leserin mit einem Namen durchweg glückliche Stunden voller Unbeschwertheit und totalem Kindsein.

Astrid Lindgren war zeitlebens eine Fürsprecherin der Kinder und mit ihren Ideen und Ansätzen damals ihrer Zeit weit voraus.

So schuf sie doch unvergessene Identifikationsfiguren für zahllose Kinder-Generationen. Pippi, Michel, Kalle, Lotta, Karlsson oder Pelle sind alles starke Figuren, die Kinder Mut machen, so zu sein, wie sie wirklich sind – auch wenn es nicht unbedingt der Norm entspricht. Womit gleichzeitig „die Norm“ von Astrid Lindgren in Frage gestellt wurde.

So galt „Pippi Langstrumpf“ in vielen Ländern als umstritten und wurde in Deutschland von 5 Verlagen abgelehnt, bis im Jahre 1949 der Oetinger-Verlag Astrid Lindgrens Debütwerk auch in Deutschland veröffentlichte. Pippi entsprach in keinster Weise dem damaligen Mädchenbild und war gerade deshalb so beliebt bei den Kindern: Astrid Lindgren porträtierte Kinder, die selbstbewusst, selbstbestimmt, klug und kreativ waren.

Gleichzeitig war sie aber auch Wegbereiterin für ernstere Themen in der Kinder- und Jugendliteratur und vertrat vehement der Meinung, dass auch Kinder für diese Themen empfänglich seien und sich mit ihnen auseinandersetzen können und müssen. So entstanden Meisterwerke wie „Die Brüder Löwenherz“, „Mio, mein Mio“ oder „Ronja Räubertocher“.

Sie gehört mit einer Gesamtauflage von etwa 160 Millionen Büchern zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren der Welt. Ihre Werke sind in aller Welt und 101 verschiedenen Sprachen erschienen, damit gehört sie zu den meistübersetzten Autorinnen. In Deutschland ist sie mit einer Gesamtauflage von weit über 20 Millionen Exemplaren erfolgreich wie kaum ein anderer Kinder- und Jugendbuchautor. Allein in Deutschland tragen 90 Schulen den Namen der bekannten Schwedin, die sich zeitlebens aktiv für Menschenrechte, insbesondere auch für die Kinderrechte und den Tierschutz einsetzte.

Bis ins hohe Alter blieb sie jung im Herzen: So kletterte sie am 80. Geburtstag ihrer Freundin Elsa mit dieser um die Wette auf einen Apfelbaum, das sie wie folgt kommentierte…

„Glücklicherweise gibt es ja kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern!“


Auswahl ihrer Werke:

  • Pippi Langstrumpf erschienen bei Oetinger/ ISBN: 978-3789129445

  • Die Brüder Löwenherz erschienen bei Oetinger/ ISBN: 978-3789129414

  • Michel aus Lönneberga erschienen bei Oetinger/ ISBN: 978-3789140938

  • Ronja Räubertochter erschienen bei Oetinger/ ISBN: 978-3789129407

  • Mio, mein Mio erschienen bei Oetinger/ ISBN: 978-3789141676

Ein Porträt: Agatha Christie

Agatha Christie (* 15. September 1890/ † 12. Januar 1976)

…oder wie sie mit vollem Namen hieß: Dame Agatha Mary Clarissa Christie, Lady Mallowan, gilt als die Begründerin des modernen, britischen Kriminalromans. Zu verdanken hat sie dies aufgrund der Vielzahl an Kurzgeschichten und Romane, die auch mehrfach sehr erfolgreich für das Fernsehen und das Kino verfilmt wurden.

Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich hierbei zwei, der von ihr erschaffenen, Heldinnen/ Helden: Miss Jane Marple und Hercule Poirot

Miss Marple ist eine ältere, altjüngferliche Dame aus der fiktiven kleinen Ortschaft St. Mary Mead, die dank ihres reinen Menschenverstands und einem unverstellten Blick auf die menschliche Natur die rätselhaftesten Geheimnisse lüftet. Dabei wird sie – aufgrund ihres harmlos wirkenden, provinziellen Auftretens – von der Polizei wie vom Täter häufig unterschätzt.

Hercule Poirot (Belgier, nicht Franzose/ wie er immer wieder gerne betont) lebt als Privatdetektiv in London und ist, obwohl er eher klein von Statur, eine wahre Erscheinung. Dazu trägt besonders sein äußerst penibles Äußeres incl. Schnurbart sowie sein Hang zur Symmetrie bei. Seine Fälle löst er äußerst analytisch mit Hilfe seiner „kleinen, grauen Zellen“.

Die verkaufte Weltauflage der Bücher von Agatha Christie wird auf über zwei Milliarden geschätzt (und täglich werden es mehr), womit sie zu den erfolgreichsten Autorinnen der Literaturgeschichte zählt.

Inspiration schöpfte sie aus ihrer eigenen Geschichte. So war sie u.a. im 1. Weltkrieg als Krankenschwester tätig, arbeitete in der Krankenhausapotheke und eignete sich hier ein umfangreiches Wissen über Gifte an. Mit ihrem 2. Ehemann, den Archäologen Max Mallowan, war sie bei div. Ausgrabungen im Nordirak und in Syrien zugegen oder reiste im legendären Orient-Express. So finden sich in den Werken von Agatha Christie immer wieder Beschreibungen existierender Orte und Hinweise auf reale Ereignisse sowie das momentane Zeitgeschehen.

Agatha Christies Werke sind häufig die klassischen „Whodunit“-Geschichten, bei denen der Leser gemeinsam mit dem Ermittler/ -Team auf Verbrecherjagd geht und die Tat aufklärt.

Ihr Schreibstil würde ich als klar und schnörkellos beschreiben: Leser, die ausgeklügelte Sprachkreationen erwarten, werden eher enttäuscht sein. Wobei hier im Laufe der Jahrzehnte durchaus eine Veränderung ihres Schreibstils zu erkennen ist (vergleiche „Das fehlende Glied in der Kette“ von 1920 mit „Passagier nach Frankfurt“ von 1970).

Sie schafft es aber immer, in ihren Romanen Atmosphäre aufzubauen, pralle Charaktere zu beschreiben, den menschlichen Aspekt sowie den Humor niemals außer Acht zu lassen und ihre Geschichten raffiniert zu konstruieren. Dass sie hierbei eine wahre Meisterin ist, beweist sie mir besonders in ihren wunderbaren Kurzgeschichten.


Auswahl ihrer Werke: