[Ballett] Irina & Marius Manole – SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE / Ballettschule Dance Art Bremerhaven

Musik von div. Komponisten / nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm

Ballettschule Dance Art Bremerhaven

Premiere: 14. Mai 2025/ besuchte Vorstellung: 15. Mai 2025

Stadttheater Bremerhaven/ Großes Haus


CHOREOGRAFIE & INSZENIERUNG Irina & Marius Manole
ZUSÄTZL. CHOREOGRAFIE Nicole Llauradó Neve

Vor 15 Jahren gründeten Irina und Marius Manole die Ballettschule Dance Art in Bremerhaven. Seit 15 Jahren geben sie nicht nur ihr Wissen und ihre Freude am Tanz an ihre Schüler*innen weiter, vielmehr vermitteln sie – insbesondere an die Kinder und Jugendlichen – Werte, die diese auf dem Weg zum Erwachsenwerden in ihrer Persönlichkeit stärken: Selbstbewusstsein, Toleranz, ein friedliches Miteinander und die Erkenntnis, dass in der Gemeinschaft viel erreicht werden kann.

Anlässlich ihres Jubiläums gönnten die Beiden sich eine fulminante Inszenierung des bekannten Märchen-Klassiker, die an zwei Abenden im Stadttheater Bremerhaven präsentiert wurde. Wobei „gegönnt“ haben sie sich wahrlich nichts: Vielmehr steckten sehr viel Enthusiasmus und sicherlich noch mehr Arbeit in der Realisierung dieses Projekts. 40 unterschiedliche Tänze sollten choreografiert und 240 Tänzer*innen mussten koordiniert werden. Als ich dies erfuhr, brach selbst bei mir der Schweiß aus, und ich fragte mich verwundert, wie Irina und Marius in der überschaubaren Anzahl der handelnden Personen des Märchens diese vielen Menschen unterbringen würden. Sie fanden eine äußerst unterhaltsame Lösung…!

Bereits zu Beginn des Märchens, nachdem die Erzählerin die bekannten Worte „weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz“ ausgesprochen hatte, wirbelte Alexandra Thiele als Schneekönigin umringt von vielen kleinen und großen Schneeflocken über das Parkett. Auch Schneewittchens Aufenthalt im Wald bot dem/der Choreograf*in reichlich Gelegenheit, Flora und Fauna tanzen zu lassen. Aparte Waldfeen schwirrten durch das Gehölz, quirlige Kolibris flatterten über die Bühne, graziöse Magnolien „erblühten“. Doch die Natur hatte mit tanzenden Erdbeeren, Schmetterlingen, Lavendel, Marienkäfern und Glühwürmchen noch sehr viel mehr zu bieten. Da hoppelten die Kleinsten als Häschen über das Parkett und wurden dabei von einem knuddeligen Mini-Wolf verfolgt, oder sie drehten sich als Fliegenpilze drollig um die eigene Achse. Dann brach plötzlich ein Rudel Rehe aus dem Unterholz, um für humorige Verwirrung zu sorgen. Es war absolut erstaunlich, wieviel Trubel in so einem Wald herrschen kann. Dagegen geht es während der Rush Hour auf der nahen Columbusstraße eher gemütlich zu.

Doch selbstverständlich wurde auch am Hofe reichlich das Tanzbein geschwungen, sei es von den Debütantinnen beim Walzer oder auch von Schneewittchens loyalen Freundinnen. Drei Choreografien stachen aus der Fülle der Tänze, die eher am klassischen Ballett orientiert waren, heraus und boten so interessante Kontrapunkte. Beim so genannten Charaktertanz mit seinen Anleihen beim Flamenco zeigten die erwachsenen Schülerinnen der Ballettschule nachdrücklich, dass die Freude am Tanz nicht nur den Jüngeren vorbehalten ist. Aus einer Mischung aus Streetdance und Contemporary schuf Tanzlehrerin Nicole Llauradó Neve die effektvollen Choreografien sowohl für die Wölfe wie auch für die Hexen. Hier sorgte die stimmige Musik in Kombination mit dem ausdrucksstarken Tanz dafür, dass sich eine prickelnde Gänsehaut über meinem Körper ausbreitete.

Apropos Musik: Irina und Marius Manole hatten bei ihrer Auswahl ein sehr glückliches Händchen. Sie fanden adäquate Musikstücke, die sowohl für eine stimmige Atmosphäre sorgten sowie den Charakter der jeweiligen Szene besonders hervorhoben. Positiv abgerundet wurden die einzelnen Szenen durch einige wenige Requisiten in Kombination mit passenden Hintergrundprojektionen. Doch auch die vielen phantasievollen und detailreichen Kostüme boten ein Feuerwerk aus Tüll, Lichtern und Farben.


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Schauspielerin und Theaterpädagogin Kathrin Busch fungierte als charmante Erzählerin, überzeugte mit markanter Stimme und ebensolchem Spiel und sorgte für den erklärenden Rahmen bei den vielen Tanznummern. So konnten auch die Jüngsten im Publikum der Handlung ohne Probleme folgen.

Miriam Manole entzückte in der Titelpartie mit tänzerischem Können voller Grazie und Anmut. Dabei zeigte sie in ihrem bedachten Agieren mit den Kleinen und Kleinsten auf der Bühne pädagogisches Einfühlungsvermögen, indem sie mal dort leitend eingriff, mal hier sanft die Richtung wies. Dafür irritierte mich der Auftritt von Mats Tietjen als Prinz. Zugegeben: Die Rolle tauchte erst am Ende des Märchens auf und bot somit nur wenige Möglichkeiten, um zu brillieren. Vielleicht um dieses „Manko“ auszugleichen, grinste er penetrant ins Publikum und wirkte dadurch auf mich recht selbstverliebt. Da hätte ich Schneewittchen einen deutlich kernigeren Prinzen gewünscht. Ein Attribut, das ich Tobias Bruns als Schneewittchens Vater vorbehaltlos zusprechen konnte: Er gab einen äußerst stattlichen König und schaffte es so auch neben der prägnanten Stiefmutter von Mia Barnkow zu bestehen. Mia Barnkow meisterte ihre Solis bravourös und gestaltete ihren Part mit einer Zurückhaltung zwischen „geheimnisvoll“ und „gefährlich“. Ihrem Tanz mit dem „fleischgewordenen“ Spiegel von Gesa Wübben fehlte nicht an Dramatik. Die sieben Zwerge wurden von Thomas Brannemann, Charlotte Eufinger, Vivien Radeck, Mina Dammeyer, Sophie Flindt, Marta Sengewein und Elise Yuuka Shiga verkörpert und erstaunten (und erfreuten) mich mit ihrem wunderbaren Zusammenspiel. Wie kleine Kobolde tobten sie voller Energie über die Bühne, sorgten so für manche Lacher im Publikum und boten somit beste Unterhaltung.

Irina und Marius Manole haben gemeinsam mit ihrem Team das bemerkenswerte Kunststück vollbracht, Menschen unterschiedlichen Alters, die zudem auf verschiedenen Ausbildungslevels sind, in einer Show harmonisch miteinander zu vereinen. Auf dieser bewundernswerten Leistung dürfen alle Beteiligten zu Recht stolz sein. Standing Ovation und ein frenetischer Applaus waren der Lohn für einen wahrlich märchenhaften Abend.


Hier gibt es ganz und gar wundervolle IMPRESSIONEN von den Proben! Zur Homepage der Ballettschule Dance Art geht es in dieser RICHTUNG, oder ihr schaut mal auf INSTAGRAM vorbei.

LESE-HIGHLIGHTS 2024…

Altes Jahr vergeht.
Wange in die Hand gestützt,
blicke ich ihm nach.

Chô-i

So wie der japanische Dichter Chô-i es zwar knapp aber treffend schon vor hunderten von Jahren beschrieben hatte, erging es mir beim Schreiben dieses Beitrags.

Ich schaue auf das Jahr 2024 mit gemischten Gefühlen: Da gab es so manche Krisen bzw. krankheitsbedingte Rückschläge, die mich zum Nachdenken zwingen… (Nein! Ich werde nicht gezwungen. Vielmehr werde ich aufgefordert.) …die mich zum Nachdenken auffordern. Ich empfinde es wahrlich nicht als Zwang. Ich sehe es vielmehr als Chance! Im Neuen Jahr wird es Veränderungen geben: Wie und in welchem Umfang wird sich noch entscheiden. Um langfristig gesund zu bleiben, sollte sich in meinem Leben allerdings einiges ändern.

Doch natürlich gab es nicht nur Krisen: Gottlob wurde ich mit vielen Glücksmomenten – kleinen wie größeren – beschenkt. Ich durfte viel Qualitätszeit mit meinen Herzensmenschen verbringen, erlebte etliche inspirierende Stunden im Theater und Konzert und las einige wunderbare Bücher.

Diese Aspekte meines Lebens werde ich ganz sicher nicht ändern!

Bei der Auswahl der Bücher bin ich mir gänzlich treu geblieben. Die Zeiten, in denen ich dachte, ich müsste hier mit der Vorstellung intellektuell herausfordernder Literatur meine Follower*innen beeindrucken, sind längst passé. Ich lese, was mir gefällt – unabhängig vom Alter des Werkes bzw. für welches Lesealter es ursprünglich vorgesehen war. Es gibt für mich nur eine einzige Voraussetzung: Ich möchte mich unterhalten fühlen!

Und hier sind sie nun endlich, meine Lese-Highlights des Jahres 2024…


Lese-Highlights 2024 - Buchcover


  • Ende Februar wurde der 125. Geburtstag von Erich Kästner gefeiert. Und auch ich ließ es mir nicht nehmen, diesen großartigen Romancier – neben einer kleinen RETROSPEKTIVE – mit Rezensionen zu DAS MÄRCHEN VOM GLÜCK und DAS MÄRCHEN VON DER VERNUFT zu gratulieren. Beide Bücher wurden phantasievoll von Ulrike Möltgen illustriert.
  • Im März tat ich etwas, was längst überfällig war: Es war mir eine große Freude, Heinrich Spoerls „Loblied auf die Schule“ DIE FEUERZANGENBOWLE zu lesen.
  • Ebenfalls im März begeisterte mit Kathrin Aehnlich mit ihrem Roman DER KÖNIG VON LINDEWITZ. Immer wieder schafft sie es, den Menschen im Osten unsere Landes eine Stimme zu geben.
  • Im April hielt ich dann das wunderbare Lese- und Bilderbuch FESTE DER WELT mit den Texten von Joanna Kończak in den Händen, das von Ewa Poklewska-Koziełło ebenso wunderbar illustriert wurde.
  • Der Mai bescherte mir mit DER TWYFORD-CODE von Janice Hallett einen ganz ungewöhnlichen Roman, der komplett aus Transkriptionen von Audiodateien bestand. Spannend!
  • Absolut Entzückendes erwartete mich im August mit SO ZÄRTLICH WAR SULEYKEN von Siegfried Lenz. Dieses kleine ostpreußische Dorf im Masurenland mit seinen liebenswert-kauzigen Menschen war mir schnell ans Herz gewachsen.
  • Im September feierte auch ich den Weltkindertag: Grund genug mich mit MEIN GROSSER MÄRCHENSCHATZ. Das Original aus den 70ern der Brüder Grimm auf eine kleine Zeitreise in meine eigene Kindheit zu begeben.
  • Der September überraschte mich auch mit dem Erzählband MÖCHTE DIE WITWE ANGESPROCHEN WERDEN, PLATZIERT SIE AUF DEM GRAB DIE GIESSKANNE MIT DEM AUSGUSS NACH VORN von Saša Stanišić, das mich so sehr begeistern konnte.
  • Im Oktober wurde es schaurig-schön mit DAS PHANTOM DER OPER von Gaston Leroux in der überzeugenden Neu-Übersetzung Rainer Moritz.
  • Der Oktober blieb weiter spannend, da ich mit Sasha Filipenko und seinem Krimi  DER SCHATTEN EINER OFFENEN TÜR einen sehr interessanten Autor entdeckte.
  • Ende November geschah ein kleines Wunder, das mich selbst überraschte: Mit Agatha Christies HERCULE POIROTS WEIHNACHTEN von Isabelle Bottier (Text) und Callixte (Illustrationen) konnte mich endlich eine Graphic Novel überzeugen.
  • Im Dezember wurde es humorvoll-besinnlich mit den entzückenden Geschichten wie DER GESTOHLENE WEIHNACHTSBAUM von Hans Fallada, zu denen Ulrike Möltgen (wie schon bereits bei Erich Kästner) ihre zauberhaften Illustrationen beisteuerte.

…und das war er wieder, mein Lese-Rückblick auf das Jahr 2024, das wir in wenigen Tagen ad acta legen können. Da bleibt mir nur noch eins:

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2025!

Liebe Grüße
Andreas

[Rezension] Brüder Grimm – MEIN GROSSER MÄRCHENSCHATZ. Das Original aus den 70ern


👧 Heute ist WELTKINDERTAG!👦


Ja, auch ich bin ein Kind der 70er: Aufgewachsen mit Heidi und Priel-Blume, eingekleidet mit Pullundern in grellen Farben und Strumpfhosen ohne Füße (Eine Erfindung, die den Begriff „Strumpfhose“ ad absurdum führte und erst ein Jahrzehnt später durch den Begriff „Leggins“ ersetzt wurde.). Musikalisch fuhr ich – Dalli Dalli – mit einem Zug nach nirgendwo, nach Mendocino oder sonst wo hin, und auf die Frage „Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist?“ gab ich im Brustton der Überzeugung als Berufswunsch „Ziegenhüter auf der Alm“ an. Wie jedes Jahrzehnt hatten auch die 70er ihre ganz eigene Ästhetik,…

…und diese Ästhetik hatte natürlich ihren Einfluss auf die Bildsprache in Kinderbüchern und war somit auch ein Ausdruck des jeweiligen Zeitgeschmacks. Dieser Umstand kann so prägend sein, dass ein Wiedersehen mit Illustrationen aus dieser Zeit zwangsläufig Erinnerungen heraufbeschwören. Ich habe damals mein Papp-Märchenbuch ständig mit mir herumgeschleppt und bei jeder Gelegenheit – egal, ob zur Tages- oder auch Schlafenszeit – darin geblättert und mir stundenlang die Bilder angeschaut. Mein Exemplar war irgendwann so abgestoßen, dass die Ecken schon ausgefranst waren und der graue Karton hervorlugte.

So war das Blättern in diesem Jubiläumsband von MEIN GROSSER MÄRCHENSCHATZ für mich ein einziges großes Déjà-vu: Über Jahrzehnte nicht an sie gedacht, sprangen nun beim ersten Blick auf die Illustrationen die Schubladen meiner Erinnerungs-Kommode auf und bescherten mir eine Lawine an wohligen Empfindungen. Da waren sie wieder, die zauberhaften Märchengestalten mit den etwas überproportionierten Köpfen, dem ausdrucksvollen Blick und den rosigen Wangen. Da gab es runde Formen und leuchtende, doch nie grelle Farben. Der Wolf war nie zu böse, der Wald nie zu dunkel, und Stiefmütter wie auch böse Feen waren nie zu garstig.

Ebenso gemäßigt präsentieren sich die Märchentexte: Sind die Originaltexte manchmal doch recht brutal, wurden hier die Geschichten dem Verständnis eines eher jüngerem Publikums angepasst und werden so nie allzu gruselig. Wobei die Texte sich ganz famos zum Vor-Lesen eignen: Wenn man sich dann noch nebeneinander gemütlich auf das Sofa kuschelt, besteht für die kleinen Zuhörer die Möglichkeit, sich währen des Vor-Lesens die wunderbaren Illustrationen anzuschauen.


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An der Illustration der vorliegenden 14 Märchen waren drei Künstlerinnen beteiligt: Während Gerti Mauser-Lichtl ihren Beitrag bei „nur“ einem Märchen leistete, und Anny Hoffmann mit zwei Märchen auf sich aufmerksam machen konnte, kreierte Felicitas Kuhn die bunten Welten für üppige elf Märchen und prägte so die Sehgewohnheit einer ganzen Kindergeneration.

Folgende Märchen sind in diesem prächtigen Sammelband enthalten:
Felicitas Kuhn Rotkäppchen / Hänsel und Gretel / Dornröschen / Die Bremer Stadtmusikanten / Der Wolf und die sieben Geißlein / Aschenputtel / Der gestiefelte Kater / Frau Holle / Das tapfere Schneiderlein / Tischlein deck dich / Der kleine Däumling
Anny Hoffmann Der Froschkönig / Rumpelstilzchen
Gerti Mauser-Lichtl Schneewittchen

Glücklicherweise vermeidet der Verlag eine absolut entbehrliche Aktualisierung der Märchen, die ursprünglich in Einzelbänden erschienen sind, und schenkt uns so eine wunderbar nostalgische Neu-Auflage dieses Märchenbuch-Klassikers aus den 70ern. So erhält die heutige Großeltern-Generation die unschätzbare Gelegenheit, sich gemeinsam mit ihren Enkeln in die Bilderwelt der eigenen Kindheit fallen zu lassen.


erschienen bei Esslinger / ISBN: 978-3480238705

[Rezension] Märchenhafte Weihnachten. Wintermärchen aus aller Welt

Weihnachtszeit ist Märchenzeit!

So war es schon immer, und so wird es hoffentlich auch für immer bleiben. Landauf und landab öffnen die Theater ihre Pforten und präsentieren Märchen und Familienstücke zur Weihnachtszeit. Und auch in den heimischen vier Wänden wird näher zueinander gerückt, um einem Märchen zu lauschen. Dazu eignen sich Bilderbücher ganz besonders, bei denen dem Vorleser „über die Schulter geschaut“ werden kann, um so die Illustrationen bewundern zu können.

Der Wunderhaus-Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl bekannte wie auch weniger bekannte Märchen im neuen Glanz erstrahlen zu lassen und veröffentlicht hierzu thematische Märchenbücher. Unter dem Titel „Märchenhafte Weihnachten. Wintermärchen aus aller Welt“ fanden folgende Märchen ihren Weg ins Buch…

  1. Volksmärchen „Von den zwölf Monaten“
  2. H. C. Andersen „Der standhafte Zinnsoldat“
  3. Brüder Grimm „Sterntaler“
  4. H. C. Andersen „Der Tannenbaum“
  5. Brüder Grimm „Frau Holle“
  6. Manfred Kyber „Der Schneemann“
  7. Brüder Grimm „Die Wichtelmänner“
  8. H. C. Andersen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“
  9. Pavel Bazhov „Silberhuf“
  10. Selma Lagerlöf „Die Heilige Nacht“

…mit Illustrationen von Nina Ignatova, Olesia Kosmodemianskaia, Natalia Grebtsova, Svetlana Kondesyuk, Daria Pneva, Agata Dorobek, Elena Schweitzer und Vlada Shamova.

Nun könnte ich durchaus unken: Einerseits ist „aus aller Welt“ etwas hochgegriffen, wenn man bedenkt, dass mit jeweils drei Märchen der wohl bekanntesten Märchenerzähler zwei Länder sehr überrepräsentiert sind. Andererseits hätte mich bei den anderen Märchen durchaus interessiert, aus welchen Ländern sie ihren Ursprung haben. Auch fehlten mir sowohl entsprechende Hinweise zu den Übersetzer*innen als auch eine Zuordnung, welche Künstlerin zu welchem Märchen ihre wundervollen Illustrationen beigesteuert hat. Zugegeben: Dieser „Makel“ traf zuallererst meinen bibliophilen Nerv und dürfte einem jüngeren Klientel, das ja schließlich die Zielgruppe dieses Buches ist, völlig schnuppe sein.

Die Geschichten wurden mit individuellen Illustrationen geschmückt, die die Stimmung des Märchens jeweils sehr schön einfangen. Auch habe ich es sehr begrüßt, dass die Übersetzung nicht krampfhaft bemüht war, einen modernen, zeitgemäßen Ton anzuschlagen. Vielmehr entspinnen sich die Poesie einer Erzählung und die Schönheit einer Sprache aus dem Klang ungewohnter, wenn nicht gar altmodischer Formulierungen.

Mir hat ebenfalls sehr gefallen, dass die Märchen eine weite Spanne an Emotionen und Empfindungen abdecken: von heiter zu geheimnisvoll, über spannende bis melancholisch-traurig. Ja, auch ergreifend traurige Märchen ohne Happy End sind vertreten – müssen in Kinderbüchern, die wahrhaftig sein wollen, auch vertreten sein (Beispiel: „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“). Einigen mag diese Haltung brutal erscheinen, doch ist das Leben von so manchem Kind nicht genau dies? Ich halte mich da an den großen Erich Kästner:

„Schließlich nahm ich ein Kinderbuch vor, das mir der Verfasser geschickt hatte, und las darin. Aber ich legte es bald wieder weg. So sehr ärgerte ich mich darüber! Ich will euch auch sagen, warum. Jener Herr will den Kindern, die sein Buch lesen, doch tatsächlich weismachen, dass sie ununterbrochen lustig sind und vor lauter Glück nicht wissen, was sie anfangen sollen! Der unaufrichtige Herr tut, als ob die Kindheit aus prima Kuchenteig gebacken sei. Wie kann ein erwachsener Mensch seine Jugend so vollkommen vergessen, dass er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder zuweilen sein können? […] Es ist nämlich gleichgültig, ob man wegen einer zerbrochenen Puppe weint oder weil man, später einmal, einen Freund verliert. Es kommt im Leben nie darauf an, worüber man traurig ist, sondern nur darauf, wie sehr man trauert. Kindertränen sind, bei Gott, nicht kleiner und wiegen oft genug schwerer als die Tränen der Großen.“ (aus „Das fliegende Klassenzimmer“)

Märchen bzw. Bücher sind da eine ganz und gar wunderbare Möglichkeit, dass sich Kinder auch den ernsteren Themen annähern. Die Aufgabe von uns Erwachsenen ist es, ihnen dies zu ermöglichen, für ihre Fragen, Ängste und Sorgen empfänglich zu sein und ihnen den Halt zu geben, den sie brauchen und verdienen.


erschienen bei Wunderhaus / ISBN: 978-3963720314 / in der Übersetzung u.a. von Karin Ruppelt („Silberhuf“)

[Rezension] Yoshi Yoshitani – Das Buch der Mythen und Märchen. 78 inspirierende Geschichten aus aller Welt

Märchen schreibt die Zeit,
immer wieder wahr,
eben kaum gekannt,
dann doch zugewandt,
unerwartet klar.

…summte ich vor mich hin, als ich erstmals durch die Seiten dieses Buches blätterte. Ein Blick auf die Vita der Künstlerin offenbarte mir, dass ich instinktiv den passenden Song geträllert hatte. So hatte Yoshi Yoshitani u.a. schon für Produktionsfirmen wie Disney und Dreamworks gearbeitet. Dabei sind die Illustrationen zu diesem Buch fern jeglicher Disney-Romantik. Vielmehr hat Yoshitani Geschichten aus aller Welt ausgewählt, deren Handlung sich so manches Mal recht drastisch entwickelt und sich somit nicht als Gute-Nacht-Geschichte für die Kleinen eignet. Dies war von der Künstlerin auch nicht beabsichtigt: Vielmehr wendet sie sich an eine erwachsene(re) Leserschaft, die aus den Märchen und Mythen Inspirationen für das eigene Leben ziehen sollen. Passend zum Buch (und nicht im Buch inbegriffen) gibt es ein Tarot mit allen 78 Illustrationen als Karten-Set. So tauchen bei den Bildern immer wieder die aus dem klassischen Tarot geläufigen Symbole, wie Schwerter, Kelche, Münzen und Stäbe, auf. Besonders bei den Illustrationen zu den mir bekannten Geschichten irritierten mich anfangs diese Symbole etwas, da sie für mich keinen nachvollziehbaren Bezug zur Handlung hatten. Später nach wiederholter Betrachtung der Bilder konnte ich dies gut als ein rein gestalterisches Element akzeptieren.

Für jedes Märchen hält die Künstlerin eine Doppelseite bereit: Während die linke Seite eine farbenfrohe Illustration ziert, wird auf der rechten Seite der Inhalt wiedergegeben. Hierbei handelt es sich allerdings eher um Nacherzählungen aus der Feder der Autorin und weniger um die Wiedergabe des Original-Textes. So sind die Nacherzählungen zwar durchaus gelungen, komprimieren die Geschichten allerdings zwangsläufig auf die nötigsten Handlungselemente. Am Ende des Buches hätte ich mir darum einen Anhang mit Quellenangaben bzw. Literaturhinweise sehr gewünscht, um so auf die Original-Texte zugreifen zu können.

Die Ursprungsländer der Original-Geschichten umspannen den gesamten Erdball. Da sind die uns bekannten Märchen von Hans Christian Andersen und den Brüdern Grimm ebenso vertreten, wie die Märchen aus Frankreich oder England. Persische bzw. orientalische Volksmärchen finden sind neben Mythen aus West- und Nordafrika. Auch Geschichten aus Japan, China und Vietnam dürfen hier nicht fehlen. Die Nordischen Sagen aus Alaska oder Norwegen stehen ebenbürtig neben Erzählungen aus Indien, Ägypten und Griechenland. Und auch der amerikanische Kontinent, Australien und Russland werden mit ihren oft jahrhundertealten Überlieferungen nicht vergessen.


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Im Mittelpunkt der Geschichten steht oft ein Lebensumbruch mit dem die Held*innen umzugehen versuchen. Dabei verzichtet die Autorin wohltuend auf das abgegriffene Klischee der hilflosen Prinzessin, die darauf wartet, dass ein wagemutiger Prinz auf seinem weißen Pferd angetrottet kommt, um sie aus ihrer misslichen Lage zu erretten. Vielmehr strahlen gerade die weiblichen Figuren eine enorme mentale wie körperliche Stärke aus und brauchen sicherlich so einiges zur Lösung ihres Problems aber definitiv keinen depperten Prinzen.

Bei dieser üppigen Auswahl an internationalen Geschichten wird nur allzu deutlich, dass die Menschen – egal wo sie leben – ähnliche Ängste und Sehnsüchte haben. Wir sind im Grunde eben doch nur ein Erden-Volk, was sich auch anhand einer ähnlichen Grundstruktur von Märchen aus unterschiedlichen Ländern widerspiegelt. So findet Die kleine Meerjungfrau (Dänemark, Seite 23) ihre Schwester in Julnar die Meerfrau (Persien, Seite 145). Die Schöne und das Biest (Frankreich, Seite 121) könnten mit Der weiße Bär König Walemon (Norwegen, Seite 131) verwandt sein. Und sowohl Die wunderschöne Wassilissa (Russland, Seite 101) als auch Die gute Fee (Frankreich, Seite 167) zeigen deutliche Ähnlichkeiten zu „unserem“ Aschenputtel.

Dank ihrer Eltern vereinen sich in Yoshi Yoshitani sowohl die japanische wie auch die US-amerikanische Kultur und nehmen so Einfluss auf ihre Werke. So meinte ich (aus meiner europäischen Sichtweise heraus), die besondere Ästhetik japanischer Grafiken in den Illustrationen wiederzuerkennen. Ihre Farbwahl erzeugt eine Lebendigkeit, die so die Aufmerksamkeit des Betrachtenden auf die Details lenkt. Die Illustrationen strahlen zudem eine enorme Dynamik aus, und es wirkt beinah so, als wären die Figuren in einer stetigen Bewegung.

Die kulturellen Besonderheiten eines Landes werden durchaus wiedergegeben aber nie protzig hervorgehoben. Vielmehr wird vermittelt, dass das besagte Märchen zwar in einem bestimmten Land spielt, und somit die Kulisse passend gewählt wurde. Allerdings könnte sich die Geschichte auch in jedem anderen Land zugetragen haben. Stichwort: Erden-Volk!

Dank Yoshi Yoshitani kann ich meine Märchenbuch-Sammlung um ein weiteres interessantes Werk ergänzen, das mit seiner Auswahl an Geschichten ganz wunderbar einen Bogen um den Erdball spannt und so Länder und Völker miteinander verbindet.


erschienen bei Irisiana / ISBN: 978-3424154573 / in der Übersetzung von Sven Beier

Ich danke dem Verlag herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

[Rezension] Das Buch der Märchen/ ausgewählt und illustriert von Friedrich Hechelmann

Mit „Es war einmal…“ fangen alle Märchen an! Tatsächlich alle? Bei den in diesem Buch versammelten 22 Märchen beginnen nur 8 von ihnen mit diesem bekannten Opener, wovon 7 Geschichten aus der Feder der Brüder Grimm stammen. Ist dies nur ein Zufall und der vorliegenden Auswahl geschuldet? Ich weiß es nicht. Es ist aber auch nicht wichtig. Wichtig ist nur zu wissen, dass Friedrich Hechelmann hier eine abwechslungsreiche Auswahl an bekannten und weniger bekannten Märchen getroffen hat. Dies gilt sowohl für die Werke des schon genannten Brüderpaars (12) als auch für die Märchen von Wilhelm Hauff (3) und Ludwig Bechstein (6). Selbst Eduard Mörike ist mit seinem Märchen „Die Historie von der schönen Lau“ vertreten und bildet den krönenden Abschluss einer gelungenen Zusammenstellung, bei der sich Hechelmann auf die deutschen Märchensammler beschränkt hat.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich einen enormen Nachholbedarf an Märchen von Hauff und Bechstein hatte, und auch Mörike war mir nicht als Märchenerzähler in Erinnerung. Doch dank dieses Märchenbuches konnte ich Abhilfe leisten…!

Märchen regen die Fantasie an, verpacken ihre Botschaft in eine spannende Geschichte und spielen mit Zeit und Raum. Die Charakterisierung der Figuren erfolgt in klaren Grenzen: Menschen mit guten Tugenden werden belohnt und das Böse hart bestraft. Märchen sind in ihrer Aussage oft auch sehr plakativ. Und so gibt es nur wenige Märchenbücher, die ihre Geschichten nicht in Kombination mit Illustrationen präsentierten.

Auch hier war Friedrich Hechelmann sehr aktiv und schuf für jedes Märchen einerseits ganzseitige Illustrationen, andererseits fügte er Bilder hinzu, die durchaus passend aber nicht explizit für dieses Märchen entstanden sind. Bei den Märchenbildern spielt der Künstler teilweise sehr humorvoll mit den Regeln der Dimension, verschiebt die Proportionen der Figuren beinah ins Groteske, präsentiert aber eine kindgerechte Märchenwelt in warmen, satten Farben. Die Illustrationen, die nicht unbedingt dem Märchen zugeordnet werden können, sind deutlich „stiller“. Sie „schreien“ nicht und springen dem Betrachter nicht unbedingt sofort ins Gesicht. Dafür verströmen sie eine zarte, beinah mystische Atmosphäre und zeigen mit der meisterlichen Kombination von Licht, Schatten und Farben eine Tiefe, die einen enormen Sog entwickelt. Die ausgewählten Bilder repräsentieren eine Schaffensperiode von vierzig Jahren.

Erwähnenswert empfinde ich auch die Zeichnungen zu den Anfangsbuchstaben der Märchen: Hier zimmern und bauen zwei Männchen – zum Teil mit einer Leiter bewaffnet – die Buchstaben aus Einzelteilen zusammen. Ein wunderbarer, augenzwinkernder Spaß…!

Ich besitze schon so einige Märchenbücher, und doch kommt von Zeit zu Zeit immer gerne wieder eins dazu!

Mein liebes Cousinchen, ich danke Dir von Herzen für dieses wundervolle Geschenk! ❤


erschienen bei Sanssouci/ ISBN: 978-3990560099

MONTAGSFRAGE #72: Was ist das älteste Buch, das ihr je gelesen habt?

Es ist nur eine schlichte Frage, und doch nicht so einfach zu beantworten.

Da könnte ich mich ganz gelassen zurücklehnen und auf die schon in der Montagsfrage der letzten Woche erwähnten Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm verweisen. Schließlich wurde deren erster Band bereits im Jahre 1812 veröffentlicht. Aber „einfach“ könnte ja jeder…! So krame ich tiefer in der Kommode meiner Erinnerung in der Hoffnung, dass nicht allzu viele Schubladen klemmen.

Vor genau hundert Jahren erblickte das Erstlingswerk einer jungen aufstrebenden Autorin das Licht der Öffentlichkeit, nichtsahnend, dass hier die zukünftige „Queen of Crime“ einen ihrer erfolgreichsten Detektive ins Rennen schickt: 1920 war das Geburtsjahr von Hercule Poirot, der mit „Das fehlende Glied in der Kette“ seinen Einstand gab. Selbstverständlich wurde vor ein paar Jahren meine wiederentdeckte Liebe zu Agatha Christie mit der Lektüre eben dieses Krimis neu entfacht.

Eine der ersten Sherlock-Holmes-Geschichten, die ich je gelesen habe, war „Der Hund von Baskerville“, die im Jahre 1902 erschienen ist und sicherlich als eine der erfolgreichsten Werke von Sir Arthur Conan Doyle gelten darf. Im Laufe der Jahre habe ich diese spannende Geschichte nicht nur unzählige Male gelesen, auch die vielfältigen Film- und TV-Adaptionen fanden mein Interesse, und sogar eine gelungene Bühnenadaption schenkte mir spannende Unterhaltung.

1977 flimmerten die ersten Folgen der Zeichentrickserie „Heidi“ über die Mattscheibe, und ich wurde ein bekennender Fan. So fand auch das literarische Vorbild von der Autorin Johanna Spyri, das beinah 100 Jahre zuvor (1879) veröffentlicht wurde, schnell Eingang in meinem Kinderzimmer. Zudem handelte es sich hierbei um die Kinderbuchausgabe meiner Mutter aus den 40er Jahren. Doch leider hat dieses Exemplar die div. Umzüge nicht überlebt!

Im September 2018 wagte ich mich doch tatsächlich an Dante Alighieris „Die göttliche Komödie“, die er erst kurz vor seinem Tod im Jahre 1321 vollendete. Dieses Werk wird gerne von mir als meine „literarische Lebensaufgabe“ bezeichnet, und damit habe ich wahrlich nicht übertrieben. Dieses Werk ist alles andere als „leichte Kost“. Ganz im Gegenteil: Es liegt eher schwer im Magen oder auf dem Magen – je nachdem, wie ich den seitenstarken Schinken bei der Lektüre positioniere.

…und welche antiken Leseschätze habt Ihr in Eurer Erinnerungskommode versteckt?


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrunde wiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.

MONTAGSFRAGE #71: Welche Bücher mit Illustrationen im Mittelpunkt des Werkes sollten in keinem Buchregal fehlen?

Für mich – und dies ist eine rein subjektiv geprägte Äußerung – sind Illustrationen mit dem Werk in keinem Genre so eng miteinander verbunden wie bei den Märchenbüchern. (Oder kann sich irgendjemand ein Märchenbuch ohne Illustrationen vorstellen? Nein?! Na, sag ich doch!)

Märchenbücher gibt es „wie Sand am Meer“, sei es als Anthologien unterschiedlichster Ausprägung oder als Bilderbücher mit einer einzigen Märchengeschichte, und so abwechslungsreich das Angebot an Märchenbüchern ist, so vielfältig sind auch die entsprechenden Illustrationen. So findet jede*r das passende Märchenbuch nach dem persönlichen Gusto.

Für mich – und auch dies ist wieder eine rein subjektiv geprägte Äußerung – gibt es ein Märchenbuch, das von all meinen Märchenbüchern seit Jahren an erster Stelle steht: Am 1. November 1987 erschien im Diogenes-Verlag Das große Märchenbuch, das nach wie vor erhältlich ist und sich somit zu einem Dauerbrenner entwickelt hat. Auf 672 Seiten sammelte Herausgeber Christian Strich nicht nur die bekanntesten und beliebtesten Märchen von den Brüdern Grimm und Hans Christian Andersen. Er warf auch einen Blick auf die Schätze fremder Länder mit ihren Volksmärchen und gab auch weniger bekannten Märchenerzählern wie Alexander N. Afanasjew oder Joseph Jacobs Raum. So ist allein die Auswahl dieser Märchen-Anthologie schon etwas Besonderes. Was „Das große Märchenbuch“ allerdings so außergewöhnlich macht, sind die Illustrationen von Tatjana Hauptmann.

Das große Märchenbuch im Diogenes Verlag - Tatjana Hauptmann.png

Ich weiß wirklich nicht, wo/wie ich beginnen soll! Am liebsten möchte ich in einen wahren Begeisterungstaumel incl. Jubelrufe ausbrechen…! Doch ich werde versuchen, mich zu zügeln. Kurz und bündig: Tatjana Hauptmanns Illustrationen sind schlicht und ergreifend wunder-wunderschön!!!

Jedes Märchen erhält von ihr ein ganzseitiges, farbenfrohes Aquarell. Zusätzlich tummeln sich im Text und am Rand des Buches mannigfaltige Zeichnungen, die fantasievoll und detailreich die Handlung bereichern. Ihre Illustrationen sind durchaus für Kinderaugen geeignet, aber auch der erwachsene(re) Betrachter entdeckt skurrile oder pikante Einzelheiten – und dies manchmal erst beim dritten, vierten oder fünften Anschauen.

Ihre Zeichnungen weisen eine gewisse Verspieltheit auf, ohne in eine kindliche Drolligkeit abzugleiten und sind geprägt durch ihren humorvollen Blick auf das jeweilige Märchen. Tatjana Hauptmanns Illustrationen sind schlicht und ergreifend wunder-wunderschön! (Uups, das hatte ich ja schon erwähnt!) Dies ist für mich definitiv ein Werk, das in keinem Buchregal fehlen darf!

…und welchem illustrierten Werk gebt Ihr den Vorzug?


Antonia Leise von „Lauter & Leise“ hat dankenswerterweise DIE MONTAGSFRAGE: Buch-Blogger Vorstellungsrundewiederbelebt und stellt an jedem Montag eine Frage, die Interessierte beantworten können und zum Vernetzen, Austauschen und Herumstöbern anregen soll! Ich bin gerne dabei!!!

In meinem MONTAGSFRAGE-Archiv findet Ihr Fragen & Antworten der vergangenen Wochen.